Die Bondsexperten

Die Bondexperten

Anleihen sind aktuell oft weniger liquide als andere Wertpapiere. Deshalb ist der Handelsplatz besonders gefordert, wenn es um hohe Preisqualität und eine verlässliche Orderausführung für Privatanleger geht.

Grundsätzlich gehören Anleihen in jedes breit aufgestellte Wertpapierdepot. Allerdings folgt der Markt für die Zinspapiere eigenen Gesetzmäßigkeiten. So findet der größte Teil des Anleihenhandels auf speziellen Plattformen zwischen Banken statt. Zudem zersplittert sich das Handelsvolumen pro Emittent auf eine Vielzahl von Papieren. So gibt es beispielsweise mehr als 80 Anleihen des Autobauers Daimler mit unterschiedlichen Laufzeiten und Zinskupons und in diversen Währungen.

Wer als Privatanleger Anleihen kaufen oder verkaufen möchte, sollte diesen Besonderheiten Rechnung tragen. Es empfiehlt sich, für den Handel auf jeden Fall einen Börsenplatz mit umfassender Erfahrung in dieser Wertpapierklasse zu wählen. Denn die entscheidende Frage für Anleger lautet: Wird meine Order rasch zu einem marktgerechten Preis in der gewünschten Stückzahl ausgeführt? Das ist keine Selbstverständlichkeit und hängt vom jeweiligen Handelsplatz ab.

Liquidität als Herausforderung

Denn Anleihen sind nicht so liquide wie andere Wertpapiere. Zum einen drücken die wenig attraktiven Niedrigzinsen das Interesse der Anleger und die Handelsumsätze an den Börsen. Zum anderen tritt derzeit auch die Europäische Zentralbank bei Staats- und Unternehmensanleihen als Großeinkäufer auf. Dabei werden Corporate Bonds von Investoren ohnehin gehalten und nicht verkauft, wenn der Zinskupon noch relativ attraktiv ist. Zusammengenommen trocknen diese Faktoren den Markt für Anleihen regelrecht aus. In einem solchen Umfeld eine verlässliche Orderausführung im Börsenhandel sicherzustellen, erfordert eine besondere Expertise.

Diese Spezialisierung ist an der Börse Stuttgart gegeben. An Deutschlands größtem Börsenplatz für Unternehmensanleihen betreuen erfahrene Handelsexperten den elektronischen Bondhandel. Ihr Ziel lautet, Privatanleger bei Anleihen auf Augenhöhe mit institutionellen Investoren zu bringen. Das bedeutet vor allem: guter Zugang zu allen relevanten Wertpapieren und hochwertige Ausführungspreise.

Hervorragend vernetzt

Die Handelsexperten spielen eine Schlüsselrolle mit Blick auf den entscheidenden Aspekt im Anleihenhandel – Liquidität und wie man sie beschafft. Erstens bündeln sie die eingehenden Orders der Anleger. Zweitens sind sie durch langjährige Zusammenarbeit im Interbankenmarkt für Anleihen hervorragend vernetzt und können auch die dortige Liquidität für den börslichen Handel heranziehen. Und drittens spenden die Handelsexperten selbst zusätzliche Liquidität. Dabei gehen sie kurzfristig und in begrenztem Umfang eigene Positionen ein, wenn bei einer Kundenorder keine passende Gegenpartei vorhanden ist.

Die erhöhte Liquidität bringt handfeste Vorteile. So können Privatanleger an der Börse Stuttgart davon ausgehen, dass ihre Orders zum aktuellen Preisniveau vollständig ausgeführt werden. Denn die von der Börse fortlaufend im Internet veröffentlichten Preisinformationen gelten für hohe Ordervolumina, die ein Vielfaches der durchschnittlichen Ordergröße von Privatanlegern betragen. Hochwertig ist auch der Ausführungspreis, der sich aus der gebündelten Liquidität ergibt. Er entspricht in der Regel dem am Markt verfügbaren Preisniveau für Großinvestoren. Dabei muss der private Anleger nicht lange warten. Bei knapp drei Vierteln aller Orders dauert die Ausführung an der Börse Stuttgart nicht länger als 30 Sekunden – Liquiditätsbeschaffung inklusive.

Während die Anleger von der Verlässlichkeit der Ausführung und der hohen Preisqualität profitieren, fällt das Orderentgelt bei Anleihen weniger ins Gewicht. Denn viele Anleger nutzen Anleihen grundsätzlich eher als längerfristiges Buy-and-Hold-Investment. Bei einem Corporate Bond mit zehn Jahren Laufzeit schmälern die Transaktionskosten die Gesamtrendite nur minimal. Dafür erhält der Anleger mit einer Order an der Börse Stuttgart Zugang zum gesamten Anleihemarkt und den vorteilhaften Konditionen, die ansonsten nur für professionelle Investoren gelten.

Zudem macht es die Börse Stuttgart erstmals in Deutschland möglich, das gewünschte Ordervolumen bei Anleihen in kleineren Schritten anzupassen – Privatanleger konnten hierzulande bislang nur in der Mindeststückelung oder einem Vielfachen davon handeln. Jetzt kann die Anlagesumme, ausgehend von der Mindeststückelung, um die kleinste handelbare Einheit der Anleihe erhöht werden. Alle an der Börse Stuttgart gelisteten Anleihen lassen sich somit flexibler kaufen und verkaufen. Wenn etwa ein Zinspapier mit der Mindeststückelung von 10.000 Euro eine kleinste handelbare Einheit von 1.000 Euro hat, ist es dem Anleger möglich, seine Ordersumme ab 10.000 Euro in 1.000-Euro-Schritten zu erhöhen und zum Beispiel 12.000 Euro zu investieren

Börse vs. Festpreisgeschäft

Viele Anleger, die sich für Anleihen interessieren, wenden sich immer noch als erstes an ihre Bank. Der Grund: Viele Institute bieten im Rahmen der Wertpapierberatung sogenannte Festpreisgeschäfte an. Diese Art des Anleihekaufs mag wohlbekannt und weit verbreitet sein, ist aber nicht unbedingt die beste. Denn im Festpreis der Bank sind deren Kosten und eine Gewinnspanne eingerechnet – im Gegensatz zum aktuellen Marktpreis einer Anleihe, wie er an der Börse ermittelt wird.

Deshalb sollten Anleger, die eine gewisse Erfahrung mit Wertpapieren haben und selbstbestimmt über ihre Investments entscheiden, bei Anleihen den Weg an die Börse wählen. Die Schuldtitel lassen sich dort flexibel und zu aktuellen Preisen kaufen und verkaufen. Häufig ist das auch kostengünstiger: Die Vorteile des Börsenpreises gegenüber dem Festpreis der Bank wiegen die Ordergebühren meist mehr als auf. Zudem finden Anleger ein viel breiteres Produktspektrum vor. An der Börse Stuttgart, Deutschlands größtem Börsenplatz für Anleihen, sind derzeit rund 17.800 Zinspapiere handelbar – von Staaten, öffentlichen Institutionen und Unternehmen aus aller Welt.

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Bildquelle: Börse Stuttgart