Gesetzlich oder privat versichern? Diese Frage stellen sich Arbeitnehmer und Selbstständige gleichermaßen, auch Beamte stehen vor der Qual der Wahl. Die private Krankenversicherung ermöglicht den Zugang zu Top-Ärzten und erspart oftmals lästige Wartezeiten, zugleich ist die PKV in der Regel aber deutlich teurer als die gesetzliche Krankenversicherung. Wann also lohnt sich die private Krankenkasse und wann die GKV, was kostet eine private Krankenversicherung überhaupt und wo finden Sie den besten PKV-Tarif? Die Antworten finden Sie hier! Vorher gibt’s die besten Empfehlungen und Tipps.
Anbieter | Tarif | Vorteil |
---|---|---|
Barmenia | einsA expert1 | Keine Versicherungsbeiträge in der Elternzeit fällig und unbegrenzte Übernahme psychologischer Behandlungen. |
SDK | AM12, S1, Z6 | Solider Rund-um-Schutz gegen Behandlungen bei Krankheit und stationäre Behandlungen. |
Signal Iduna | Exklusiv 1 | Komfortables Rechnungsmanagement durch Eintrag in der App. |
Debeka | N-SB/NC | Guter Basisschutz zu günstigen Konditionen. |
Hallesche | NK Bonus | Beim Tarif ohne Selbstbeteiligung profitieren Sie von einer garantierten Beitragserstattung. |
Produktempfehlung: Als Privatversicherter haben Sie die Auswahl aus verschiedenen Krankenversicherungen: Welche für Sie die beste ist, hängt maßgeblich von Ihrem gewünschten Leistungsumfang ab. Signal Iduna ist einer der Anbieter, bei denen Sie als Privatversicherter ganz leicht Ihre Rechnungen via App weiterleiten können. Die SDK übernimmt auch Arzthonorare über dem Höchstsatz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Debeka bietet beim Basisschutz einen günstigen Tarif, bei Barmenia profitieren Sie in Elternzeit von einer finanziellen Entlastung. Bei der privaten Krankenversicherung von Hallesche überzeugt grundsätzlich die Versicherungsleistung.
Warum wir diese PKV-Tarife und privaten Krankenkassen empfehlen, verraten wir Ihnen in unserem ausführlichen PKV-Vergleich. Zunächst zeigen wir Ihnen auf, was private und gesetzliche Krankenversicherungen unterscheidet und welche Leistungen Ihre PKV haben sollte.
Wenn Sie in Deutschland leben, haben Sie die Wahl: Sie können sich gesetzlich oder privat gegen Krankheit versichern. Unabhängig von ihrem Einkommen, haben grundsätzlich Selbstständige, Freiberufler, Beamte und Beamtenanwärter die Möglichkeit der privaten Krankenversicherung. Jeder Arbeitnehmer, der mit seinem Einkommen eine bestimmte Summe übersteigt, kann ebenfalls eine private Krankenversicherung abschließen oder in die private Krankenversicherung wechseln.
Wann macht eine private Krankenversicherung Sinn? Die private Krankenversicherung öffnet die Türen zu Arztbesuchen ohne ewige Wartezeiten, Chefarzt-Betreuung und umfangreichen Leistungen – für viele Menschen in Deutschland ist das der Hauptgrund für eine private Krankenversicherung. Für ausgewählte Berufsgruppen ist die private Krankenversicherung darüber hinaus die günstigere Variante. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, wann sich für Sie eine private Krankenversicherung besonders lohnt und worauf Sie beim Abschluss einer Versicherungspolice achten sollten. Das sind die besten Tarife und auf diese Leistungen sollten Sie nicht verzichten.
Die private Krankenversicherung lohnt sich vor allem für Gutverdiener, da sie durch die private Krankenversicherung Geld sparen. Werden bei der gesetzlichen Krankenversicherung die Beiträge in der PKV nach der Höhe des Einkommens berechnet, ist das bei der privaten Krankenversicherung nicht der Fall. Hier richtet sich Ihr Beitrag nach dem Leistungsumfang, Ihrem Alter und Ihrem Gesundheitszustand bei Vertragsbeginn. Als „normaler“ Arbeitnehmer müssen Sie aber zuerst eine gewisse Einkommensgrenze überschreiten, damit Sie überhaupt in die private Krankenversicherung wechseln beziehungsweise eintreten dürfen. Ob Ihr Einkommen hoch genug ist, wird mithilfe der sogenannten Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) bestimmt. Diese liegt 2021 bei 64.350 Euro und wird jährlich angepasst.
Verdienen Sie jährlich brutto mehr als die Jahresarbeitsentgeltgrenze, können Sie selbst entscheiden, sich privat zu versichern. Ein Vorteil davon: Ihr Arbeitgeber kann dann auch etwas zur privaten Krankenversicherung steuerfrei zuschießen, wenn Ihre Angehörigen ansonsten in der gesetzlichen Krankenversicherung familienversichert wären. Dazu müssen Lebenspartner und Kinder ebenfalls privat versichert sein. Der maximale Arbeitgeberzuschuss zur privaten Krankenversicherung ist im Übrigen gedeckelt und liegt bei 384,58 Euro (7,95 Prozent aus 4.837,50 Euro Beitragsbemessungsgrenze).
Für Beamte oder Beamtenanwärter lohnt sich die private Krankenversicherung ebenfalls. Sie haben nämlich Anspruch auf die sogenannte Beihilfe, bei der ihr Dienstherr einen Anteil der Kosten übernimmt. In dieser Kombination ist die private Krankenkasse für verbeamtete Lehrer und andere Staatsbedienstete häufig günstiger als die gesetzliche Versicherung. Der Grund: Die PKV deckt nur die Leistungsbestandteile ab, die nicht von der Beihilfe übernommen werden. Bei der gesetzlichen Versicherung existiert diese Möglichkeit nicht, Beamte müssten hier unabhängig von der Beihilfe den vollen Beitrag der Krankenversicherung zahlen.
Darüber hinaus sparen Selbstständige mit dem privaten Versicherungsschutz ebenfalls Geld. Da die gesetzliche Krankenversicherung zur Hälfte vom Arbeitgeber übernommen wird, müssten sie in der GKV den gesamten Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil zahlen, da Sie schließlich in der Regel selbst ihr eigener Arbeitgeber sind. Wenn Ihnen ein individueller und umfangreicher Versicherungsschutz wichtig ist, lohnt sich die private Krankenversicherung ebenfalls – denn dann nehmen Sie die höheren Kosten für die bessere Behandlung gerne in Kauf.
Egal ob gesetzlich oder privat – auf gute Leistungen im Ernstfall kommt es beim Versicherungsschutz für Krankheit immer an. Wie bei vielen Versicherungen können Sie selbst entscheiden, auf welche Leistungen Sie bei der privaten Krankenkasse nicht verzichten möchten. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Leistungen der privaten Krankenkasse im Detail vor. Auf dieser Grundlage können Sie selbst festlegen, wie umfangreich Ihr persönlicher Krankenschutz sein soll.
Ihre private Krankenversicherung sollte sowohl bei allgemeinärztlichen Behandlungen als auch bei Behandlungen durch den Facharzt zu hundert Prozent die Leistungen übernehmen – unabhängig davon bei welchem Arzt Sie sich behandeln lassen. Unser Test der besten PKV-Tarife zeigt, dass das viele Angebote auf dem Markt bereits machen. Nur in Ausnahmefällen erhalten Sie als Patient ausschließlich die vollständige Erstattung, wenn Sie sich von Ihrem Hausarzt zu dem entsprechenden Facharzt überweisen lassen.
Aber Vorsicht: Hinsichtlich der Arzthonorare gibt es bei den Krankenversicherern große Unterschiede. In Deutschland gibt es zwar die sogenannte Gebührenordnung für (Zahn-)Ärzte (GOÄ/GOZ), die die Preise für Behandlungen und andere Leistungen regelt, manchmal berechnen Ärzte aber einen höheren Satz, als in der Gebührenordnung angedacht. Sie sollten einen guten Tarif wählen, der selbst dann die Leistungen übernimmt, wenn Ihr Arzt das 3,5-fache Honorar der GOÄ oder GOZ verlangt. Ansonsten bleiben Sie gegebenenfalls auf den Kosten der Behandlung sitzen.
Im Normalfall zahlen die privaten Krankenversicherungen für Sie rezeptpflichtige Medikamente und bezuschussen Sehhilfen. Manchmal zahlen Sie bei Medikamenten auch eine Selbstbeteiligung. Darauf sollten Sie achten: Je nach Tarif übernimmt die private Krankenversicherung keine Kosten für sogenannte Generika. Dabei handelt es sich um wirkstoffgleiche Kopien oder Nachahmer-Medikamente. Auch dann tragen Sie selbst die Kosten.
Im Laufe Ihres Lebens kann es vorkommen, dass Sie sich für eine Untersuchung, Behandlung oder Operation im Krankenhaus aufhalten müssen und stationär untergebracht werden. Für diese Eventualität sollten Sie sich versicherungstechnisch absichern.
Ein zentraler Vorteil der privaten Krankenkasse ist, dass Sie selbst bestimmen können, in was für einem Zimmer Sie untergebracht werden wollen (Ein-, Zwei- oder Mehrbettzimmer) und, ob Sie im Ernstfall durch einen Chefarzt oder Spezialisten behandelt werden möchten. Natürlich zahlen Sie für diese Extra-Behandlung auch Geld. Oft ist eine private Krankenversicherung mit einer Ein-Bett-Klausel deutlich teurer, als eine private Krankenversicherung, die die Kosten für ein Zwei-Bett- oder Drei-Bett-Zimmer übernimmt. Überlegen Sie sich daher, was Ihnen die Zimmerunterbringung im Krankenhaus wert ist, bevor Sie sich für einen Tarif der privaten Krankenversicherung entscheiden.
Je nachdem, wie lange Sie durch eine Krankheit beruflich ausfallen, ist auch das Krankentagegeld wichtig. Dieses wird während einer Krankheit gezahlt. Sind Sie länger als sechs Wochen arbeitsunfähig, haben Sie auch kein Anrecht mehr auf eine gesetzliche Lohnfortzahlung mehr und verlieren ab dann Ihr Einkommen. Das Krankentagegeld gleicht in einem solchen Fall Ihren Einkommensverlust aus, im Bestfall sollte es in etwa Ihr Nettogehalt abdecken und ab einem bestimmten Tag gelten. In der Regel werden die ersten 43 Tage für Arbeitnehmer per Gesetz übernommen, danach sollte Ihre Versicherung einspringen. Um das Risiko einer dauerhaften Berufsunfähigkeit abzusichern, sollten Sie den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, wie beispielsweise von CosmosDirekt*, in Erwägung ziehen.
Wichtig für Selbstständige und Freiberufler: Sie müssen sich ab dem ersten Krankheitstag selbst finanzieren. Insbesondere für Sie ist das Krankentagegeld daher existenzsichernd und sollte in der privaten Krankenversicherung enthalten sein.
Zahnschmerzen sind unangenehm, viele Probleme im Mund sind außerdem unvorhersehbar und langwierig. Ein Zahnersatz kann im schlimmsten Fall ganz schön teuer werden. Achten Sie am besten darauf, dass Ihre private Krankenversicherung alle Kosten von Zahnbehandlungen, Zahnersatz und Kieferorthopädie abdeckt. Für die verschiedenen Bereiche haben private Krankenversicherungen häufig unterschiedliche Regelungen und Erstattungshöhen. Keinesfalls sparen sollten diejenigen Versicherungsnehmer, die ohnehin bereits mit Zahnproblemen zu kämpfen hatten oder wenn in der Familie bereits Zahnprobleme aufgetreten sind.
Außerdem wichtig: Einige Versicherer begrenzen die Zahnleistungen meistens in den ersten Versicherungsjahren mit einem Höchstsatz. Brauchen Sie innerhalb der Sperre dann eine Zahnbehandlung, bleiben Sie auf einem Teil der Kosten sitzen. Mindestens im Falle einer Zahnbehandlung nach einem Unfall sollte die Versicherung einspringen.
Nicht außer Acht lassen sollten Sie bei der Privatversicherung die Erstattungshöhen bei Zahnarztbehandlungen. In unserem Private Krankenversicherungstest haben wir sehr gute Tarife ausgemacht, bei denen die Krankenversicherung Zahnbehandlungen voll und Zahnersatz zu mindestens 80 Prozent übernimmt. Außerdem haben wir verschiedene Zahnzusatzversicherungen unter die Lupe genommen und sagen Ihnen, worauf es bei einem guten Tarif ankommt.
Tipp: Halten Sie bei der Suche nach einer geeigneten Versicherung außerdem die Augen bei zusätzlichen Kosten für Implantate sowie für Material- und Laborkosten offen.
Nehmen Sie als Versicherter in einem bestimmten Zeitraum keine Behandlungen oder anderweitige Leistungen in Anspruch, können Sie bei einigen Versicherern Beiträge zurückerhalten. Je nach Versicherungsanbieter unterscheidet sich die Art der Auszahlung, grundsätzlich variieren die Modelle zwischen garantierten und variablen Beitragsrückerstattungen. Wenn die Rückerstattungen variabel sind, haben Sie die Beitragsrückzahlung nicht selbst in der Hand. Wie viel Geld Sie zurückbekommen, hängt dann unter anderem vom Geschäftsergebnis der Versicherungsgesellschaft ab.
Tipp: Sind Sie Nichtraucher, haben Normalgewicht oder treiben regelmäßig Sport? Viele private Krankenversicherungen belohnen einen gesunden Lebensstil mit einem monetären Bonus.
Vorsicht: Im Alter kann die private Krankenversicherung ganz schön teuer werden. Denn mit fortgeschrittenen Alter steigen statistisch gesehen auch die Behandlungskosten. Um Sie als Versicherungsnehmer zu entlasten, sind in vielen privaten Krankenversicherungen deshalb sogenannte Altersrückstellungen enthalten. Diese Altersrückstellungen sind gesetzlich vorgeschrieben und sollen dafür sorgen, dass Ihre Beiträge im Alter nicht ins Unermessliche steigen.
Darüber hinaus bieten einige Krankenversicherungen sogenannte Beitragsentlastungstarife an. Bei diesen Tarifen können Sie neben der monatlichen Versicherungssumme außerdem einen Beitrag an das Versicherungsunternehmen überweisen, der für Ihr Alter angespart wird. Die Logik: In der Mitte Ihres Lebens sorgen Sie mit der privaten Krankenversicherung bereits für Ihr Alter vor. Das lohnt sich aber nicht um jeden Preis. Häufig macht es mehr Sinn, selbst fürs Alter vorzusorgen und Geld mit ertragsreichen Sparformen anzusparen, zum Beispiel mit einem ETF- oder ein Fondssparplan.
Neben den oben genannten Beitragsbestandteilen können Sie je nach individueller Präferenz noch weitere Leistungen versichern. Zum Beispiel haben Sie die Möglichkeit, festzulegen, welche Heilmittel in Ihrer privaten Krankenversicherung enthalten sein sollten. Zu den Heilmitteln zählen unter anderem Behandlungen bei Physio- oder Ergotherapie und Logopädie. Sind diese nicht versichert, kann es schnell ganz schön teuer werden. Denn wer einmal eine derartige Behandlung in Anspruch genommen hat, weiß: Es bleibt selten bei einer einmaligen Sitzung.
Ebenso wichtig kann je nach Bedarf die Kostenübernahme von Psychotherapie sein. Diese ist zwar in der Regel im Leistungskatalog privater Krankenversicherungen enthalten, viele Anbieter beschränken aber den Umfang der Kostenübernahme. Bei einigen privaten Krankenversicherungen können Sie selbst wählen, wie viele Sitzungen bei Ihrem Psychotherapeuten im Versicherungsschutz enthalten sein sollen. Oft schränken die Versicherungen den Umfang des Schutzes ein, indem Sie eine vorherige Genehmigung durch die Versicherung selbst zur Bedingung der Kostenübernahme machen.
Auch den Aufenthalt in einer Rehaklinik sollten Privatpatienten versichern. Diese Kosten übernimmt bei gesetzlich Krankenversicherten nämlich im Normalfall die gesetzliche Rentenversicherung, manchmal trägt auch die gesetzliche Unfallversicherung die Kosten. Als Privatversicherter sind Sie im Normalfall nicht in diesen gesetzlichen Versicherungen versichert, eine Behandlung in einer Rehaklinik ist dennoch möglich und die Kostenübernahme daher wichtig. Wollen Sie diesen Schutz haben, sollten Sie darauf achten, dass die Reha-Behandlungen ohne Einschränkungen versichert sind. Die Versicherung sollte im Idealfall auf die Einhaltung von diversen Fristen verzichten.
Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen, die Kosten für Palliativmedizin und Hospizversorgung mitzuversichern. Unter die Palliativmedizin fällt die Behandlung von Patienten, die an einer voranschreitenden, weit fortgeschrittenen Erkrankung leiden und nur noch eine begrenzte Lebenserwartung haben. Bei dieser Behandlungsmethode soll die Lebenszeit nicht mehr verlängert werden, sondern die Qualität des restlichen Lebens steht im Fokus der Behandlung.
Außerdem nicht zu vernachlässigen sind die Kosten für den Transport ins Krankenhaus, der insbesondere in Notfällen unvermeidbar ist. Wir raten Ihnen, den Transport in Ihrer privaten Krankenversicherung mitzuversichern. Es kann zudem nützlich sein, Transporte zu ärztlichen Behandlungen (zum Beispiel zu einer Chemotherapie) ebenfalls zu versichern.
Wichtig: Achten Sie darauf, dass alle Transportmittel versichert sind. Dann übernimmt Ihre Versicherung im Ernstfall auch den Transport mit dem Hubschrauber. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Ihre Versicherung den Transport ohne Entfernungsbeschränkung übernimmt.
Extra-Tipp: Für manche privat Krankenversicherte kann sich eine Selbstbeteiligung lohnen, zum Beispiel, wenn Sie ohnehin sehr wenig zum Arzt gehen. Vor allem Selbstständige, die sich privat versichern wollen, sollten die Selbstbeteiligung in Betracht ziehen. Angestellte sollten beachten, dass der Selbstbehalt vom Arbeitgeberzuschuss der Versicherungen ausgeschlossen ist. Sie selbst zahlen also vollständig den Selbstbehalt.
Unser Tipp: Abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Newsletter!
Wenn Sie festgelegt haben, welche Leistungen Ihre private Krankenversicherung abdecken soll, beginnt die Suche nach einem geeigneten Tarif. Je konkreter Ihre Leistungsvorstellungen sind, umso einfacher wird auch die Suche nach dem richtigen Anbieter. Berücksichtigen Sie aber, dass es sehr wahrscheinlich nicht genau die maßgefertigte Krankenversicherung für Sie gibt. Bei einigen Punkten müssen Sie sicherlich Abstriche machen. Damit die Suche nach der besten privaten Krankenkasse sich für Sie so einfach wie möglich gestaltet, haben wir die Tarife auf dem Markt näher in den Blick genommen und sehr gute private Krankenversicherungen identifiziert.
Die verschiedenen Versicherungen auf dem Markt haben wir mithilfe eines eigens entwickelten Testszenarios verglichen. Dabei konnten wir selbstverständlich nicht sämtliche private Krankenversicherungen auf dem Markt vergleichen, dennoch haben wir fünf private Krankenversicherungen auf Basis unserer Vergleichsbedingungen näher in den Blick genommen. Unsere Testperson ist 35 Jahre alt und befindet sich im Angestelltenverhältnis. Da sein Jahreseinkommen über 64.350 Euro liegt, macht für unsere Testperson eine private Krankenversicherung Sinn. Unsere Testperson raucht nicht, hat keine chronischen Erkrankungen und bewegt sich im Bereich des Normalgewichts.
Für die private Krankenversicherung ist uns wichtig, dass auch Kosten über den Höchstsätzen der Gebührenverordnung für Ärzte übernommen werden. Krankenhausaufenthalte und Psychotherapien sollen zu 100 Prozent von der Versicherung getragen werden. In der Versicherung sollte die Unterbringung im Krankenhaus in einem Einbettzimmer möglich. Bei stationären Behandlungen möchte unsere Testperson nicht auf eine Chefarztbehandlung verzichten. Das Krankentagegeld soll von der privaten Krankenversicherung ab dem 43. Tag übernommen werden.
Als wichtig erachten wir außerdem, dass notwendige Vorsorgeuntersuchungen von der Krankenkasse übernommen werden. Prinzipiell kann diese Leistung aber nach oben gedeckelt sein. Für einen privat versicherten Arbeitnehmer erachten wir eine gewisse Selbstbeteiligung für vorteilhaft, denn dadurch sinkt der grundsätzliche Beitrag deutlich. Deshalb haben wir uns Tarife mit Selbstbeteiligung näher angeschaut. Für unseren Test, sollte keine private Krankenversicherung eine Selbstbeteiligung von 500 Euro übersteigen.
Da unsere Testperson in der Vergangenheit bereits Probleme mit den Zähnen hatte, möchte er einen umfassenden Schutz. In den ersten Jahren nimmt er aber in Kauf, dass es eine Begrenzung der Leistungen geben kann.
Tipp: Eigentlich alle Versicherungen bieten verschiedene Tarifgruppen an. Sie als Versicherungsnehmer können dann zwischen einem Basis-, Komfort-, oder Premium-Tarif wählen. Welcher Tarif für Sie infrage kommt, hängt vor allem davon, welche Leistungen Sie mit Ihrer privaten Krankenversicherung abdecken wollen.
Die Süddeutsche Krankenversicherung (SDK) bietet Arbeitnehmern, die sich privat versichern wollen, einen umfassenden Schutz. Die Tarifkombination AM12, S1 und Z6 versichert Sie als Arbeitnehmer, wenn Sie 20 Prozent und maximal 480 Euro pro Jahr als Selbstbeteiligung für ambulante Behandlungen aufbringen wollen. Die SDK arbeitet mit einer variablen Beitragsrückerstattung, die vom wirtschaftlichen Erfolg der Krankenkasse abhängig ist. Ab dem 43. Krankheitstag erhalten Sie als Arbeitnehmer ein Krankentagegeld von 100 Euro. Im Krankenhaus profitieren Sie von einem 1-Bett-Zimmer und Chefarztbehandlung. Die SDK übernimmt auch Arzthonorare die über dem Höchstsatz der GOÄ liegen.
Hinsichtlich Ihrer Zähne sind Sie bei SDK gut versichert, Zahnbehandlungen und Zahnprophylaxe werden zu 100 Prozent übernommen. Die Versicherungsleistungen für Zahnersatz und kieferorthopädische Behandlungen sind nicht ganz so umfangreich. Die SDK übernimmt 60 Prozent und leistet in den ersten vier Jahren bis zu einem maximalen erstattungsfähigen Rechnungsbetrag von 7.500 Euro.
Die Debeka punktet mit günstigen Tarifen und einem guten Leistungsumfang. Mit den Tarifen N-SB und NC sind Sie gut geschützt, die Selbstbeteiligung pro Jahr liegt hier allerdings bei 1.250 Euro. Sobald Beitragsanpassungen vonstattengehen, kann sich auch die Selbstbeteiligung der Versicherung ändern. Auch bei der Debeka werden ambulante Behandlungen bis zu 100 Prozent erstattet. Heilmittel, Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen sind in der Versicherung enthalten. Achtung: Psychotherapie und Behandlungen bei Heilpraktikern werden nur bis zu 52 Sitzungen übernommen. Danach benötigen Sie für weitere Behandlungen eine schriftliche Zusage der Krankenkasse.
Fahrten und Transporte werden von der Debeka zum „nächsten grundsätzlich zur Behandlung geeigneten Arzt und Krankenhaus“ übernommen, wenn eine ärztlich bescheinigte krankheits- und unfallbedingte Gehunfähigkeit besteht oder eine schwere Krankheit vorliegt. Auch bei Unfällen ist dieser Transport gewährleistet.
Wie sieht es mit der Kostenübernahme bei Zahnbehandlungen bei der Debeka aus? In der Kombination der beiden Tarife N-SB und NC übernimmt die Debeka für viele Leistungen 90 bis 100 Prozent der Kosten. Der Betrag ist in den ersten beiden Versicherungsjahren auf insgesamt 1.000 Euro begrenzt. Unfallbedingte Behandlungen sind von dieser Einschränkung ausgenommen.
Auch das Angebot von Signal Iduna haben wir uns etwas näher angeschaut. Der Tarif Exklusiv 1 beinhaltet alle wichtigen Bestandteile für unsere Testbedingungen. Pro Jahr zahlen Sie eine Selbstbeteiligung von 480 Euro für ambulante und stationäre Behandlungen.
Die Kosten für ambulante Leistungen übernimmt Signal Iduna zu 100 Prozent. Bei Facharztterminen müssen Sie nicht erst zu Ihrem Hausarzt, sondern können direkt zum entsprechenden Facharzt gehen. Auch Arzthonorare übernimmt Signal Iduna bis zum 3,5-fachen Satz der GOÄ. Besonders komfortabel: Signal Iduna bietet seinen Kunden eine Rechnungs-App mit diversen Funktionen an.
Wenn Sie psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen wollen, sollten Sie Folgendes wissen: Diese Versicherung übernimmt nur 80 Prozent der Kosten, maximal trägt Signal Iduna die Kosten für jährlich 50 Sitzungen. Im Krankenhaus genießen Sie den Luxus eines Ein-Bett-Zimmers und Chefarztbehandlung. Ab dem 43. Krankheitstag bekommen Sie 100 Euro Krankentagegeld. Gehen Sie nicht zum Arzt, können Sie von einer variablen Beitragsrückerstattung profitieren, die erfolgsabhängig ausgezahlt wird.
Die Zahnleistungen sind sehr gut: Zahnbehandlungen werden zu 100 Prozent übernommen, Implantate und Zahnersatz zu 90 Prozent. Vorsicht: Gehen Sie nicht jährlich zur zahnärztlichen Kontrolle übernimmt Signal nur 75 Prozent der Kosten für Implantate und Co.
Wichtig: Die Signal Iduna begrenzt im ersten Jahr ebenfalls die Leistungen. Im ersten Versicherungsjahr werden lediglich 750 Euro der Kosten übernommen. Erst ab dem 5. Jahr der Versicherung werden Zahnarztleistungen unbegrenzt übernommen.
Der Tarif einsA expert1 von Barmenia punktet in unserem Test mit 100 Prozent Kostenübernahme für ambulante Behandlungen, alle ärztlichen Leistungen. Die Höchstsätze der GOÄ werden übernommen, auch Arzneimittel werden zu 100 Prozent bezahlt. Im Rahmen unserer Testbedingungen müssen Sie bei dieser privaten Krankenversicherung mit einer Selbstbeteiligung von 300 Euro pro Jahr planen.
Ein Vorteil gegenüber anderen Versicherungen in diesem Test: Psychotherapeutische Sitzungen werden ohne Beschränkung der Sitzungen zu 85 Prozent übernommen. Eine vorherige Zusage ist nicht notwendig. Allerdings wird der ambulante Transport nur in bestimmten Fällen (wie nach einem Unfall) von Barmenia getragen. Ist der Transport zum Krankenhaus medizinisch notwendig, werden die Kosten zum Krankenhaus vollständig getragen.
Im Krankenhaus profitieren Sie ebenfalls von einem Ein-Bett-Zimmer und Chefarztbehandlung, wie die anderen Tarife im Test, erhalten Sie je nach Erfolg der Versicherung eine variable Beitragsrückerstattung. Das Krankentagegeld liegt ab dem 43. Krankheitstag bei 100 Euro. Eine Besonderheit bei Barmenia: Wenn Sie in Elternzeit gehen, müssen Sie trotz bestehendem Versicherungsschutz keine Beiträge zahlen. Dieser Service der Barmenia ist allerdings auf sechs Monate beschränkt.
Die Barmenia übernimmt ohne Einschränkungen die Kosten für Zahnbehandlungen, 90 Prozent der Kosten für Implantate und Zahnersatz werden außerdem bis zu einem Betrag von 10.000 Euro bezahlt. Kosten für Inlays trägt Barmenia zu 100 Prozent. Ab dem 4. Jahr der Versicherung, werden sämtliche Zahnleistungen unbegrenzt übernommen.
Die Hallesche sticht mit einem Tarif in unserem Vergleich hervor: Mit dem Tarif NK Bonus profitieren Sie als Versicherungsnehmer von einer garantierten Beitragsrückerstattung. Unter unseren Versicherungsbedingungen erhalten Sie garantiert 720 Euro pro Jahr zurück, wenn Sie keine Versicherungsleistungen in Anspruch nehmen. Das funktioniert allerdings nur, wenn Sie keine Selbstbeteiligung zahlen. Damit steigt auch ihr monatlicher Versicherungsbetrag. Ab dem 43. Krankheitstag gibt es von der Versicherung 100 Euro Krankentagegeld.
Chefarzt-Behandlung und Ein-Bett-Zimmer sind inklusive, ambulante Behandlungen werden zu 100 Prozent übernommen. Die Arzthonorare werden unbegrenzt erstattet, Sie können direkt zum Facharzt gehen ohne zuerst Ihren Hausarzt aufzusuchen.
Nur bei der Zahnbehandlung sind Sie im Vergleich mit der Hallesche schlechter aufgestellt als mit anderen Tarifen. Wenn die Kosten für Zahnbehandlungen, Implantate 550 Euro übersteigen, zahlt die Hallesche nur noch 75 Prozent der Kosten. Liegen sie darunter, übernimmt diese Versicherung die Kosten ebenfalls zu 100 Prozent. Im ersten Versicherungsjahr ist die Kostenerstattung auf 1.800 Euro begrenzt. Und: Erst ab dem 11. Versicherungsjahr übernimmt die Hallesche alle Kosten für Zahnbehandlungen.
Unser Test der besten privaten Krankenversicherung soll Ihnen unter Berücksichtigung unserer Vergleichsbedingungen einen ersten Überblick geben und Ihnen aufzeigen, welche Leistungen bei welcher Versicherung in welchem Ausmaß enthalten sind. Vergessen Sie aber nicht, dass welche Leistungen für Ihren individuellen Versicherungsschutz wichtig sind, ganz entscheidend von Ihrer Lebenssituation abhängt. Können Sie selbst nur schwer reflektieren, was Ihre Versicherung unbedingt enthalten sollte, nutzen Sie unsere Kriterien für eine private Krankenversicherung und sprechen Sie im Zweifel mit einem Versicherungsmakler über Ihre Bedürfnisse. Schließlich versichern Sie sich in der Regel ein Leben lang bei einem Versicherer, weil es sich wirtschaftlich häufig nicht lohnt, eine bestehende private Krankenversicherung zu wechseln, weil Sie dann ihre angesparten Altersrückstellungen oft nicht mitnehmen können.
Wollen Sie unbedingt aus Ihrem Tarif raus, können Sie einen internen Tarifwechsel bei Ihrer Krankenversicherung in Erwägung ziehen. Das geht allerdings nicht immer, beachten Sie die Bedingungen Ihrer Krankenversicherung oder fragen Sie einfach einmal unverbindlich bei Ihrer privaten Versicherung nach.
Viele Versicherte, die in der gesetzlichen Krankenversicherung sind, fühlen sich unzureichend versorgt und würden gerne die Vorteile der Privatversicherung nutzen. Für Sie haben wir ebenfalls eine Lösung, denn die Versicherungsanbieter haben bereits auf diesen Umstand reagiert und bieten private Zusatzversicherungen für viele Leistungen an. Zum Beispiel können Sie sich so als Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung für die stationäre Behandlung im Krankenhaus zusätzlich versichern. Das passiert im Rahmen einer Krankenzusatzversicherung, mit der Sie als gesetzlich Versicherter von Chefarztbehandlung und Ein-Bett-Zimmer profitieren. Besonders beliebt sind auch Zahnzusatzversicherungen und Pflegezusatzversicherungen.
Tipp: Einige Versicherungen bieten verschiedene Zusatz-Pakete an, hier bekommen Sie verschiedene Zusatzversicherungen im All Inclusive-Paket. Achten Sie auch hier darauf, dass Sie sich die Beiträge langfristig leisten können und wählen Sie diese Zusatzversicherung nur, wenn Sie die Zusatzleistungen wahrscheinlich auch in Anspruch nehmen. Eine Zahnzusatzversicherung lohnt sich zum Beispiel meistens nur, wenn Sie auch wirklich eine aufwendige Zahn-OP finanziell bewältigen müssen oder regelmäßig die Zahnreinigung durchführen, die die Versicherung finanziell übernimmt.
Stellen Sie sicher, dass Sie sich die private Krankenversicherung langfristig leisten können.
Legen Sie jetzt fest, welche Leistungen Ihnen bei Ihrer PKV wichtig sind.
Nun beginnt die Suche nach dem besten Tarif, nutzen Sie dazu unseren Test der besten Versicherungen. Sind Sie sich unsicher, nehmen Sie Hilfe von einem Versicherungsmakler in Anspruch.
Schließen Sie Ihre bevorzugte private Krankenversicherung ab.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
Bildquelle: StockStyle/Shutterstock.com, eamesBot/Shutterstuck.com