Sinkende Notierungen für Rohöl
Enttäuschende Konjunkturdaten aus China hallten gestern am Ölmarkt nach und sorgten für sinkende Notierungen bei Rohöl. Die niedriger als erwartet ausgefallene Industrieproduktion sowie schwache Einzelhandelsumsätze und Immobiliendaten schürten Ängste vor einer geringeren Nachfrage nach dem Schwarzen Gold. Zudem senkte die chinesische Zentralbank gestern überraschend ihren Leitzins und signalisierte somit Sorgen um die Konjunktur. Die Preise für Rohöl der Nordseesorte Brent sanken gestern deutlich von knapp 100 auf unter 94 US-Dollar je Barrel.Die Marktteilnehmer verfolgten auch die Gespräche zur Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran von 2015. Mehr Öl könnte auf den Markt kommen, wenn der Iran und die Vereinigten Staaten ein Vermittlungsangebot der Europäischen Union annehmen würden, das die Aufhebung der Sanktionen gegen iranische Ölexporte zur Folge hätte. Der Iran hat gestern auf den Textentwurf der EU zur Rettung des Atomabkommens von 2015 reagiert, sagte ein EU-Beamter ohne Einzelheiten zu nennen. Der iranische Außenminister forderte die Vereinigten Staaten auf, Flexibilität zu zeigen, um offene Punkte zu klären.

Empire Manufacturing Index fällt
Nicht nur aus China, auch aus den USA wurden gestern unerfreuliche Konjunkturdaten gemeldet. Der Empire Manufacturing Index brach im August entgegen der Erwartungen befragter Analysten regelrecht ein. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe sank auf -31,3 Punkte. Im Juli hatte der Konjunkturindikator noch bei 11,1 Zählern gelegen. Der Hausmarktindex des Verbandes der Wohnungsbauunternehmen (NAHB) enttäuschte ebenfalls. Der Index fiel von 55 Punkten im Juli auf 49 Punkte im August. Dies entspricht dem achten Rückgang in Folge und dem tiefsten Stand seit dem Frühjahr 2020. Nach Angaben des NAHB haben steigende Baukosten und hohe Hypothekenzinsen die Stimmung belastet.

Heute ZEW-Index
Am heutigen Tag steht der ZEW-Index auf dem Makrokalender. Wir erwarten einen weiteren Rückgang auf dann -70 Zähler. Zuletzt notierte der Frühindikator für die wirtschaftliche Lage in Deutschland bei -50 Punkten. Zudem erwarten uns weitere Daten zum US-Immobilienmarkt. Es stehen die Neubaubeginne und die Baugenehmigungen zur Veröffentlichung an, die nach unserer Prognose jeweils etwas anziehen sollten. Einblicke in die Konjunkturentwicklung jenseits des Atlantiks bieten heute außerdem die Industrieproduktion sowie die Kapazitätsauslastung für Juli.

 

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