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So funktionieren Binäre Optionen

Binäre Optionen handeln – eine Einführung

Cash or Nothing lautet die Devise beim Handel binärer Optionen. Wie funktioniert der Handel mit Binären Optionen, worauf sollten Anleger beim Handel dieser spekulativen Finanz-Derivate achten? Alexandra Latour hat zwei E-Books zu diesem Thema veröffentlicht und erläutert auf finanzen.net die Grundlagen des Handels dieser exotischen Optionen.

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Aktualisiert am

Binäre Optionen – Das Wichtigste in Kürze

  • Anleger sollten Ihre eigene Risikobereitschaft überprüfen, bevor Sie binäre Optionen handeln.
  • Unsere Empfehlung: Binäre Optionen sind Spekulationsgeschäfte und bergen ein Risiko. Auch als professioneller Anleger sollten Sie sich deshalb gut auf den Handel mit binären Optionen vorbereiten – das sind die wichtigsten Regeln.
  • Professionelle Anleger können mit binären Optionen auf einen Kursanstieg oder einen Kursabfall spekulieren – für Privatanleger ist der Handel mit binären Optionen seit 2018 verboten.
  • Zahlreiche Online-Broker bieten auf ihrer Handelsplattform den Binäroptionshandel an. Mit einem Broker-Vergleich finden Sie den passenden Broker fürs Trading. Tipps zur Broker-Auswahl haben wir hier für Sie.

Inhaltsverzeichnis

Binäre Optionen handeln – Cash or Nothing 

Binäre Optionen sind spezielle Finanzderivate. Professionelle Anleger können bei dieser Optionsspielart auf einen Kursanstieg oder einen Kursabfall spekulieren. Cash or Nothing – entweder lag der Anleger mit seiner Entscheidung richtig und erhält einen Gewinn oder der gesamte Einsatz ist verloren. Das Funktionsprinzip ist simpel und selbst für Börsenlaien sofort verständlich.

Die Zahl der Online Broker, die den Binäroptionshandel auf ihrer Handelsplattform anbieten, steigt stetig und das Angebot ist kaum noch zu überblicken. Alle versprechen sie hohe Renditen, schnelle Gewinne und locken mit attraktiven Bonusprogrammen.

Die Wahrheit wird jedoch meist verschwiegen: Spekulationsgeschäfte bergen ein enorm hohes finanzielles Risiko. Wer unvorbereitet und blind in das Tradinggeschäft mit dem Traum vom großen Geld einsteigt, der wird schnell von der Realität eingeholt und verliert sein gesamtes eingesetztes Kapital. Aus diesem Grund hat die Europäische Wertpapier- und Marktregulierungsbehörde den Vertrieb an Kleinanleger seit 2018 verboten – zumindest vorübergehend. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) arbeitet nun an einer Regelung.

Professionelle Anleger, die weiterhin mit binären Optionen handeln dürfen, sollten sich gut auf den Binäroptionshandel vorbereiten.

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Handelbare Basiswerte und Handelsarten

Binäre Optionen können auf Aktien, Indizes, Währungspaare und Rohstoffe gehandelt werden. Diese werden als Basiswerte oder Assets bezeichnet. Um diese handeln zu können, gibt es verschiedene Handelsarten.

Die Call- und Put-Optionen stellen die klassische Variante dar. Sollte ein Anleger davon ausgehen, dass der Kurs eines ausgewählten Basiswertes am Ende der Laufzeit höher als zum Einstiegszeitpunkt sein wird, so bucht er eine Call-Option für einen steigenden Kurs. Geht er hingegen von einem fallenden Kurs aus, wird eine Put-Option gebucht. Die Laufzeit und den Einsatz kann der Anleger individuell festlegen. Grundsätzlich kann die Option dann nur einen von zwei Zuständen annehmen, entweder „im Geld“ (Gewinn) oder „aus dem Geld“ (Verlust). Wie sich der Kurs des Basiswertes während der Laufzeit entwickelt, ist unerheblich. Wichtig ist nur, wo sich der Kurs am Ende Laufzeit befindet.

Klassische Call- und Put-Optionen auf das Währungspaar EUR/USD. Quelle: OptionWeb.com

Neben der klassischen Variante werden mittlerweile zahlreiche weitere Handelsarten angeboten, die Abwechslung und mehr Nervenkitzel in den Binäroptionshandel bringen sollen. Hierzu gehören auch die Turbo-Optionen bzw. 60-Sekunden-Optionen, die wie Call- und Put-Optionen gehandelt werden, aber nur eine Laufzeit von einer Minute haben. Noch anspruchsvoller sind die One-Touch-Optionen. Hier muss der Anleger prognostizieren, ob der Kurs eines ausgewählten Basiswertes während der Laufzeit einen festgelegten Zielkurs berühren („touch“) wird. Aber auch Range- und Ladder-Optionen sowie das Pair-Trading sind Handelsvarianten, die von der klassischen Variante abweichen und sehr komplex sind. Für Einsteiger sind diese Handelsarten völlig ungeeignet, weshalb sie sich nur auf die Call- und Put-Optionen konzentrieren sollten.

Auswahl des Brokers

Wer mit Optionen handeln möchte, der braucht einen Online-Broker. Diesen zu finden, ist nicht schwer. Zu unterscheiden, welcher seriös arbeitet und gute Handelskonditionen anbietet, ist schon wesentlich schwieriger und für Laien nahezu unmöglich.

Zunächst sollten sich Einsteiger die Zertifizierung des jeweiligen Brokers ansehen, denn mittlerweile sind die meisten Broker offiziell lizenziert durch Finanz- und Regulierungsbehörden. Da viele Broker ihren Hauptsitz auf Zypern haben, lassen sie sich von der Cyprus Securities and Exchange Commission (CySEC) lizenzieren und unterliegen damit auch automatisch den Richtlinien über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Directive (MiFID). Ein regulierter Broker genießt somit großes Vertrauen bei seinen Kunden.

Ein Broker-Vergleich sollte zudem mithilfe der folgenden Fragen vorgenommen werden:

DIESE FRAGEN SIND BEI EINEM BROKER-VERGLEICH WICHTIG

  • Finden sich auf der Webseite des Brokers Allgemeine Geschäftsbedingungen, Datenschutzerklärung und Risikohinweis?
  • Bietet der Broker ein kostenloses Demokonto an?
  • Wie viele Basiswerte und Handelsarten werden angeboten?
  • Wie hoch ist die Mindesteinzahlung?
  • Fallen für Ein- oder Auszahlungen Gebühren an?
  • Wie hoch ist der Mindesteinsatz pro Trade?
  • Gibt es eine Verlustabsicherung oder Zusatzfunktionen zur Verlustbegrenzung?
  • Wie gestaltet sich das Unterstützungs- und Bildungsangebot?

Im Internet gibt es inzwischen zahlreiche unabhängige Vergleichsportale, die bei der Auswahl des passenden Brokers helfen können. Anzumerken ist hier noch, dass einige Broker mit sehr geringen Mindesteinzahlungssummen und niedrigen Einsätzen pro Trade locken. Hiermit wollen die Broker vor allem unerfahrene Einsteiger für sich gewinnen. Das Hauptaugenmerk liegt aber der Erfahrung nach nicht darauf, einen Trader umfassend zu unterstützen und langfristig an sich zu binden, sondern vielmehr darauf, dass Einsteiger mehrere Einzahlungen hintereinander vornehmen und immer wieder Verluste erleiden.

Wichtig: Deshalb sollte auch unbedingt immer das Unterstützungs- und Bildungsangebot eines Brokers betrachtet werden.

Bonus mit bösen Überraschungen

Die meisten Binäroptionsbroker locken mit attraktiven Bonusprogrammen, wodurch der Handel mit Binären Optionen einen leicht negativen Touch erhält und nicht selten mit dem Glücksspiel gleichgesetzt wird. Schließlich gibt es derartige Bonusprogramme schon lange bei Online-Casinos oder Online-Buchmachern.

Grundsätzlich ist es kein Fehler, wenn ein Bonus genutzt wird, um mit mehr Kapital in das Trading einzusteigen. Jedoch sollten sich Trader vorab mit den Bonusbedingungen der jeweiligen Broker auseinandersetzen. Ein Broker hat nichts zu verschenken, weshalb der Bonusbetrag x-fach umgesetzt werden muss, bevor dieser „frei“ ist und eine Abhebung des Betrages beantragt werden kann.

Es kommt sehr häufig vor, dass Trader einen Bonus annehmen, ohne sich vorher über die Umsatzbedingungen zu informieren und bei der Auszahlung dann eine böse Überraschung erleben. Aus Frust hagelt es dann in einschlägigen Foren Berichte über die betrügerischen Machenschaften des Brokers. Von Betrug kann hier aber nicht die Rede sein, denn niemand wird gezwungen, solch einen Bonus anzunehmen.

Das einzige, was den Brokern vorgeworfen werden kann, ist eine zu hohe Umsatzforderung, die nicht erfüllt werden kann.

Vorsicht: Sollte ein Broker mehr als die 50-fache Umsetzung des Bonusbetrages verlangen, ist von der Inanspruchnahme des Bonus dringend abzuraten. In der Regel unterliegen Bonusbeträge der 25- bis 40-fachen Umsetzung.

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Glücksspiel oder seriöse Geldanlage?

Viele Vermarktungsstrategien der Broker wirken wie Casinowerbung, wobei es hierbei natürlich darum geht, Kunden zum Traden zu animieren. Zwar ist die Werbung größtenteils sehr aggressiv, aus unternehmerischer Sicht aber nachvollziehbar. Der Binäroptionshandel ist aber kein Glücksspiel, denn Trader müssen sich an den jeweiligen Finanzmärkten orientieren und Analysen durchführen, wenn sie ihre Optionen erfolgsversprechend buchen möchten. Der Einstieg ist bereits mit sehr geringen Einsätzen möglich, aber wer ohne eine gut ausgearbeitete Handelsstrategie arbeitet, der wird nur Verluste erleiden.

Wichtig: Da es beim Binäroptionshandel nur zwei Wahlmöglichkeiten gibt, gehen viele auch davon aus, dass die Erfolgsrate bei 50 Prozent liegt. Allerdings kann die Kombination aus Handelserfahrung, Strategien und Analysen die Erfolgschancen auf mehr als 50 Prozent erhöhen. Zum Glücksspiel wird der Binäroptionshandel nur dann, wenn Trader blind und ohne Fachkenntnisse ins Trading einsteigen.

Gewinne und Verluste bei binären Optionen

Der Binäroptionshandel hat im Vergleich zum CFD-Trading oder Forex-Handel den Vorteil, dass es sich hierbei nicht um sogenannte Hebelgeschäfte handelt, sondern Gewinn und Verlust im Vorhinein feststehen. Anders als beim CFC- oder Forex-Trading kann hier der Verlust nicht über das eingesetzte Kapital hinausgehen.

Je nach Broker liegen die erzielbaren Renditen zwischen 70 und 95 Prozent. Einige Handelsvarianten wie die One-Touch-Optionen werden von vielen Binäroptionsbrokern auch im High-Yield-Modus angeboten. Teilweise können hier Renditen sogar von bis zu 1.000 Prozent generiert werden.

One-Touch-Option auf die Apple-Aktie. Quelle: OptionWeb.com

Hierbei ist aber zu beachten, dass je höher die Rendite ausfällt, desto höher ist auch das Risiko. Für Einsteiger sind Optionsarten im High-Yield-Modus völlig ungeeignet.

Gewinn und Verlust hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Unbedingt notwendig ist das Ausführen des Risiko- und Moneymanagements. Grundsätzlich sollten sich Trader an die folgenden Regeln halten:

DIESE REGELN SOLLTEN TRADER BEACHTEN

  • Kapitalschutz: Das verfügbare Kapital für den Binäroptionshandel darf niemals in eine einzige Position investiert werden.
  • Kapitalstreuung: Ratsam ist es, das Kapital auf mehrere Positionen mit unterschiedlichen Basiswerten und verschiedenen Laufzeiten zu streuen.
  • Einsatz pro Position: Für jede Position sollten nur maximal fünf Prozent (Einsteiger ein bis zwei Prozent) des verfügbaren Kapitals investiert werden. Sollte es zu Verlusten kommen, steht noch Kapital zur Verfügung.
  • Realität nicht aus den Augen verlieren: Trotz der hohen Gewinnmöglichkeiten müssen Trader realistisch bleiben. Besser ist es kleine Beträge gezielt einzusetzen, umso kontinuierlich kleinere Gewinne erwirtschaften zu können, als mit hohen Beträgen zu „zocken“.
  • Emotionen: Gefühle wie Angst, Frust, aber auch Euphorie haben im Binäroptionshandel nichts zu suchen, denn hierdurch wird irrational gehandelt, was automatisch zu Verlusten führt.
  • Handelsstrategie: Gewinne können nur erzielt werden, wenn Trader eine Handelsstrategie ausarbeiten, sich einen Tradingplan erstellen und sich an beides strikt halten.

Fachwissen aneignen – ohne Fleiß keinen Gewinn

Viele Broker suggerieren, dass Einsteiger ohne Fachwissen innerhalb kürzester Zeit hohe Gewinne generieren können. Würde das der Wahrheit entsprechen, wären wir schon längst alle Multimillionäre. Auch im Binäroptionshandel gilt die alte Weisheit „ohne Fleiß keinen Preis (Gewinn)“. Um wirklich langfristig erfolgreich zu sein, benötigt ein Trader neben Zeit und Geduld auch das erforderliche Fachwissen:

Um an der Börse aktiv zu werden, sollten Sie ein gewisses Maß an Börsen-Fachwissen haben. Damit verbunden gehört das Basiswissen der einzelnen Märkte zu Ihrer „Grundausbildung“. Sie sollten also wissen, was Aktien, Indizes, Währungen und Rohstoffe sind und wie sie sich aus Anlegersicht voneinander unterscheiden.

Sie sollten Interesse an der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage haben, um das Risiko Ihrer Investitionen besser einschätzen zu können. Und nicht zuletzt gehören das Grundverständnis für das Funktionsprinzip des Binäroptionshandels sowie Grundwissen über die unterschiedlichen Handelsstrategien dazu. Wenn Sie diese Grundregeln beachten und das Verständnis für die Märkte mitbringen, steht einem Handel mit Binären Optionen nichts mehr im Wege.

Binäre Optionen handeln – das sollten Sie tun

  1. Der Binäroptionshandel ist für Privatanleger seit 2018 verboten. Professionelle Anleger sollten sich gut auf den Handel vorbereiten.

  2. Investieren Sie niemals in eine einzelne Position, sondern streuen Sie das Risiko.

  3. Behalten Sie im Hinterkopf, dass es sich beim Binäroptionshandel um Spekulationsgeschäfte handelt.

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🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.

Bildquelle: StockStyle/Shutterstock.com, eamesBot/Shutterstuck.com

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