Sorge vor militärischer Eskalation
Im Nachklang an die Scheinreferenden verkündete Russlands Präsident Putin am Freitag die Aufnahme der vier ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson in die Russische Föderation. Jene Regionen stehen für rund 15% des ukrainischen Staatsgebiets. Mit der Annexion könnte die Regierung in Moskau die ukrainische Gegenoffensive zu deren Rückeroberung nun als einen Angriff auf Russland werten. Putin hatte bereits erklärt, dass er dazu bereit sei, die "territoriale Integrität" seines Landes notfalls mit Atomwaffen zu verteidigen.

Chance auf Erholung
Die typischerweise schwachen Börsenmonate August und September wurden ihrem zweifelhaften Ruf leider auch dieses Jahr wieder gerecht. Nachdem der DAX im August bereits um 4,8% sank, gab er im September um weitere 5,6% nach. Mit den Monaten Oktober bis Dezember steht nun jedoch das typischerweise beste Quartal des Börsenjahres bevor. Ob es in dieser Phase tatsächlich zu einer fulminanten Jahresendrally oder lediglich zu einem Ausklingen des Börsenjahres kam, hing historisch betrachtet jedoch nicht zuletzt auch von der bis zu diesem Zeitpunkt des Jahres vorherrschenden Marktstimmung ab. War jene so wie dieses Jahr angeschlagen, lag die Wahrscheinlichkeit für ein Plus in den verbleibenden drei Monaten „nur“ bei 78,6% anstatt bei 95,0% wie in „guten“ Jahren. Dabei fiel auch die kumulierte Durchschnittsperformance mit +3,1% gegenüber +10,3% nicht ganz so üppig aus.

Heimische Teuerung über Eurozone
Am Donnerstag waren die – nicht zuletzt auch wegen des Wegfalls des Tank-Rabatts sowie des 9-Euro-Tickets – besonders massiv nach oben geschossenen heimischen Inflationszahlen für September veröffentlicht worden. Gemessen als auf europäischer Ebene harmonisiertem Verbraucherpreis lag der Anstieg in Deutschland bei 10,9% und damit deutlich höher als die am Freitag nachgereichte Teuerung für den gesamten Euroraum von 10,0%. Im August war dies noch genau umgekehrt: Damals lag der heimische Preisanstieg mit 8,8% nämlich noch leicht unterhalb des Niveaus der Eurozone von 9,1%. Diese Differenz dürfte sich nun sogar noch vergrößern. Mit der zu Oktoberbeginn erfolgten Erhöhung des Mindestlohns steht für Deutschland nämlich der nächste Preishammer bereits in den Startlöchern.

Caixin und ISM schwächeln
Der bereits am Freitag veröffentliche chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex zum Verarbeitenden Gewerbe enttäuschte erneut und rutschte von 49,5 Punkten im August auf nur noch 48,1 Zähler im September weiter ab, und liegt damit immer stärker im kontraktiven Bereich (50) jedoch nur noch knapp.

Salto rückwärts
Manchmal macht es Sinn, dass die Politik zurückrudert. So kassiert die neue britische Regierung die erst jüngst versprochenen Steuersenkungen – zwar nicht für alle – jedoch für die Topverdiener. Und hierzulande dürfen zur Stärkung der Versorgungssicherheit ältere Braunkohlekraftwerke – befristet bis Mitte 2023 – wieder Strom produzieren.


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