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Durchblick bei Derivaten
Durchblick im Derivatehandel
Ob Hebelprodukt oder Zertifikat – der Handel mit verbrieften Derivaten hat seine Besonderheiten. Deshalb lohnt es sich zu prüfen, welcher Handelsplatz am besten zu den eigenen Anforderungen passt.
Anleger, die mit verbrieften Derivate handeln, haben die Vorzüge dieser vielseitigen Wertpapiere verinnerlicht. Dank eines breiten Produktspektrums an Hebelprodukten und Anlagezertifikaten lassen sich maßgeschneiderte Investments in eine Vielzahl von Märkten umsetzen. Die Anleger können dabei genau die Produkte auswählen, die zu ihrer persönlichen Marktmeinung und Risikoneigung passen – von extrem defensiv bis sehr spekulativ.
Aktive Anleger achten zudem genau darauf, an welchen Handelsplatz sie ihre Orders legen. Denn im Handel mit strukturierten Produkten gibt es unterschiedliche Modelle: Börsen und außerbörsliche Plattformen versprechen jeweils die besten Konditionen. Hier muss sich jeder darüber klar werden, welche Unterscheidungskriterien es gibt und welche davon ihm am wichtigsten sind.
Beste Ausführungspreise
Ein erster bedeutsamer Aspekt ist der Grad an Sicherheit und Transparenz, der im Handel herrscht. Dabei gibt es natürlich Anleger, die glauben, ein geringes Niveau an Überwachung zu benötigen. Für alle anderen gilt: Orders in verbrieften Derivaten gehören an die Börse. Noch wichtiger bei der Wahl eines Ausführungsplatzes sind allerdings Handelsqualität und Liquidität. In dieser Hinsicht hat sich die Börse Stuttgart mit ihrem hybriden Marktmodell eine starke Stellung bei den Anlegern erarbeitet: An Europas führender Börse für strukturierte Produkte veredeln Handelsexperten den elektronischen Handel.
Die Handelsexperten tragen entscheidend zur Qualität der An- und Verkaufspreise bei. Davon profitieren Anleger direkt: Gerade bei kurzfristigen Investments, etwa in Hebelprodukten, wirkt sich ein besserer Preis erheblich auf die Gesamtperformance aus. Neben den Emittenten, die für ihre Produkte an der Börse Stuttgart die Funktion des Market-Makers übernehmen, können auch die Handelsexperten Liquidität bereitstellen. So berücksichtigen sie bei der Preisermittlung neben den permanenten Preisinformationen der Emittenten auch die Kundenaufträge im Orderbuch – und damit die gebündelte Liquidität auf Europas größter börslicher Plattform für verbriefte Derivate. Dadurch können zahlreiche Orders zu Preisen ausgeführt werden, die innerhalb der Preisspanne des Emittenten liegen.
Mensch plus Maschine
Jenseits der Liquiditätsbereitstellung legen die Handelsexperten die Parameter der automatisierten Orderbearbeitung fest, so dass eine schnelle und zuverlässige Ausführung durch die elektronischen Handelssysteme gewährleistet ist. Hier sprechen die Zahlen für sich: Rund zwei Drittel der Orders in verbrieften Derivaten an der Börse Stuttgart werden innerhalb von drei Sekunden, 85 Prozent innerhalb von zehn Sekunden ausgeführt. Im Gegensatz zu einem Computersystem kann ein Handelsexperte auch beurteilen, bei welchen Orders besonderer Prüfungs- und Betreuungsbedarf besteht. Ein Beispiel sind Orders in Optionsscheinen, deren Preis besonders stark von der aktuellen impliziten Volatilität des Basiswerts abhängt. Nur erfahrene Händler können in turbulenten Phasen präzise einschätzen, wo die Volatilität gerade liegt – und mit ihrer Expertise die Ausführung einer Optionsscheinorder zu einem fairen und marktgerechten Preis sicherstellen.
Damit Anlegern auch in den Nebenhandelszeiten morgens und abends die gewohnt hohe Handelsqualität zur Verfügung steht, hat die Börse Stuttgart ihre Handelszeiten bei verbrieften Derivaten erweitert. 14 Emittenten ermöglichen den verlängerten Handel von 8 bis 22 Uhr für rund 1,2 Millionen Produkte. Anleger sind damit noch näher am aktuellen Marktgeschehen und können aktiv auf wichtige Ereignisse eingehen, bis in den USA die Börsen schließen. Ein Beispiel sind Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed: In der Regel beginnt die Pressekonferenz des Fed-Präsidenten gegen 20 Uhr hiesiger Zeit. Damit war es früher nicht möglich, an einer Börse umgehend auf die Ergebnisse zu reagieren. Die Umsätze zeigen, dass die verlängerten Handelszeiten gut angenommen werden – zuletzt wurde an der Börse Stuttgart jede neunte Order in verbrieften Derivaten vor 9 oder nach 20 Uhr ausgeführt.
Dass ein solches Dienstleistungspaket nicht zum Nulltarif zu haben ist, ist gut informierten Anlegern klar. Sie wissen die Services der Börse Stuttgart zu schätzen und sind auch bereit, dafür ein geringes Entgelt zu bezahlen. Denn in Summe sorgen die Handelsexperten dafür, dass der Handel mit verbrieften Derivaten an der Börse Stuttgart rein elektronischen Plattformen überlegen ist. Viele Selbstentscheider und Trader sehen das genauso – und wissen, wo man am besten handelt.
Produkte nach Maß
Mit einem neuen Online-Service können Anleger jetzt ihr Wunschprodukt zusammenstellen und emittieren lassen. Kurz darauf ist das individuelle Papier für jedermann handelbar.
Sieht gut aus, sitzt aber nicht perfekt? Das kann bei Kleidung von der Stange
passieren – bei Maßgeschneidertem hingegen nicht. Dort ist alles genau so, wie es der Kunde wünscht. Dieses Prinzip gilt jetzt auch bei Zertifikaten: Über die
Online-Anwendung „Wunschzertifikat“ können sich Anleger ohne Registrierung individuelle Produkte zusammenstellen, die exakt zu ihren Vorstellungen passen. Die Börse Stuttgart macht „Wunschzertifikat“ über ihre Internetseite zugänglich. Zu den möglichen Papieren zählen Discount- und Bonus-Zertifikate, Aktienanleihen sowie Optionsscheine. Als Basiswerte stehen rund 500 Blue-Chip-Aktien aus Europa, den USA und Asien sowie die wichtigsten Aktien-Indizes aus diesen Weltregionen zur Auswahl. Der Service „Wunschzertifikat“ basiert auf der Plattform Primegate, die von der Commerzbank betrieben wird.
Schnell und einfach zum Wunschprodukt: In einer Eingabemaske wählt der Anleger den Produkttyp und den Basiswert aus. Zudem kann er mithilfe seiner Maus und einem interaktiven Regler die Parameter seines Produkts bestimmen – etwa den Cap bei einem Discount-Zertifikat. Was jetzt noch fehlt, ist der Ausgabepreis für das individuelle Produkt. Nun kommt eine besondere Stärke der Plattform zum Tragen: Sie bietet eine Wahlmöglichkeit zwischen mehreren Emittenten. Klickt der Anleger auf den Button „Wunschzertifikat anfragen“, so erscheinen auf dem Bildschirm die aktuellen Preisindikationen der beteiligten Emittenten Commerzbank und Société Générale. Der Anleger kann nun die Preisindikationen vergleichen, welche die Emittenten unabhängig voneinander für das Produkt ermitteln und kontinuierlich in Echtzeit aktualisieren. Dieser Wettbewerb unter den Emittenten ist transparent – und kommt den Anlegern zu Gute.
Hat sich der Anleger für einen Emittenten entschieden, so klickt er auf den Button „Produkt emittieren“. Nun fehlt nicht mehr viel: In ein Dialogfeld gibt der Anleger seine Handynummer ein. Dann erhält er seinen persönlichen Emissionscode per SMS und trägt diesen wiederum ein. Jetzt wird das maßgeschneiderte Produkt emittiert und ist bereits nach wenigen Minuten an der Börse Stuttgart handelbar. Bei der Emission des Wunschprodukts gehen Anleger keine Abnahmeverpflichtung ein, noch fallen für sie Kosten an.
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