Higher for longer…
Die Stimmung unter den US-Dienstleistungsunternehmen ist überraschend gestiegen. Auftragswachstum, Entspannung der Lieferketten sowie leicht nachlassender Preisdruck sorgten im August für einen leichten Anstieg von 56,7 auf 56,9 Punkte. Die solide Verfassung des Service-Sektors sowie der robuste Arbeitsmarkt dürften die Falken im Fed-Direktorium bestärken. Jerome Powell stellte zudem in Jackson Hole unmissverständlich klar, dass die Inflationsbekämpfung absolute Priorität habe. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit eines dritten großen Zinsschritts in Höhe von mindestens 75 bp am 21. September. Wir rechnen zum Jahresende mit einem Leitzins-Peak zwischen 4 und 4,5%. Danach dürfte der Zins neun bis zwölf Monate auf hohem Niveau verharren bis die Inflationsraten nachhaltig fallen. Higher for longer!
EZB will nun auch mitmachen…
Zu lange gezögert, Inflationsrisiken unterschätzt und Zins- Guidance auch noch schlecht kommuniziert. Soviel zu den Top-3-Vorwürfen der Ökonomen-Zunft gegenüber der hiesigen Zentralbank. Doch nun beginnt die Falkenschau. Angeführt von Frau Prof. Schnabel rückt die Angst vor einer Entankerung der Inflationserwartungen in den Fokus der geldpolitischen Diskussion. Diese dürfte auf der morgigen Sitzung einen großen Zinsschritt in Höhe von 75 bp zu Tage fördern. Wir rechnen mit dem Peak im Einlagesatz von 2,5% zur Mitte 2023.
Anleger auf der Hut vor den Falken
Man könnte ja meinen, dass diese klaren Bekenntnisse zur Inflationsbekämpfung für Erleichterung an den Aktien- und Rentenmärkten sorgen. Ein Kontrollverlust der Notenbanken über die Teuerung ist langfristig weitaus schlimmer als ein kurzfristiger Liquiditätsentzug. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Rezessionsgefahr überwiegt und die Anleger gehen in Deckung. Der S&P 500 verlor am ersten Handelstag nach dem verlängerten Wochenende 0,4% auf 3908 Punkte. US-Staatsanleihen flogen ebenso aus den Portfolien wie Aktien. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries stieg auf ein Zwei-Monats-Hoch von 3,35%.
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