Die Anschaffung einer Wallbox für Elektrofahrzeuge kann teuer werden. Mit dem Auslaufen der bundesweiten Förderprogramme wird die finanzielle Belastung für viele Verbraucher höher. Doch es gibt nach wie vor regionale Fördermöglichkeiten, die die Kosten deutlich senken können. In unserem Artikel erfahren Sie alles über die aktuellen Förderprogramme und wie Sie diese optimal nutzen können. Das Wichtigste in Kürze direkt zu Beginn.
Eine Wallbox ist ein Steuergerät für das Aufladen von E-Auto-Akkus, das für mehr Sicherheit, Geschwindigkeit und Effizienz sorgt. Eine Wallbox, auch als Ladeeinrichtung für Elektrofahrzeuge bezeichnet, ist ein Element in der Infrastruktur der Elektromobilität. Im Vergleich zu einer einfachen Haushaltssteckdose bietet eine Wallbox eine erheblich höhere Ladeleistung und damit verbunden auch kürzere Ladezeiten. Das kann das Leben erleichtern, da Elektroautos größere Energiemengen in kurzer Zeit aufnehmen müssen, um für den täglichen Gebrauch einsatzbereit zu sein. Eine Wallbox gewährleistet, dass der Ladevorgang sicher und effizient abläuft, indem sie den Stromfluss kontinuierlich überwacht und reguliert. Sie ist mit der Lade-Elektronik des Fahrzeugs verbunden und kommuniziert direkt mit dieser, um die für das Fahrzeug optimale Ladeleistung bereitzustellen. Außerdem verfügt sie über mehrere Sicherheitsmechanismen wie einen Fehlerstrom-Schutzschalter, der im Falle von Überlastungen oder Kurzschlüssen den Stromfluss sofort unterbricht, um Schäden an Fahrzeug, Hausnetz oder gar Personen zu vermeiden.
Die Entwicklung und Verbreitung von Wallboxen in Privathaushalten wurden durch staatliche Förderprogramme erheblich begünstigt. Diese Förderung hat in der Vergangenheit vielen Menschen den Umstieg auf Elektromobilität erleichtert. Doch im Jahr 2024 hat sich die Fördersituation grundlegend geändert. Das bis 2023 verfügbare KfW-Programm „Solarstrom für Elektroautos (442)“, das eine großzügige Förderung für die Installation von Wallboxen in Kombination mit Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern bot, wurde eingestellt. Neue Bundesmittel für 2024 wurden nicht bewilligt, was vor allem auf finanzpolitische Entscheidungen zurückzuführen ist, die aufgrund einer angespannten Haushaltslage getroffen wurden. Die Prioritäten der Bundesregierung haben sich verlagert, wobei nun verstärkt der Ausbau einer flächendeckenden öffentlichen Ladeinfrastruktur gefördert wird. Diese Neuausrichtung zielt darauf ab, Ladestationen für alle zugänglich zu machen, was langfristig die Verbreitung von Elektrofahrzeugen weiter fördern soll.
Die KFZ-Steuer-Befreiung für E-Autos gilt weiterhin bis 2031.
Der Wegfall der bundesweiten KfW-Förderung wird wahrscheinlich spürbare Auswirkungen auf den Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur haben. Ohne die finanzielle Unterstützung durch Förderprogramme müssen Verbraucher die gesamten Kosten für die Anschaffung und Installation einer Wallbox selbst tragen. Dies könnte insbesondere für Haushalte in Mehrfamilienhäusern, die mit zusätzlichen baulichen und rechtlichen Hürden konfrontiert sind, ein Hindernis darstellen. Darüber hinaus könnte der fehlende Anreiz zu einem langsameren Wachstum der privaten Ladeinfrastruktur führen, was wiederum den Umstieg auf Elektrofahrzeuge für einige Verbraucher unattraktiver macht. Dennoch gibt es weiterhin regionale Förderprogramme, die jedoch oft begrenzte Mittel haben und spezifische Voraussetzungen erfüllen müssen.
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Während die bundesweite KfW-Förderung eingestellt wurde, bieten einige Bundesländer und Kommunen weiterhin finanzielle Unterstützung für die Installation von Wallboxen an. Nordrhein-Westfalen ist ein Beispiel für ein Bundesland, das weiterhin Fördermittel für private Ladeinfrastruktur bereitstellt. Hier können bis zu 40 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben gefördert werden, wobei die maximale Förderhöhe bei 1.000 Euro pro Ladepunkt liegt. Dieses Programm richtet sich sowohl an Privatpersonen als auch an Wohnungsbaugesellschaften und Eigentümergemeinschaften in Mehrfamilienhäusern, die eine Grundinstallation für mehrere Ladepunkte planen. Auch auf kommunaler Ebene gibt es zahlreiche Förderprogramme. So bieten Städte wie Düsseldorf, Frankfurt/Oder und Heidelberg spezielle Zuschüsse an, die sich in Höhe und Bedingungen unterscheiden. Diese kommunalen Förderprogramme können oft mit anderen regionalen oder bundesweiten Förderungen kombiniert werden, um die finanzielle Belastung für die Installation einer Wallbox zu reduzieren.
Stadt | Förderung |
---|---|
Düsseldorf | Anschaffung einer Wallbox; Es wird maximal die Hälfte der gesamten Kosten für die Wandladestation erstattet – mit der Voraussetzung, dass eine Photovoltaikanlage oder Ökostrom und ein E-Auto genutzt werden. |
Ahaus | Anmeldung einer Ladeeinrichtung |
Frankfurt/Oder | Kauf eines FF-Home-Chargers; Man erhält bis zu 500 Euro und muss einen Strom-, Erdgas- oder Wärmeliefervertrag bei den Stadtwerken haben. |
Heidelberg | Errichtung einer privaten Ladestation für batteriebetriebene E-Fahrzeuge im Stadtgebiet; Die Stadt übernimmt 50 Prozent der Anschaffungskosten bis maximal 1.000 Euro. |
Konstanz | Anschaffung und Installation einer privaten Ladeinfrastruktur; Die Förderung beträgt bis zu 150 Euro. |
Limburg | Kauf und Installation privater Ladeinfrastruktur; Es werden maximal 500 Euro erstattet. |
Mainz | Anschaffung einer E-Wandladestation; Die Förderung beträgt 400 Euro; Voraussetzung ist die Stromversorgung mit Ökostrom durch die Stadtwerke. |
München | Planung, Montage und Installation von Normal- und Schnellladestationen; Es werden maximal 40 Prozent der Anschaffungs-Nettokosten und bis zu 500 Euro für die Installation übernommen. |
Die Aufzählung umfasst nur eine Auswahl der Förderprogramme, die in den verschiedenen Bundesländern und/oder Städten verfügbar sind. Es ist ratsam, gezielt nach Fördermöglichkeiten in der eigenen Region zu suchen. Häufig besteht sogar die Option, mehrere Programme zu kombinieren, beispielsweise durch die Inanspruchnahme eines Zuschusses für den Kauf eines Elektroautos und einer Förderung für den Bau einer eigenen Photovoltaik-Anlage, beispielsweise auf Ihrer Carport.
Neben den direkten Zuschüssen und Förderungen gibt es auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten, die bei der Anschaffung einer Wallbox in Betracht gezogen werden sollten. Eine solche Möglichkeit sind Leasingangebote für Wallboxen, die es ermöglichen, die Kosten über einen längeren Zeitraum zu verteilen. Besonders für Unternehmen können zinsgünstige Kredite eine attraktive Option darstellen. Der KfW-Investitionskredit 268 bietet beispielsweise Finanzierungen von bis zu 50 Millionen Euro für Projekte, die die grüne Mobilität fördern. Zusätzlich fördert das KfW-Programm 293 „Klimaschutzoffensive für Unternehmen“ den Kauf von Elektrofahrzeugen und Ladestationen mit bis zu 25 Millionen Euro. Diese Programme richten sich zwar primär an Unternehmen, können aber auch für Privatpersonen von Interesse sein, die etwa ein kleines Unternehmen betreiben und in die Elektromobilität investieren möchten.
Die Ausgaben für den Erwerb und die Montage einer Wallbox können stark schwanken und variieren je nach verschiedenen Faktoren. Eine schlichte Wallbox kostet ungefähr 400 Euro, während zusätzliche Ausstattungsmerkmale wie intelligentes Lastmanagement oder eingebauter Zugangsschutz bis zu 1.500 Euro kosten. Allerdings sind in diesen Anschaffungskosten noch nicht die Installationskosten enthalten, die sich je nach Aufwand deutlich unterscheiden. In der Regel betragen die Ausgaben für einfache Installationen in einem Einfamilienhaus 600 bis 1.200 Euro. Allerdings können die Kosten auf 2.000 bis 3.000 Euro steigen, wenn umfangreiche bauliche Maßnahmen notwendig sind, wie das Verlegen neuer Leitungen oder die Installation eines zusätzlichen Stromzählers. Darüber hinaus können etwa 500 Euro für die Genehmigung durch den Netzbetreiber und etwa 50 Euro pro Jahr für ein intelligentes Messsystem anfallen.
Mit regionalen Förderungen wie zum Beispiel in NRW könnte man bis zu 1000 Euro sparen.
Die Zeitspanne, die benötigt wird, um die Investitionskosten durch Einsparungen wieder hereinzuholen, variiert je nach verschiedenen Faktoren bei einer Wallbox. Dazu zählen die Anschaffungskosten, die Installationskosten und die Nutzungsintensität. Eine regelmäßig genutzte Wallbox zu Hause kann sich aufgrund der niedrigeren Strompreise im Vergleich zu öffentlichen Ladestationen schneller rentieren. In Deutschland liegen die Stromkosten für Haushalte deutlich unter den Tarifen an öffentlichen Ladestationen, was die Einsparungen beim regelmäßigen Laden zu Hause erheblich steigert. Des Weiteren sind Elektrofahrzeuge im Betrieb im Vergleich zu Benzin- oder Dieselfahrzeugen kostengünstiger, da die Energiekosten pro gefahrenem Kilometer niedriger sind.
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Für Personen, die nicht die Möglichkeit haben, eine Wallbox zu Hause zu installieren, existieren diverse Alternativen, um ihr Elektrofahrzeug aufzuladen. Die öffentliche Ladeinfrastruktur stellt eine praktikable Option dar, insbesondere in urbanen Gebieten, wo öffentliche Ladestationen zunehmend verfügbar sind. Diese Stationen bieten oft höhere Ladeleistungen als private Wallboxen, was zu verkürzten Ladezeiten führt. Jedoch sind die Kosten pro Kilowattstunde an öffentlichen Ladestationen normalerweise höher als die Stromkosten zu Hause. Halböffentliche Ladepunkte, wie sie beispielsweise auf Firmenparkplätzen, in Einkaufszentren oder an Hotels zu finden sind, stellen eine weitere Möglichkeit dar. Die Ladepunkte sind oft für die Kunden oder Angestellten dieser Einrichtungen reserviert, bieten jedoch eine komfortable Möglichkeit, das Fahrzeug während des Aufenthalts aufzuladen. Eine weitere Option sind mobile Ladelösungen. Diese transportablen Ladestationen erlauben es, das Elektrofahrzeug flexibel an verschiedenen Orten zu laden, ohne dass eine feste Installation notwendig ist. Mobile Ladelösungen sind insbesondere für Personen von Nutzen, die regelmäßig an verschiedenen Orten laden müssen, jedoch sind sie normalerweise teurer und weniger leistungsstark als fest installierte Wallboxen.
Die Errichtung einer Wallbox ist nicht allein eine technische, sondern auch eine juristische Angelegenheit, besonders für Mieter und Wohnungseigentümer. Seit dem 1. Dezember 2020 ist das Gesetz zur Modernisierung des Wohneigentums und zur Änderung des Wohnungseigentumsgesetzes (WEMoG) in Kraft, welches Mietern und Wohnungseigentümern das Recht gibt, eine Ladestation für Elektrofahrzeuge zu installieren. Mieter benötigen die Erlaubnis ihres Vermieters, welche dieser nur in besonderen Fällen verweigern darf. Wohnungseigentümer sind in der Regel selbst für die Kosten des Kaufs und der Installation der Wallbox verantwortlich, es kann jedoch in Eigentümergemeinschaften sinnvoll sein, eine Kostenverteilung zu vereinbaren, insbesondere wenn mehrere Eigentümer Interesse an einer Ladestation haben und diese gemeinsam nutzen möchten. Es könnte angebracht sein, in der Eigentümerversammlung einen entsprechenden Beschluss zu fassen.
Informieren Sie sich über die regionalen Fördermöglichkeiten in Ihrem Bundesland oder Ihrer Stadt, um zu erfahren, welche finanziellen Unterstützungen für die Installation einer Wallbox verfügbar sind.
Vergleichen Sie verschiedene Wallbox-Modelle und Installationsangebote. Achten Sie auf die technischen Anforderungen und mögliche zusätzliche Kosten wie Genehmigungen oder intelligente Messsysteme.
Beantragen Sie die regionalen Fördermittel frühzeitig, bevor Sie die Wallbox bestellen und installieren lassen. Achten Sie darauf, alle notwendigen Unterlagen und Nachweise bereitzustellen.
Koordinieren Sie die Installation mit einem qualifizierten Elektriker und stellen Sie sicher, dass alle rechtlichen und technischen Anforderungen erfüllt sind, um den Förderzuschuss erfolgreich zu erhalten.
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