OPEC+ treibt den Ölpreis an
Die OPEC+ hat für November eine Reduzierung ihrer Zielmarken bei der Ölförderung von 2 mbpd beschlossen und den Ölpreis damit deutlich steigen lassen. Allerdings lag die Produktion der OPEC im September rund 1,2 mbpd unter ihrer Zielmarke. Auch Russland hat sein Förderziel um etwa 0,2 mbpd verfehlt. Insgesamt lag der Output der OPEC+ damit im September ca. 1,4 mbpd unter der geplanten Förderung. Eine Kürzung der Förderziele um 2 mbpd im November dürfte somit vermutlich nur zu einem tatsächlichen Rückgang des Ölangebots um 0,6 mbpd führen. Für das laufende Quartal wären damit Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt mit jeweils rund 101 mbpd fast identisch. Wir bestätigen vor diesem Hintergrund unsere Prognosen und rechnen weiterhin mit einem moderaten mittelfristigen Preisrückgang am Ölmarkt. Aktuell notiert der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent bei 94,29 US-Dollar.
Edel- und Industriemetallpreise weiter rückläufig
In den vergangenen Wochen kam es zu einer deutlichen Verbilligung der Edel- und Industriemetalle. Die zunehmend globalen Rezessionssorgen, die eine geringe Nachfrage am Metallmarkt nach sich ziehen dürften, haben bei Kupfer, Platin, Gold & Co in den vergangenen Wochen zu einer schwachen Wertentwicklung und somit zu deutlichen Preisabschlägen geführt. Besonders deutlich wurde der Preisabschlag bei Platin. Gut über 40% der globalen Nachfrage nach Platin kommen aus der Automobilindustrie. Angesichts steigender Benzinpreise, höherer Finanzierungskosten, der zweistelligen Teuerungsrate in Euroland und anhaltenden Lieferengpässen auf den Zuliefermärkten dürfte in naher Zukunft der Wunsch auf ein Neufahrzeug deutlich verschoben werden. Derzeit drängt sich ein Investment in Platin nicht auf. Mit den ersten Anzeichen einer globalen konjunkturellen Erholung sollte Platin wieder deutliche Kursgewinne versprechen. Aktuell notiert Platin bei 921,62 US-Dollar und bereits deutlich über dem Anfang September gebildeten Preistief bei 816 US-Dollar.
Heute im Fokus
Auf dem makroökonomischen Kalenderblatt stehen heute für 8:00 Uhr die Daten zur Industrieproduktion für den Monat August zur Veröffentlichung an. Wir erwarten eine deutliche Schrumpfung dieser um 1,4%, während die Konsensschätzung nur einen Rückgang um 0,5% erwartet. Zeitgleich werden die Einzelhandelsumsätze für August erwartet. Die seit Längerem bescheidene Konsumlaune dürfte sich in einem ausgeprägten Umsatzrückgang im stationären Einzelhandel bemerkbar machen. Wir erwarten ein Minus von 1,5%. Am frühen Nachmittag, um 14:30 Uhr unserer Zeit, richtet sich das Interesse der Anleger auf
die neuesten Daten zum amerikanischen Arbeitsmarkt. Mit einem zu erwartenden Beschäftigungsanstieg von 250.000 Stellen dürfte die Arbeitslosenquote weiterhin niedrig bleiben. Wir erwarten eine leichte Senkung auf 3,6% nach 3,7% im Vormonat. Damit dürfte der Druck auf die amerikanische Notenbank auch in der kommenden Woche anhalten. Auch am letzten Tag der „goldenen Woche“ bleiben die Börsen in Shenzhen und Shanghai sowie in Karachi (Pakistan) geschlossen.
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