Wirtschaftsstimmung schlecht
Die Stimmung in der Wirtschaft des Euroraums trübte sich im laufenden Monat weiter ein. Ein viel beachteter Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor wurde gestern für den August mit 49,7 Punkten gemeldet; das Pendant für die Dienstleister landete bei 50,2 Punkten. Zusammen genommen signalisierte die Wirtschaft des Euroraums zuletzt Schrumpfung statt Expansion. Speziell für die Industrie Deutschlands stieg der Einkaufsmanagerindex zwar im August leicht an; er blieb aber mit 49,8 Zählern unterhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Der Index für den Dienstleistungssektor entfernte sich nach unten weiter von dieser Marke: nach 49,7 Punkten nun 48,2 Zähler. In einer Gesamtschau bestätigten die Einkaufsmanagerindizes, sowohl für Deutschland als auch für den Euroraum insgesamt, einen mittlerweile fest etablierten Abwärtstrend. Kurzfristige Besserung ist nicht in Sicht. Nicht zuletzt angesichts beständig steigender Gas- und Strompreise, sei es kriegs- oder marktgetrieben, sei es politisch induziert mittels Umlage, droht in den kommenden Wochen und Monaten weiteres Ungemach. Kurzum: Eine Rezession lässt sich allenfalls noch mit viel Glück vermeiden. Im Prognosetableau haben wir vom LBBW Research sowohl für Deutschland als auch für den Euroraum eine Rezession per 2023 fest hinterlegt. Hinweise auf eine schrumpfende Wirtschaft kamen gestern auch aus Britannien und aus den Vereinigten Staaten, jeweils mittels vergleichbarer Unternehmensumfragen. Zusätzlich überraschte die ebenfalls gestern gemeldete Anzahl der US-Neubauverkäufe für Juli negativ. Um satte 12,6% ging es binnen Monatsfrist abwärts, auf 511 Tsd. Einheiten. Befragte Experten hatten im Vorfeld als Erwartung im Durchschnitt 575 Tsd. Einheiten genannt.
Marktvolatilität beträchtlich
Turbulent geht es dieser Tage an den Finanzmärkten zu. Der Euro robbte sich vor dem Hintergrund der beschriebenen Nachrichtenlage gestern im Handelsverlauf, von unten kommend, kurz zurück über die Parität. Nach einer Stabilisierung sieht es nicht aus, ebenso wenig wie bei den Aktien, die seit der Monatsmitte wieder Wind von vorn spüren. Der DAX gab seither bis zum gestrigen Handelsschluss mehr als fünf Prozent im Wert ab. Geradezu dramatisch geht es aktuell am Rentenmarkt zu. Die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen liegen momentan 60 Basispunkte über dem Tief des aktuellen Monats. Die Angst sitzt den Wertpapierhändlerinnen und -händlern im Nacken, primär vor der Inflation und vor agilen Notenbanken. In liquiditätsarmen, sommerlichen Märkten setzt sich eine solche Emotion bekanntermaßen schnell preisbildend um.
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