ZEW-Umfrage: gemischte Signale
Der ZEW-Index stieg im Oktober leicht um 2,7 Punkte auf -59,2 Zähler an. Damit sind die befragten Finanzmarktexperten zumindest etwas weniger pessimistisch hinsichtlich der Erwartungen für die deutsche Konjunktur als noch im Vormonat. Die gestern veröffentlichten Befragungsergebnisse zeigen aber eine deutlich schlechtere Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage. Der Lageindex sank um 11,7 Punkte auf nun -72,2 Zähler. So düster wurde die Lage zuletzt im Corona-Sommer 2020 beurteilt. Der ZEW Präsident Achim Wambach fasste die Ergebnisse folgendermaßen zusammen: „Insgesamt hat sich der wirtschaftliche Ausblick somit erneut verschlechtert“. Weitere Einblicke in die Konjunkturstimmung wird kommende Woche das ifo Geschäftsklima liefern.
China: BIP-Daten aufgeschoben
Eigentlich war gestern die Veröffentlichung der chinesischen BIP-Daten für das dritte Quartal angesetzt gewesen. Das Statistikamt Chinas hatte diese aber auf unbestimmte Zeit verschoben. Wahrscheinlich sollten die Daten den laufenden Kongress der Kommunistischen Partei nicht stören. Für chinesische Verhältnisse ist mit einem nur mageren Wachstum im dritten Quartal zu rechnen. Xi Jinping hätte sich auf dem Kongress womöglich mit der Frage konfrontiert gesehen, ob nicht seine „Zero-Covid Strategie“ dafür verantwortlich zu machen sei. Xi steht vor seiner Wiederwahl für eine dritte Amtszeit als Generalsekretär der KP. Damit wird er auch Staatspräsident bleiben und kann somit seinen Platz als mächtigster Herrscher des Landes seit Mao Zedong festigen.
Heute US-Immobiliendaten
Sowohl dies- als auch jenseits des Atlantiks notierten die bedeutendsten Aktienindizes am Ende des gestrigen Handelstages im Plus. Positiv aufgenommene Unternehmenszahlen trieben die Kurse nach oben. Der Quartalsbericht der US-Investmentbank Goldman Sachs fiel besser als im Vorfeld erwartet aus. Zudem wirkte sich die finanzpolitische Kehrtwende im Vereinigten Königreich positiv aus. Ein Bericht der Financial Times, wonach die Bank of England die im Zuge ihrer strafferen Geldpolitik geplanten Anleiheverkäufe wahrscheinlich weiter aufschieben werde, sorgte zunächst ebenfalls für gute Stimmung. Die Zentralbank veröffentlichte aber rasch ein Dementi. Auch heute werden die Quartalsberichte der Unternehmen die Finanzmärkte beschäftigen. Auf dem Makrokalender stehen Daten vom US-Immobilienmarkt. Wir erwarten sowohl für die Baugenehmigungen als auch die Neubaubeginne einen geringeren Wert als im Vormonat. Zudem wird das sogenannte Beige Book der Federal Reserve veröffentlicht. Dieses gibt einen Einblick in die Konjunkturentwicklung jenseits des Atlantiks.
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