Kryptowährungen

Blockchain

Kryptowährungen sind eine von vielen Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie. Der alleinige Zweck einer Digitalwährung ist die Erleichterung kommerzieller Transaktionen durch Bereitstellung eines Austauschmediums. Das geschieht durch die Bereitstellung eines öffentlich zugänglichen Hauptbuchs (Register), das eine unveränderbare Aufzeichnung aller Transaktionen enthält. Bitcoin bleibt die derzeit am meisten verwendete und wertvollste Kryptowährung, dahinter folgt Ethereum. In den letzten Jahren sind jedoch mehr als 1.200 verschiedene Kryptowährungen entstanden, die miteinander konkurrieren.

In Kryptowährungen lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise investieren. Dadurch kann eine größere Streuung im Kryptowährungsportfolio erreicht werden, wobei immer zwei verschiedene Währungen gegeneinander gehandelt werden. Standardmäßig ist die Fiat-Währung (Zentralbankgeld), mit der alle Kryptowährungen gepaart sind, der US-Dollar. Das heißt zum Beispiel, dass Bitcoin gegen den US-Dollar notiert. Kryptowährungen können aber auch gegen den Euro, das Britische Pfund oder den japanischen Yen notiert werden. Es geht aber auch untereinander: etwa Bitcoin gegen Ethereum.

Blockchain

Um die Welt der Kryptowährungen zu verstehen, sollte die Technologie dahinter verstanden werden, aber was ist eine Kryptowährung? Kurz gesagt, es ist Geld, das:

  • keine Form von Bargeld ist
  • nicht von einer Regierung ausgegeben wird

Kryptowährungen verdanken ihre Eigenschaften und ihre Existenz dem Aufkommen der Blockchain-Technologie. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Kryptowährungsuniversums und ermöglicht Kryptowährungen, unter anderem, als bargeldloses, digitales Austauschmedium zu fungieren.

Mit dem Begriff „Blockchain“ ist eine ständig wachsende digitale Liste von Aufzeichnungen, den „Blöcken“, gemeint, die gesichert und miteinander verbunden werden und zwar durch die Nutzung der Kryptografie. Kryptografie – der Namensgeber der Kryptowährung – ist die Wissenschaft der digitalen Verschlüsselung von Informationen in einer Weise, die es Unbefugten nicht ermöglicht, auf die Informationen zuzugreifen oder sie zu verändern. Es ist die Anwendung der Kryptografie, wodurch die Informationen in Blöcken der Blockchain sicher und zuverlässig gespeichert werden. Diese digitalen Datenblöcke bilden zusammen eine elektronische Datenbank, das öffentlich zugänglich und daher dezentral organisiert ist.

Dezentralisierung ist ein Schlüsselaspekt der Funktionsweise der Blockchain, sie macht sie unveränderbar – sicher und frei von Störungen. In einem dezentralisierten Netzwerk werden die Informationen nicht in einem zentralen Server bewahrt, weil es so etwas schlicht nicht gibt. Stattdessen sind die Informationen auf den Computern aller Teilnehmer des Netzwerks gespeichert. Jeder Teilnehmer (oder Gleichberechtigte) hat Zugriff auf das Register, also die Blockchain, das die komplette Historie aller Transaktionen aufzeichnet. So kann jederzeit geprüft werden, ob eine potentielle Transaktion getätigt wurde und legitim ist.

Aufgrund dieser Faktoren könnte jede Art von nicht genehmigter Transaktion per Definition nicht stattfinden, da es für die Durchführung einer Transaktion erforderlich wäre, dass alle Gleichberechtigten im Netzwerk sie überprüfen (und anschließend genehmigen), bevor sie stattfinden kann.

Vor- und Nachteile

Da die Blockchain-Technologie in den letzten Jahren entstanden ist, hält die lebhafte Debatte über ihre Nützlichkeit, Anwendung und Funktion in der Weltwirtschaft unvermindert an. Die Befürworter haben festgestellt, dass die Blockchain-Technologie das Potenzial dazu hat:

  • Menschen auf der ganzen Welt zu helfen, Transaktionen frei vornehmen zu können, ohne staatliche Einmischung
  • erhöhte Sicherheit zu bieten, dank der unangreifbaren Natur der Blockchain
  • die Notwendigkeit (und die damit verbundenen Kosten) für die Einschaltung Dritter als Treuhänder zu beseitigen

Genauso, wie es diejenigen gibt, die von den potenziellen Vorteilen von Kryptowährungen begeistert sind, gibt es Kritiker, die diese Begeisterung nicht teilen. Folgende Gründe spielen dabei eine Rolle:

  • den Kauf illegaler/unerlaubter Gegenstände
  • Steuerumgehung
  • Finanzierung von Terrorismus und anderen kriminellen Handlungen

Da das Potenzial dieser neuen Technologie weltweit immer stärker erkannt wird, sind Regierungen aktiv geworden, um Regeln für die Regulierung der Kryptowährungen zu erlassen. Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass Kryptowährungen in naher Zukunft ihre volatilen Eigenschaften verlieren und ihren Platz unter den normalen Finanzinstrumenten finden werden. Obwohl die Diskussion um die Kryptowährungen anhält, lässt sich nicht bestreiten, dass die Einführung dieser neuen Technologie großen Nutzen bringt, etwa für diejenigen, die auf Überweisungen von Familienmitgliedern aus dem Ausland angewiesen sind. Sie können die Transaktionskosten von Auslandsüberweisungen mit der Verwendung von Kryptowährungen beträchtlich senken. Kryptowährung können also an Orten unterstützen, an denen es schwierig sein könnte, Zugang zum formalen Bankensystem zu erhalten, um an der globalen Wirtschaft teilzuhaben. Das ist insbesondere für Menschen in Entwicklungsländern von Bedeutung.

Dezentrales System

In einem traditionellen, zentralisierten System müssen sich verschiedene Parteien, die eine Transaktion durchführen wollten, auf eine vertrauenswürdige Drittpartei wie eine Bank, einen Anwalt oder eine Regierungsbehörde verlassen, um Treuhanddienstleistungen zu erbringen. Damit wird sichergestellt, dass alle Parteien ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllen.

Bei Kryptowährungen ist es ganz anders: Hier existiert aufgrund der Blockchain-Technologie ein dezentral verteiltes Register, das Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und mehr als tausend weitere entstehen lässt. Da jeder in diesem System gleichberechtigt einen kompletten Satz Aufzeichnungen des Verlaufs aller Transaktionen hat, kennt jeder jederzeit den Saldo der einzelnen Konten. Mit anderen Worten, eine Kryptowährung ist ein rein digitales, bargeldloses Tauschmedium, das ohne die Treuhanddienste eines Dritten auskommt.

In einem dezentralen System werden die Validierungs- und Entscheidungsfunktionen an jeden Gleichberechtigten im Netzwerk delegiert, so dass die Aufsicht durch eine Drittpartei nicht notwendig ist. Ihre Transaktionen werden durch sogenannte „Smart Contracts“ bestimmt. Solche Smart Contracts sind im Wesentlichen auf der Blockchain-Technologie basierende Computerprogramme die so codiert sind, dass sie bestimmte vorab festgelegte Handlungen automatisch ausführen, aber nur, wenn alle Parteien ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllt haben. Diese Programme sorgen dafür, dass niemand etwas erhält, bevor er seine Pflichten dazu erfüllt hat.

eWallet

Wie bei jeder Form des Geldes stellt sich die Frage nach der Aufbewahrung. Wie beim Bargeld existiert dafür ein Portemonnaie: das eWallet, die Kryptowährungsgeldbörse. Das eWallet ist eine Voraussetzung, um Kryptowährungen oder elektronische Währungseinheiten kaufen und verkaufen zu können. Eine eWallet kann rein virtuell sein oder eine physische Hardwareform haben – dies wird als „Hot Storage“ (heiße Speicherung) beziehungsweise „Cold Storage“ (kalte Speicherung) bezeichnet.

Ein eWallet funktioniert ähnlich wie ein Online-Bankkonto. Dies wird als „Hot Storage“ bezeichnet und gilt als die benutzerfreundlichere Möglichkeit, eine Kryptowährung zu verwahren und zu verwenden. Der Nachteil einer solchen Geldbörse liegt in dem Risiko, dass wertvolle Daten online gespeichert werden, die möglicherweise zum Ziel von Hackeraktivitäten werden könnten. Ein physisches eWallet funktioniert wie ein USB-Stick. Die Speicherung von Kryptowährungen auf diese Weise wird als „Cold Storage“ bezeichnet und gilt als sicherer als das Hot Storage, da die Kryptowährungen auf dem USB-Stick gespeichert werden und es kein Online-Konto gibt, das gehackt werden könnte.

Bildquelle: r.classen / Shutterstock.com, andrey popov / Shutterstock.com, GeniusKp / Shutterstock.com