Wenn man sich dazu entschließt, seine Unfallversicherung zu kündigen – sei es ordentlich oder außerordentlich – ist es unabdingbar, die nachfolgenden finanziellen und versicherungstechnischen Folgen zu verstehen. Diese Konsequenzen können erheblich sein und langfristige Auswirkungen auf den finanziellen Schutz und das Wohlsein des Versicherungsnehmers haben.
Zu Beginn sei betont, dass eine Unfallversicherung in erster Linie dazu dient, finanzielle Absicherung im Falle eines Unfalls zu bieten. Nach der Kündigung dieses Schutzes ist man im Falle eines Unfalls auf sich allein gestellt. Das kann bedeuten, dass man möglicherweise nicht die notwendige finanzielle Unterstützung erhält, um medizinische Behandlungen, Rehabilitation oder eventuelle Umbaumaßnahmen im Haus zu finanzieren, falls diese aufgrund von dauerhaften Schäden durch den Unfall erforderlich werden.
Finanziell gesehen kann die Kündigung auch dazu führen, dass bereits geleistete Beiträge – insbesondere, wenn es sich um eine Versicherung mit Rückgewähr handelt – verloren gehen. Einige Versicherungsgesellschaften bieten vielleicht eine teilweise Rückerstattung von Beiträgen an, doch dies ist nicht die Norm und sollte im Vorfeld genau geprüft werden.
Ein weiterer, oft übersehener Punkt betrifft die Neuaufnahme einer Unfallversicherung nach einer Kündigung. Die vorherige Kündigung kann Einfluss auf die Versicherungsprämien bei einer neuen Police haben. Möglicherweise stufen Versicherer das Risiko höher ein, was zu höheren Prämien führt. Zudem besteht immer das Risiko, dass man aufgrund von Alter, Beruf oder gesundheitlichem Zustand nicht denselben Umfang an Versicherungsschutz zu den gleichen Konditionen erhält wie zuvor.
Auch der zeitliche Aspekt zwischen der Kündigung und dem Abschluss einer neuen Versicherung ist von Bedeutung. In dieser „Schutzlücke“ besteht kein Versicherungsschutz. Ein Unfall in dieser Zeit könnte gravierende finanzielle Auswirkungen haben, da man ohne jeglichen Versicherungsschutz dasteht.
Die Entscheidung, eine Unfallversicherung zu kündigen, resultiert oft aus dem Wunsch, zu einem anderen Versicherungsanbieter zu wechseln. Dieser Wechsel sollte jedoch nicht überstürzt werden. Ein sorgfältig ausgewählter neuer Versicherungsvertrag kann Ihnen langfristig finanzielle Vorteile bieten und Ihnen gleichzeitig den bestmöglichen Schutz gewähren.
Zunächst ist es entscheidend, den individuellen Versicherungsbedarf zu klären. Welche Risiken möchten Sie abgedeckt wissen? Wie hoch sollte die Versicherungssumme im Falle eines Unfalls sein? Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren aktuellen und zukünftigen Bedarf zu ermitteln.
Die Qualität der Versicherungsbedingungen ist ebenso wesentlich. Dabei geht es nicht nur um den Preis, sondern auch um Leistungen wie z.B. Progressionsstufen, die festlegen, wie viel im Schadensfall ausgezahlt wird. Einige Versicherungen bieten zudem Assistenz-Leistungen an, wie Rehabilitationsberatung nach einem Unfall. Es ist ratsam, sich diese Bedingungen genau anzusehen und sie mit Ihren individuellen Anforderungen abzugleichen.
Beim Wechsel zu einer neuen Unfallversicherung lauern einige Stolpersteine. Einer der häufigsten Fehler ist die doppelte Versicherung. Dies geschieht, wenn der alte Vertrag noch nicht beendet ist, während der neue bereits beginnt. Um dies zu vermeiden, sollte der Starttermin des neuen Vertrags genau auf das Ende des alten Vertrags abgestimmt werden.
Auch sollte man darauf achten, keine Versicherungslücke entstehen zu lassen. Selbst ein kurzer Zeitraum ohne Schutz kann gravierende Folgen haben, sollte in dieser Zeit ein Unfall eintreten.
Bestimmte Ausschlüsse oder Wartefristen könnten dazu führen, dass Sie in den ersten Monaten nach Abschluss des neuen Vertrags nicht den vollen Versicherungsschutz genießen.
Bevor Sie handeln, sollten Sie sich genau über die Kündigungsfristen Ihrer Unfallversicherung informieren.
Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Kündigung schriftlich einreichen. Ein Kündigungsschreiben sollte dabei alle relevanten Informationen enthalten, wie Ihre Vertragsnummer, den Kündigungszeitpunkt und Ihre persönlichen Kontaktdaten.
Versenden Sie die Kündigung per Einschreiben mit Rückschein, um einen Nachweis über die Zustellung zu haben.
Sie möchten Ihre Unfallversicherung kündigen, weil Sie zu einem anderen Anbieter wechseln möchten? Dann stellen Sie sicher, dass Sie eine neue Police abschließen, bevor die alte endet. So vermeiden Sie Lücken im Versicherungsschutz.
Nachdem Sie Ihre Kündigung eingereicht haben, sollten Sie auf eine schriftliche Bestätigung Ihrer Versicherungsgesellschaft warten. Dies gibt Ihnen Sicherheit darüber, dass der Vertrag ordnungsgemäß beendet wurde.