So einfach wie ein Aktienkauf

So einfach wie ein Aktienkauf

Auswahl des Produkts

Zu Beginn eines Zertifikatekaufs steht der Auswahlprozess, mit der Entscheidung, welches Produkt zu welchem Basiswert zur Verfolgung der Anlageziele geeignet erscheint. Sofern nicht auf die Dienste eines Finanzberaters zurückgegriffen wird, sollte sich der Selbstentscheider einen guten Überblick über die verfügbaren Produkte und ihre Strukturen verschaffen. Hilfreich sind in der Regel die entsprechenden Sektionen auf Finanzportalen (etwa Ressort Zertifikate auf finanzen.net). Dort gibt es nicht nur zahlreiche Übersichten mit interessanten Informationen, sondern auch Auswahlmechanismen für alle gängigen Produkte sowie ein umfangreiches Hintergrundwissen. Basis der Suche sollte beim Selbstentscheider aber eine klare Idee sein, welches Anlageziel mit einem Finanzprodukt verfolgt werden soll.

Über die favorisierten Zertifikate sollten anschließend umfangreiche Informationen eingeholt werden. In den Finanzportalen finden sich in der Regel die gängigen Kennzahlen, diese können zwischen verschiedenen Zertifikaten verglichen werden. In jedem Fall ratsam ist auch ein Blick in das Produktinformationsblatt des Emittenten. Hier sind meist alle wichtigen Daten zu dem Zertifikat auf wenigen Seiten zusammengefasst.

Berücksichtigt werden müssen auch die eigenen Erfahrungen. Die Banken sind per Gesetz (§31 Abs. 5 WpHG) verpflichtet, den Erfahrungsschatz eines Anlegers zu erheben und ihn nur Käufe von Wertpapieren ausführen zu lassen, die seiner Risikoklasse entsprechen. Die Auswahl eines Zertifikats umfasst daher auch die Prüfung, ob die eigene Risikoklasse den Kauf erlaubt – eine entsprechende Info ist im Zweifelsfall in der Kopie des für die Bank ausgefüllten Erhebungsbogens zu finden.

Kauf am Markt oder Zeichnung

Sobald die Entscheidung für ein bestimmtes Produkt gefallen ist, kann über das Depot bei der Hausbank oder beim Broker eine Kauforder für das Zertifikat aufgeben werden. Dabei stehen für die Ausführung oftmals zwei Varianten zur Verfügung. Zum einen kann der Kauf an eine Börse übermittelt werden, an der Zertifikate gehandelt werden. Die wichtigsten Handelsplätze für Zertifikate in Deutschland sind die Börsen Frankfurt und Stuttgart. Alternativ bieten viele Banken und Broker in Zusammenarbeit mit großen Emittenten aber auch einen Direkthandel an, der ohne Einschaltung einer Börse abgewickelt wird. In diesem Fall entfallen börsenplatzabhängige Gebühren. Der Kauf kann üblicherweise direkt zum Briefkurs erfolgen, ein Verkauf zum niedrigeren Geldkurs. Viele Emittenten bieten mittlerweile auch für den Direkthandel die Möglichkeit, Limitorders einzustellen, die erst beim Erreichen eines bestimmten Kursniveaus ausgeführt werden.

Im Unterschied dazu gibt es in der Produkteinführungsphase, in der Zertifikate vor dem Handelsbeginn gezeichnet werden können, noch keine Geld- oder Briefkurse, sondern nur einen einheitlichen Ausgabepreis. Allerdings kann beim Kauf ein Ausgabeausschlag berechnet werden, der sich üblicherweise auf 1 bis 3 Prozent des Nennbetrags beläuft und separat ausgewiesen werden muss. Informationen über Produkte, die aktuell zur Zeichnung anstehen, findet man in Finanzportalen oder bei der Bank/dem Broker im Wertpapierinformationsbereich. Die Kauforder kann auch hier auf dem üblichen Weg aus dem eigenen Depot heraus aufgegeben werden.

Der laufende Handel

Nach dem Erwerb eines Zertifikats ist für den Käufer eine faire Kursbildung von hoher Bedeutung, um sich über die Wertentwicklung laufend informieren zu können. Im Zertifikatemarkt spielen dabei die Emittenten eine wichtige Rolle. Während der Handelszeiten berechnen sie laufend den fairen Wert eines Produkts und stellen Geldkurse für den Ankauf und Briefkurse für den Verkauf. Auf diesem Weg ist nicht nur der Kursverlauf kontinuierlich und transparent, sondern es besteht auch jederzeit die Möglichkeit, das Wertpapier zurück an den Emittenten zu veräußern. Eine Ausnahme hat es in der Vergangenheit allerdings während extremer Marktturbulenzen (etwa zum Höhepunkt der Finanzkrise 2008) gegeben. In solchen Phasen kann die Preisfindung die Systeme der Emittenten temporär überfordern, so dass kurzzeitig keine Geld- und Briefkurse gestellt werden konnten.

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Bildquelle: Jess Yu / istockphoto