Diese Möglichkeiten der steuerlichen Abschreibung für Photovoltaik-Investitionen gibt es
Investitionsabzugsbetrag: An erster Stelle steht der Investitionsabzugsbetrag. Dieses steuerliche Instrument ist besonders wertvoll für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die nicht über die Liquiditätsreserven großer Konzerne verfügen. Es ermöglicht KMU, bis zu 50 Prozent der voraussichtlichen Kosten eines Wirtschaftsgutes im Voraus steuerlich geltend zu machen, was die Steuerlast und Liquidität positiv beeinflusst.
Sonderabschreibung (nach § 7g Abs. 5 EStG): Ein weiteres Modell, das das Einkommensteuergesetz bereithält, ist die Sonderabschreibung. Investoren können in den ersten fünf Jahren nach Anschaffung oder Herstellung eines Wirtschaftsgutes zusätzlich zur normalen Abschreibung 20 Prozent der Kosten steuerlich geltend machen, was besonders zu Beginn einer Investition vorteilhaft ist.
Lineare Abschreibung: Bei dieser Methode werden die Kosten eines Wirtschaftsgutes gleichmäßig über seine Nutzungsdauer verteilt. Für Photovoltaikanlagen beträgt diese typischerweise 20 Jahre, was Investoren eine konstante und verlässliche Steuerentlastung bietet.
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Der Investitionsabzugsbetrag bei PV-Anlagen
Gut zu wissen: Der maximale Investitionsabzugsbetrag beträgt bis zu 200.000 Euro pro Antrag. Dieser Betrag kann das zu versteuernde Einkommen mindern, was zu einer Steuerrückerstattung führt oder die Steuerschuld reduziert. Für den Investor kann dies zu einer effektiven Reduzierung des zu versteuernden Einkommens um bis zu 200.000 Euro pro Jahr führen, wodurch die Investition in eine Photovoltaikanlage steuerlich attraktiv wird.
Die Vorteile des Investitionsabzugsbetrags
- Sofortige Liquiditätserhöhung: Durch die frühere Steuerersparnis erhöht sich die Liquidität des Unternehmens. Dieses "freigesetzte" Kapital kann dann in andere Geschäftsbereiche investiert werden oder dazu dienen, den Finanzierungsbedarf für die geplante Investition zu reduzieren.
- Steuerplanung und -optimierung: Unternehmen erhalten durch den Investitionsabzugsbetrag ein Instrument, mit dem sie ihre Steuerlast gezielt planen und verteilen können. Dies ermöglicht eine strategische Steuergestaltung, die gerade für mittelständische Unternehmen wichtig ist.
- Förderung von Investitionen in erneuerbare Energien: Der Investitionsabzugsbetrag dient als Anreiz für Unternehmen, in zukunftsorientierte Technologien wie Photovoltaik zu investieren. So unterstützt er nicht nur die Unternehmen selbst, sondern trägt auch zu den nationalen Zielen der Energiewende bei.
Wissenswertes: Seit 2016 erleichtert der Gesetzgeber den Zugang zum Investitionsabzugsbetrag. Mit einem Höchstbetrag von 200.000 Euro brauchen Unternehmen nun nicht mehr im Detail nachzuweisen, welche konkreten Anschaffungen sie planen. Das Entfallen dieser Nachweispflicht reduziert den bürokratischen Aufwand erheblich und macht den Investitionsabzugsbetrag noch attraktiver, insbesondere für kleinere Unternehmen, die in erneuerbare Energietechnologien investieren möchten.
In eine PV-Anlage investieren und vom Investitionsabzugsbetrag profitieren: ein Rechenbeispiel
Angenommen, ein Investor hat ein zu versteuerndes Einkommen von 150.000 Euro. Bei einem realistischen effektiven Steuersatz von beispielsweise 35 Prozent und wenn er einen Investitionsabzugsbetrag von 100.000 Euro in Anspruch nimmt, könnte er eine Steuerrückerstattung von etwa 35.000 Euro erhalten. Der nächste Schritt ist der Kauf einer PV-Anlage. Die Größe beziehungsweise Kosten der Anlage könnten auf Basis des Investitionsabzugsbetrages geschätzt werden. Die hier vorgestellte Formel "Höhe des IAB / 40 * 100" dient als Beispiel und basiert auf Annahmen, die in der Praxis variieren können. Bei einem Investitionsabzugsbetrag von 100.000 Euro würde dies eine Investitionssumme von 250.000 Euro für das laufende Jahr suggerieren.Gut zu wissen: Für die Finanzierung einer solchen Anlage wird oft ein Eigenkapitalanteil von 20 Prozent erwartet. Bei Gesamtkosten von 250.000 Euro wären das 50.000 Euro. Dieser Eigenkapitalbedarf könnte theoretisch durch die zuvor erwähnte Steuerrückerstattung gedeckt werden. Die restlichen 80 Prozent könnten durch einen Bankkredit finanziert werden. Dabei sollten Investoren auch die Möglichkeit von KFW-Fördermitteln prüfen. Diese Fördermittel werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitgestellt und können günstige Konditionen bieten.