Inflationsdaten wirken weiter nach
Die von den US-August-Inflationsdaten am vergangenen Dienstag ausgelöste Verunsicherung wirkte an den Aktienmärkten auch zum Wochenschluss am Freitag weiter nach. Auf den ersten Blick scheint dies irritierend, schließlich war die Headline-Inflation doch bereits zum zweiten Mal in Folge gesunken, was per se eigentlich eine gute Nachricht ist. Parallel hierzu stieg jedoch die Kerninflation. Aus Sicht der Anleger bedeutet dies, dass die Teuerung nun nicht mehr primär nur auf die bisherigen „Hauptfeinde“, nämlich die Entwicklung der Energiepreise sowie der Kosten für Nahrungsmittel, zurückzuführen ist. Vielmehr wurde hiervon inzwischen die ganze Palette an Preisen oder Kosten erfasst: So steigen die Lohnkosten genauso wie die Preise für Industrieprodukte oder Dienstleistungen. Und weil manche dieser Entwicklungen erst
mit gewisser zeitlicher Verzögerung in Gang kamen, bedeutet dies, dass sich das Inflationsgespenst wohl nicht so schnell wieder verscheuchen lässt. Damit scheint es erstens klar, dass die US-Notenbank auf ihrer Sitzung übermorgen zu einem weiteren markanten Leitzinserhöhungsschritt – vermutlich der dritte um gleich 75 Bp. in direkter Folge – gezwungen ist. Zudem ist zu befürchten, dass es länger als von den Anlegern bislang erhofft dauern könnte, bis die Inflation soweit abgeflaut ist, dass die Währungshüter auch mal wieder über eine geldpolitische Lockerung nachdenken können.
Geldpolitik schürt Rezessionsängste
Schließlich erklärten Fed und EZB auf dem Notenbankforum in Jackson Hole vor wenigen Wochen unisono, dass es aktuell notwendig sei, den Kampf gegen die Inflation über den Schutz der Konjunktur zu stellen. Seither befürchten die Anleger, dass die Notenbanker mit ihren Leitzinsanhebungen den berühmten Schritt zu weit gehen könnten, und hierdurch eine Rezession wahrscheinlicher werden lassen. Die im Rahmen eines Interviews am Freitag veröffentlichte Aussage von EZB-Vize Luis de Guindos schürte diese Befürchtung erneut: Gemäß ihm werde die Abkühlung der Konjunktur nämlich alleine nicht dazu ausreichen, die Inflation wieder auf das gewünschte Niveau zurückzubringen. Parallel hierzu seien zusätzliche weitere Leitzinserhöhungsschritte der Notenbanken nötig.
Bund übernimmt Kontrolle
Um die Versorgung mit Sprit und Heizöl zu sichern übernimmt der Bund die Kontrolle über die deutschen Töchter des russischen Staatskonzerns Rosneft. Betroffen sind hiervon die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt sowie Miro in Karlsruhe und Bayernoil bei Ingolstadt. Hintergrund dieses Vorgehens ist das Ölembargo gegen Russland, welches wegen des Kriegs in der Ukraine ab dem 1. Januar greifen wird.
US-Immobilienmarkt im Fokus
Der für heute Nachmittag terminierte NAHB-Index macht den Auftakt für eine ganze Reihe an Daten zur Verfassung des US-Immobilienmarktes. So stehen morgen die Zahlen zu den Baugenehmigungen sowie den Neubaubeginnen im August auf der Agenda. Und am Mittwoch werden die Verkaufszahlen zu bereits bestehenden Häusern berichtet. Keine Impulse kommen heute indes aus Großbritannien: Wegen der Beisetzung von Queen Elizabeth II ruht dort das Leben.
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