Wenn Sie Zahnprobleme haben, ist es meist zu spät, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen – und dann kann es schnell teuer werden. Kümmern Sie sich darum, bevor Sie einen teuren Kostenvoranschlag von Ihrem Zahnarzt in den Händen halten. Doch wie finden Sie den passenden Tarif? Welche Zahnzusatzversicherung ist die beste? Und ab wann greift eine Zahnzusatzversicherung überhaupt? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt’s im großen Zahnzusatzversicherung-Vergleich. Gleich zu Beginn gibt’s die besten Empfehlungen und Tipps.
Wer mal eine größere Behandlung beim Zahnarzt hatte, weiß, wie teuer das sein kann. Denn gerade im Alter wird Zahnersatz schnell zur Kostenfalle – und bei manchen sogar früher, als sie glauben. Die Behandlungskosten können sich locker auf mehrere Tausend Euro häufen. Ein Otto Normalverbraucher kann das nicht schnell mal aus der Portokasse bezahlen. Doch sollte da nicht die Krankenkasse einspringen, denken sich jetzt viele. Und da ist bereits das Problem: Die gesetzliche Krankenversicherung zahlt oft nur einen Teil der Behandlungskosten. Somit bleiben Sie auf dem anderen Teil der Kosten sitzen – wenn Sie keine Zahnzusatzversicherung haben.
Allerdings gibt es mittlerweile sehr viele Zahnzusatzversicherungen, die alle das Gleiche versprechen: geringe Kosten für maximale Leistung. Doch welche davon sind auch gut? Und vor allem: Welche Leistungen brauchen Sie wirklich und welche sind unnötig? Wir haben verschiedene Zahnzusatzversicherungen unter die Lupe genommen und die Leistungen und Preise bewertet:
Eine Zahnzusatzversicherung kann im Vergleich zu anderen Versicherungen deutlich teurer ausfallen. Deswegen ist es umso wichtiger, genau zu überlegen, ob Sie eine brauchen. Sie sollten sich vor dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung um alle anderen wichtigen Versicherungen kümmern – zum Beispiel die Haftpflicht oder BU. Haben Sie alle bereits abgeschlossen, sollten Sie über eine Zahnzusatzversicherung nachdenken.
Ob Sie eine Zahnzusatzversicherung abschließen sollten oder nicht, hängt vor allem von der Gesundheit Ihrer Zähne ab und wie wahrscheinlich es ist, dass Sie später teuren Zahnersatz brauchen. Denn die Versicherung muss abgeschlossen sein, bevor Sie mit der Behandlung beginnen – sonst zahlt der Versicherer nicht.
Einzige Ausnahme: Ergo wirbt mit dem Slogan „Versichern, wenn es eigentlich schon zu spät ist“. Der Tarif „Zahn-Ersatz-Sofort“ ist auch dann gültig, wenn die Behandlung beim Zahnarzt bereits begonnen hat.
Hinweis: Sobald Ihr Zahnarzt festgestellt hat, dass Sie einen teuren Zahnersatz brauchen, zählt das für Versicherungen als begonnene Behandlung. Wenn Sie dann noch eine Police abschließen wollen, ist das schon zu spät.
Wichtig: Alles, was in den Bereich der Kieferorthopädie fällt, wird von einer Zahnzusatzversicherung in der Regel nicht übernommen. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird bei einer Fehlstellung der größte Teil der Kosten ohnehin von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Sie sollten bei Abschluss eines Vertrages darauf achten, welche Leistungen die Versicherung auch wirklich bezahlt. Zahnersatz ist der wichtigste und teuerste Punkt, den jede gute Zahnzusatzversicherung übernehmen muss. Die jährliche Zahnreinigung oder eine Parodontose-Behandlung übernimmt nicht jede Versicherung – vor allem die, die keine hohen Beiträge verlangen. Auch bei Zahnzusatzversicherungen gilt meistens: Wer mehr Leistung will, muss tiefer in die Tasche greifen.
Allerdings sollten Sie sich fragen, ob Sie zusätzliche Leistungen wie eine Zahnreinigung nicht aus eigener Tasche bezahlen können. Bei 150 Euro im Jahr, reißt sie Ihnen auch kein Loch in den Geldbeutel.
Bei der Wahl Ihrer Zahnzusatzversicherung müssen Sie darauf achten, wie sich der monatliche Beitrag berechnet. Denn es gibt zwei Arten, wie Versicherer vorgehen: Im Vertrag wird festgehalten, dass sich der Beitrag mit dem Erreichen eines bestimmten Lebensalters erhöht oder der Beitrag hängt vom Alter des Kunden bei Vertragsabschluss ab und bleibt konstant. Das bedeutet, je jünger Sie beim Abschluss der Zahnzusatzversicherung sind, umso günstiger der monatliche Beitrag – allerdings zahlen Sie dann natürlich länger in die Versicherung ein, bevor Sie die Leistungen in Anspruch nehmen.
Vorsicht: Auch wenn im Vertrag keine Erhöhung vorgesehen ist, hat die Versicherung das Recht, Ihren monatlichen Beitrag anzuheben. Vor allem dann, wenn Sie dauerhaft mehr Leistungen als geplant in Anspruch nehmen.
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt bis zum 30. September 2020 rund 50 Prozent der Kosten beim Zahnarzt, mit Bonusheft sind es sogar 60 bis 65 Prozent. Das gilt allerdings nur für die Regelversorgung – also medizinisch notwendiger Zahnersatz und Zahnbehandlungen. Alles, was darüber hinaus geht, müssen Sie selbst bezahlen.
Ab Oktober 2020 müssen gesetzlich Versicherte etwas weniger in die Tasche greifen: Die Höhe des Eigenanteils bei der Regelversorgung sinkt auf 40 Prozent. Krankenkassen zahlen dann etwa 60 Prozent der Zahnarztkosten, mit Bonusheft sogar 70 bis 75 Prozent.
Ein Beispiel: Wenn Sie eine Füllung im nicht sichtbaren Mundbereich brauchen, zahlt die Krankenkasse nur eine Amalgam-Füllung und das komplett. Möchten Sie eine zahnfarbene Kunststofffüllung, wird die Krankenkasse das nur mit 25 bis 40 Euro bezuschussen. Die Mehrkosten von 30 bis 80 Euro müssen Sie dann aus eigener Tasche bezahlen.
Wenn Sie keine Zahnzusatzversicherung haben, aber eine Behandlung wollen, die über die Regelversorgung hinaus geht, haben Sie zwei Möglichkeiten, um sich mit Ihrer Krankenkasse zu einigen:
Wer sich für eine Zahnzusatzversicherung interessiert, wird schnell merken, wie groß das Angebot ist. Ähnlich wie bei Kfz-Versicherungen haben Sie die Qual der Wahl und jeder Anbieter will angeblich der beste und günstigste sein. Um da einen Durchblick zu behalten, haben wir die besten Tarife unter die Lupe genommen und dabei auch die Ergebnisse von Stiftung Warentest berücksichtigt.
Um einen Rahmen zu schaffen, haben wir die Tarife miteinander verglichen, die 90 Prozent der Kosten bei Zahnersatz abdecken. Wir haben die Tarife anhand von zwei Testpersonen im Alter von 28 und 45 Jahren ohne bekannte Zahnprobleme miteinander verglichen, auch Testergebnisse bekannter Verbraucherportale wie Stiftung Warentest in die Bewertung einfließen lassen und dabei folgende Kriterien in absteigender Gewichtung bewertet:
Die SDK ist mit dem „Zahn 90“-Tarif vor allem für unter 30-Jährige besonders günstig. Denn mit einem monatlichen Beitrag von 12,41 Euro und einer Kostenerstattung von 90 Prozent ist das ein mehr als faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Allerdings wird ab dem 31. Lebensjahr die Zahnzusatzversicherung doppelt so teuer – nämlich 24,89 Euro. Dafür werden 90 Prozent der Kosten übernommen und das sowohl bei Zahnersatz als auch bei normalen Zahnbehandlungen. Für 45-Jährige kostet der Tarif 33,88 Euro im Monat und steigt erst ab dem 50. Lebensjahr. In den ersten vier Jahren gibt es eine Leistungsbegrenzung von 3.600 Euro. Erst ab dem fünften Versicherungsjahr sind die Leistungen völlig unbegrenzt.
Bei einem monatlichen Beitrag von 39,30 (45 Jahre) oder 22,10 Euro (28 Jahre) werden 90 Prozent der Kosten für Zahnersatz übernommen – bei anderen Behandlungen wie Kunststoff-Füllungen sogar 100 Prozent. Allerdings gibt es auch hier eine Leistungsbegrenzung von 4.000 Euro in den ersten vier Versicherungsjahren.
Das Besondere an der Zahnzusatzversicherung von Ergo ist, dass sie auch dann greift, wenn die Behandlung bereits begonnen hat. Damit ist sie die einzige Versicherung, die das macht.
Zusätzlich haben wir auch die günstigsten Angebote für Sie zusammengestellt, die zwar weniger Leistungen bieten, jedoch trotzdem immer noch sehr gut sind. In diesem Vergleich spielte vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis eine wichtige Rolle. Denn wer mit der Regelversorgung zufrieden ist und auch 25 Prozent der Kosten beim Zahnarzt selbst übernehmen kann, muss nicht unbedingt viel für eine Zahnzusatzversicherung hinblättern.
Bevor Sie eine Zahnzusatzversicherung abschließen, sollten Sie sich immer vorher überlegen, für was Sie diese in Anspruch nehmen wollen. Viele Versicherungen bieten Extras wie kostenlose Zahnreinigungen oder andere Prophylaxe-Maßnahmen an und verlangen dafür höhere Beiträge. Sie sollten sich überlegen, ob es nicht einen anderen günstigeren Tarif gibt, der das zwar nicht beinhaltet, aber trotzdem die wichtigsten Leistungen abdeckt. Eine Zahnreinigung kostet maximal 150 Euro – diese können die meisten aus eigener Tasche bezahlen.
Es gibt viele gute und günstige Tarife, die sowohl zum Großteil die Kosten decken als auch vergleichsweise günstig sind. Wer sparen möchte und es verkraften kann, im Notfall 25 Prozent der Behandlungskosten selbst zu übernehmen, dem reicht ein Tarif mit mehr Selbstbeteiligung. Wer jedoch im Fall der Fälle komplett abgesichert sein will, kann sogar eine Zahnzusatzversicherung abschließen, die alle Kosten zu 100 Prozent abdeckt.
Auch der Test von Stiftung Warentest vom Mai 2020 zeigt, dass viele Versicherungen ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben. 88 von 249 Tarifen wurden mit einem „Sehr gut“ bewertet – zwölf davon sogar mit der bestmöglichen Note 0,5.
Überlegen Sie sich genau, ob Sie eine Zahnzusatzversicherung brauchen – wenn ja, dann mit welchen Konditionen.
Um Geld zu sparen, können Sie einen Tarif mit mehr Selbstbeteiligung wählen.
Auch Extras wie eine kostenlose Zahnreinigung muss eine gute Zahnzusatzversicherung nicht haben.
Entscheiden Sie sich für eine Versicherung und Sie müssen keine Angst mehr vor zu hohen Zahnarztrechnungen haben.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
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