Inflation wird zweistellig
Die Verbraucherpreise kletterten in Deutschland im September 2022 um 10% gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit könnte laut dem gestern veröffentlichten vorläufigen Ergebnis (ohne Nachkomma-Stelle) des Statistischen Bundesamtes erstmals seit über 50 Jahren hierzulande bereits eine zweistellige Inflationsrate erreicht worden sein. Dazu beigetragen haben neben dem Auslaufen der preisdämpfenden Effekte des Sommerpakets die drastisch angestiegenen Preise für Kraftstoffe und Haushaltsenergie. Zudem gab es bei den Nahrungsmitteln einen Preisauftrieb von rund 18%. Falls die finale Inflationsrate für September noch unter 10,0% landen sollte, dann dürfte diese Marke im Oktober überschritten werden. Denn dann sind durch die Erhöhung des Mindestlohns weitere Preissteigerungen zu erwarten.
Gaspreisbremse soll lindern
Kommt die Gaspreisbremse noch rechtzeitig? Während die extremen Kostensteigerungen für Energie bei Privathaushalten meist mit deutlicher Verzögerung ankommen, sind viele Unternehmen bereits akut betroffen. Laut einer Umfrage des Chemieverbands VCI hat im September am bedeutenden Chemiestandort Nordrhein-Westfalen ein Drittel der Unternehmen bereits die Produktion gedrosselt, und 13% der Unternehmen haben Produktionsverlagerungen ins Ausland vorgenommen. Gestern verkündete die Bundesregierung, dass bis zu 200 Mrd. Euro für die Senkung der hohen Energiepreise in Deutschland bereitgestellt werden. Die Strom- und Gaspreisbreme soll durch den in der Corona-Pandemie errichteten Wirtschaftsstabilisierungsfonds finanziert werden. Die Nachricht konnte die Märkte allerdings nicht beruhigen. Im Zuge der Kursverluste an den US-Börsen rutschte der DAX gestern unter die Marke von 12.000 Punkten. Die Aktienmärkte in Asien mussten heute Morgen ebenfalls Verluste verzeichnen.
Heute weitere Daten zur Inflation
Zum Wochenschluss stehen weitere Veröffentlichungen von Daten an, die Aufschluss über die Inflation und deren Auswirkungen geben können. Für den Euroraum sind das die Vorabschätzung des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) sowie die Arbeitslosenquote, für die USA folgen die Inflations-Kernrate, die Entwicklung der persönlichen Einkommen und Ausgaben, das Verbrauchervertrauen sowie der Chicago Einkaufsmanagerindex.
Wichtige Hinweise Diese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen. Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt. Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern. Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar. Herausgeber Landesbank Baden-Württemberg Am Hauptbahnhof 2 70173 Stuttgart |