Welche Anlageprodukte möchten Sie handeln? Neben Aktien, Fonds und Fondssparplänen, ETF, Zertifikaten und Optionsscheinen wollen versierte Anleger mitunter auch hochspekulative Produkte wie CFDs, Futures und Optionen handeln. Profis, die auf diese spekulativen Wertpapiere nicht verzichten wollen, sollten vorab prüfen, ob und wenn ja, zu welchen Konditionen diese gehandelt werden können.
Auch das Angebot an Handelsplätzen unterscheidet sich von Broker zu Broker. Immer häufiger werden Wertpapierorders im außerbörslichen Direkthandel abgewickelt. Das ist bequem, da ein Kauf oder Verkauf in der Regel sofort online bestätig wird und zudem keine Börsen- und Maklergebühren anfallen. Prüfen Sie daher, welche Emittenten und Fondsgesellschaften im außerbörslichen Handel zur Verfügung stehen.
Auch unterscheidet sich das Angebot an ausländischen Handelsplätzen von Broker zu Broker. Zwar können die meisten Wertpapiere kostengünstiger an deutschen Handelsplätzen gehandelt werden. Kleinere Auslandsaktien sind häufig jedoch nur an deren Heimatbörsen sinnvoll handelbar, weil diese in Deutschland nicht gelistet oder die Umsätze in Deutschland einfach so gering sind, dass ein Handel nicht sinnvoll möglich ist. Interessierte Anleger sollten daher prüfen, ob ein Handel über wichtige US-Börsen wie die NYSE, NASDAQ und AMEX oder auch ein Handel über Europas umsatzstärkste Börse, die London Stock Exchange, möglich ist.
Über die Börse sollten Sie grundsätzlich mit Limit handeln. Damit stellen Sie sicher, dass Sie beim Kauf keinen überhöhten Preis zahlen, beim Verkauf keinen zu schlechten Preis für Ihre Aktien erhalten. Achten Sie bei der Eröffnung eines Wertpapier-Depots darauf, dass Ihr Broker für die Erteilung oder das Streichen eines Limits keine zusätzlichen Gebühren berechnet.
Erfahrene Anleger legen zudem Wert darauf, dass ihr Broker auch komplexere Ordertypen anbietet, beispielsweise Trailing-Stops, bei denen das Kauf- oder Verkaufslimit dynamisch angepasst wird, wenn sich das Wertpapier in die gewünschte Richtung bewegt.
Vor Ihrer Unterschrift unter den Depoteröffnungsantrag sollten Sie auch einen Blick auf die Website einlagensicherung.de des Bundesverbands deutscher Banken e.V. werfen. Dort können Sie mit wenigen Mausklicks prüfen, ob Ihr Geld bzw. Ihre Kontoeinlage bei Ihrem neuen Depotanbieter im Falle einer Insolvenz des Kreditinstituts ausreichend geschützt ist. Gemäß einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2009 sind Einlagen in der EU bis zu einem Höchstbetrag von 100.000 Euro pro Einleger und Kreditinstitut gesetzlich abgesichert. Wenn Ihnen das nicht reicht, prüfen Sie zudem, ob Ihr Institut auch freiwilliges Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken ist, der Ihre Kundeneinlagen über die gesetzliche Sicherung hinaus absichert.
Wichtig zu wissen: Wertpapiere wie Aktien, Fonds, Exchange Traded Funds und Anleihen, die in Ihrem Depot eingebucht sind, zählen zum Sondervermögen (§ 92 KAGB). Dieses Sondervermögen ist gesondert geschützt und fällt bei einer Insolvenz des Kreditinstituts nicht unter dessen Konkursmasse.
Haben Sie sich nach dem Konditionen- und Depot-Vergleich für einen passenden Anbieter entschieden, fehlen nur noch zwei Schritte zum eigenen Depot:
Tragen Sie beim Online Broker Ihrer Wahl einfach Ihre persönlichen Daten ins Online-Formular ein. Neben Adresse, Geburtsdaten und Ihrem Familienstand werden Sie beim Eröffnen des Online Depots auch nach Ihren Erfahrungen mit dem Wertpapierhandel gefragt. Auf Basis Ihrer Daten erstellt die Bank ein Risikoprofil, anhand dessen festgelegt wird, welche Wertpapiergeschäfte Sie als Anleger ausführen dürfen und welche Anlageklassen nicht zur Ihrem Risikoprofil passen, beispielsweise hochspekulative CFD-Geschäfte.
Im Rahmen des Eröffnungsantrags geben Sie in der Regel auch ein Verrechnungskonto an. Über dieses Verrechnungskonto, zum Beispiel Ihr Girokonto bei Ihrer Hausbank, werden dann alle Ein-/ Auszahlungen auf bzw. von Ihrem Online Depot abgewickelt.
Nachdem Sie Ihren Kontoeröffnungsantrag online ausgefüllt und ausgedruckt haben, geht’s zur nächsten Filiale der Deutschen Post. Dort führen Sie zusammen mit einem Postmitarbeiter das sogenannte Postident-Verfahren durch. Postident ist eine Methode zur sicheren Identifikation von Personen. Der Mitarbeiter der Deutschen Post AG bestätigt anhand Ihres Personalausweises Ihre Identität. Nehmen Sie hierzu den Postident-Coupon mit, den Ihnen Ihre Onlinebank zur Verfügung gestellt hat.
Daneben benötigen Sie Ihren Personalausweis sowie den vollständig ausgefüllten Antrag auf Kontoeröffnung. Nach Durchführung des Post-Ident-Verfahrens versendet der Postangestellte die Unterlagen kostenfrei an Ihren neuen Wertpapierbroker. Nach einigen Tagen erhalten Sie dann ein Begrüßungsschreiben Ihres Online Brokers mit den Konto- und Zugangsdaten Ihres neuen Depots.
Manche Banken bieten mittlerweile alternativ zum PostIdent- auch das VideoIdent-Verfahren an. Damit können Neukunden Ihre Identitätsfeststellung bequem von zu Hause am PC oder Tablet vornehmen. Zur Identifikation Ihrer Personalien benötigen Sie hier Ihren Personalausweis oder Reisepass sowie eine Webcam, mit dem Ihr Ausweisdokument erfasst wird. Anschließend erhalten Sie per E-Mail oder SMS eine Transaktionsnummer (TAN), die Sie in einem hierfür bestimmten Formular eintragen müssen. Damit ist das Video-Ident-Verfahren abgeschlossen.
Tipp: Vergleichen Sie bei der Auswahl des passenden Online Broker-Depots vor allem die Orderkosten, also die Gebühren für einen Wertpapierkauf oder -verkauf. Nutzen Sie den aktuellen Konditionen-Vergleich ausgewählter Onlinebanken von finanzen.net! Besonders günstig sind die Konditionen unter anderem im Depot von finanzen.net zero1. Hier können Anleger sogar Aktien und Fonds ohne Orderkosten handeln (zzgl. marktüblicher Spreads). Auch für Zertifikate, Optionsscheine und Fonds fallen hier keine Orderkosten, nur Spreads an.
Überlegen Sie zunächst, welche Leistungen Ihnen besonders wichtig sind. Wollen Sie aktiv in Aktien oder Derivate investieren? Oder möchten Sie Ihr Kapital in ETFs oder Investmentfonds anlegen und damit das Management bequem an eine Kapitalanlagegesellschaft übertragen?
Haben sie diese Fragen für sich beantwortet, sollten Sie im nächsten Schritt prüfen, welche Bank oder welcher Onlinebroker am besten zu Ihrem Bedarf passt und wo Sie günstige Konditionen erhalten. Wenn Sie beispielsweise auf Fonds oder Sparpläne Wert legen, prüfen und vergleichen Sie die Kosten für den Fondskauf (Stichwort: Ausgabeaufschlag) bzw. die Gebühren für die monatliche Ausführung eines Sparplans. Wollen Sie stattdessen Aktien oder Derivate handeln, prüfen Sie die Grundgebühren sowie die Kosten für die Orderausführung.
Wenn Sie Wert auf eine umfassende Beratung legen, sollten Sie ein Depot bei Ihrer Hausbank in Erwägung ziehen. In diesem Fall prüfen Sie bitte genau, über welche Erfahrungen die Berater Ihrer Bank verfügen. Beachten Sie auch, dass viele Bankberater angehalten sind, die bankeigenen Produkte zu verkaufen. Ziehen Sie daher alternativ einen unabhängigen Honorarberater in Betracht, der über eine anerkannte Ausbildung verfügt und z. B. die Prüfung zum „Certified Financial Planner“ (CFP) abgelegt hat. Häufig werden fachlich qualifizierte Berater allerdings erst ab fünfstelligen Anlagesummen aktiv. Hüten sollten Sie sich hingegen vor „selbst ernannten“ Vermögensberatern, die häufig ohne fachliche Qualifikation bei Strukturvertrieben arbeiten.
Wenn Sie keine Beratung benötigen und Ihre Wertpapiere in Eigenregie auswählen und handeln wollen, sollten Sie auf einen günstigen Onlinebroker mit transparentem Gebührenmodell setzen. Beim Handel und der Ausführung von Orders selbst unterscheiden sich die Banken und Broker nämlich nur unwesentlich.
Ignorieren Sie bei der Auswahl Ihres Depots zeitlich befristete Aktions- oder Lockangebote wie „FreeBuys“ oder andere Willkommensprämien. Setzen Sie stattdessen auf Anbieter, die dauerhaft günstige Konditionen anbieten. Nutzen Sie hierfür auch den unseren ausführlichen Broker-Vergleich!
Je nachdem, welche Wertpapiere Sie hauptsächlich handeln und auf welche Leistungen Sie Wert legen, passt der eine oder der andere Depotanbieter zu Ihnen. Prüfen Sie, welche Konditionen am besten zu Ihnen und Ihrem Wertpapierhandel passen.
Ist Ihnen Service besonders wichtig oder wollen Sie günstig handeln? Klären Sie dies zunächst für sich und entscheiden Sie sich dann zwischen Ihrer Hausbank und einem Online-Broker oder einer Direktbank.
Ignorieren Sie Lockangebote. Dauerhaft günstige Konditionen wirken sich vor allem beim langfristigen Vermögensaufbau positiv auf die Rendite aus.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
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