Möchten Sie von der Kraft der Sonne profitieren und Ihren eigenen umweltfreundlichen Strom erzeugen oder sogar verkaufen? Der Aufbau einer Photovoltaikanlage erfordert zwar eine beträchtliche Investition, aber keine Sorge – der Staat ist da, um Ihnen finanziell unter die Arme zu greifen. Viele Kommunen unterstützen Sie bei der Anschaffung, und auch auf Landesebene gibt es attraktive Förderprogramme. Unser umfassender Ratgeber liefert Ihnen eine detaillierte Übersicht über die vielfältigen Fördermöglichkeiten für PV-Anlagen und Co. Das Wichtigste in Kürze sowie die besten redaktionellen Empfehlungen gibt es wie immer direkt zu Beginn!
Die Funktionsweise einer Photovoltaikanlage ist im Grunde genommen recht simpel: Durch den photoelektrischen Effekt in den Solarzellen werden Sonnenstrahlen in elektrischen Strom umgewandelt. Dieser Gleichstrom wird anschließend mithilfe eines Wechselrichters in den für den Haushaltsgebrauch benötigten Wechselstrom umgewandelt. Ein Stromzähler zeigt Ihnen transparent an, wie viel Strom Sie selbst erzeugt haben.
Für eine optimale Nutzung des selbst erzeugten Solarstroms können Sie optional einen Stromspeicher einsetzen, der überschüssige Energie tagsüber speichert und für den nächtlichen Verbrauch zur Verfügung stellt. Somit können Sie auch dann von Ihrem eigenen Strom profitieren, wenn die Sonne einmal nicht scheint. Und sollten Sie einmal mehr Energie produzieren, als Sie verbrauchen, haben Sie die Möglichkeit, die Überschüsse ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Auf diese Weise profitieren sowohl Sie als auch andere von Ihrer nachhaltigen Energieerzeugung.
Um Ihr eigenes Stromerzeugungspotenzial optimal auszuschöpfen, sollten Sie vorab Ihr Dach einer genauen Prüfung unterziehen. Es empfiehlt sich dabei die Unterstützung eines Fachunternehmens, das Sie bei der Beurteilung der Eignung Ihrer Dachfläche für eine Photovoltaikanlage berät.
Gewährleisten Sie eine ausreichend hohe Sonneneinstrahlung auf Ihrem Dach, indem Sie sicherstellen, dass keine intensiven Verschattungen durch umliegende Gebäude oder hohe Bäume auftreten. Idealerweise weist Ihr Dach eine Südausrichtung auf und verfügt über einen Neigungswinkel zwischen 30 und 45 Grad, um einen maximalen Stromertrag zu erzielen. Abhängig von Ihren Präferenzen bezüglich des Eigenverbrauchs und einer gleichmäßigen Stromerzeugung über den Tag hinweg können auch flach geneigte Ost-/Westdächer eine gute Alternative darstellen. Überprüfen Sie die Verfügbarkeit einer ausreichend großen Dachfläche. Eine großzügige Fläche wirkt sich kostengünstig auf die Investitionskosten pro Kilowatt Peak und die erzeugte Kilowattstunde Strom aus. Unser Tipp: Abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Newsletter!
Unser Tipp: Abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Newsletter!
Eine Photovoltaikanlage stellt stets eine langfristige Investition dar, bei der sich die Kosten in der Regel erst nach mehreren Jahren amortisieren. Dabei zeigt sich, dass größere Anlagen im Verhältnis günstiger sind als kleinere. Eine kleinere Anlage mit einer Leistung von bis zu etwa 4 Kilowatt Peak (kWp) und einer durchschnittlichen jährlichen Stromproduktion von etwa 4.000 Kilowattstunden (kWh) schlägt mit ungefähr 8.000 Euro zu Buche. Bei einer Anlagenleistung von 10 kWp belaufen sich die Kosten auf etwa 14.000 Euro.
Tipp: Um festzustellen, ob sich eine solche Anlage finanziell lohnt, können Interessierte den kostenlosen Renditerechner der Stiftung Warentest nutzen, um entsprechende Erträge zu ermitteln.
Für Betreiber von kleineren und mittleren PV-Anlagen (mit einer Leistung von bis zu 30 kW bei Einfamilienhäusern und 15 kW pro Wohneinheit bei Mehrfamilienhäusern) gibt es eine erfreuliche Neuregelung: Ab dem Jahr 2022 sind die Erträge aus solchen Anlagen von der Einkommensteuer befreit. Diese rückwirkende Regelung bringt finanzielle Vorteile für Anlagenbetreiber. Darüber hinaus gibt es seit dem 1. Januar 2023 eine zusätzliche Steuerbefreiung: Die Lieferung und Installation von PV-Anlagen auf Wohngebäuden ist umsatzsteuerfrei.
Die Motivation zur Anschaffung einer Solaranlage ist vielfältig: Unabhängigkeit vom Stromversorger, die Nutzung kostenloser Sonnenenergie und der Beitrag zum Klimaschutz sind nur einige der Gründe. Allerdings erfordert der Einstieg in die Solarenergie eine beträchtliche Investition.
Aus diesem Grund unterstützt der Staat den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen. Jedoch stehen nicht alle Förderungen gleichermaßen für Privatpersonen und Unternehmen zur Verfügung. Es ist erforderlich nachzuweisen, ob die Anlage auf einem Firmengebäude oder einem Privathaus installiert wird. In einigen Förderprogrammen sind sogenannte Inselanlagen von den Maßnahmen ausgeschlossen. Hierbei handelt es sich um kleinere Photovoltaikanlagen für den Privatgebrauch, die nicht mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden sind. Beispielsweise fallen Modelle darunter, die ausschließlich über einen Stecker mit dem hausinternen Stromkreislauf verbunden sind.
Neben der steuerlichen Entlastung haben Sie bundesweit Anspruch auf eine einheitliche Einspeisevergütung für den von Ihrer PV-Anlage erzeugten Solarstrom, den Sie ins öffentliche Netz einspeisen. Für Eigenverbrauchs-Anlagen mit einer Leistung bis 10 Kilowatt-Peak (kWp), die seit dem 30. Juli 2022 in Betrieb gegangen sind, erhalten Sie eine Vergütung von 8,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde (kWh) Energie. Dieser Vergütungssatz wird Ihnen vom Netzbetreiber sowohl im Jahr der Inbetriebnahme als auch für die darauffolgenden 20 Jahre ausgezahlt.
Für Anlagen, die größer sind als 10 kWp, erhalten Sie weiterhin eine Vergütung von 8,2 Cent pro kWh für die ersten 10 kWp. Bei dem darüber hinausgehenden Teil der Anlagenleistung von bis zu 40 kWp liegt der Vergütungssatz bei 7,1 Cent pro kWh. Diese attraktiven Vergütungssätze gelten für alle Anlagen, die bis Januar 2024 in Betrieb gehen. Ab diesem Zeitpunkt ist geplant, dass sich die Vergütung halbjährlich um jeweils 1 Prozent verringern wird.
Zusätzlich zu den genannten Vergütungssätzen gibt es spezielle Konditionen für Anlagen, die den erzeugten Solarstrom vollständig ins Netz einspeisen. Hier erhalten Sie eine Vergütung von 13 Cent pro kWh für die ersten 10 kWp Leistung. Für Anlagen mit einer Leistung von bis zu 100 kWp liegt der Vergütungssatz bei 10,9 Cent pro kWh.
Möchten Sie herausfinden, ob eine Photovoltaikanlage für Sie rentabel ist und welche Größe am besten geeignet wäre? Eine professionelle Energieberatung kann Ihnen dabei helfen. Staatliche Stellen bieten finanzielle Unterstützung für solche Beratungen an.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beispielsweise bietet eine Vor-Ort-Beratung mit individuellem Sanierungsfahrplan an. Bis zu 80 Prozent der förderfähigen Beratungskosten können erstattet werden, mit einem maximalen Betrag von 1.300 Euro für Ein- oder Zweifamilienhäuser und 1.700 Euro für Wohngebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten. Zusätzlich gibt es die Energieberatung der Verbraucherzentralen, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft.
Die KfW unterstützt Sie als Privatperson, Unternehmen oder öffentliche Einrichtung durch die Bereitstellung von zinsgünstigen Krediten für die Anschaffung von Photovoltaikanlagen auf Dächern, Fassaden oder Freiflächen. Hierfür steht der Kredit „270 Erneuerbare Energien – Standard“ zur Verfügung, der übrigens auch für Wasser- und Windkraftanlagen genutzt werden kann.
Neben den reinen Anschaffungskosten werden auch Ausgaben für Planung, Projektierung und Installation bei der Berechnung des Kreditbetrags berücksichtigt. Die Laufzeit des KfW-Förderkredits kann zwischen 5 und 30 Jahren liegen. Der effektive Jahreszins wird individuell für jeden Fall festgelegt, um eine angemessene Finanzierung zu gewährleisten.
Aber: Erstens sind die Zinsen für das KfW-Programm 270 im Jahr 2023 im Vergleich zu früheren Zeiten nicht mehr so attraktiv. Daher ist es ratsam, den KfW-Kredit mit herkömmlichen Bankkrediten zu vergleichen. Zudem erfolgt die Kreditvergabe niemals direkt durch die KfW, sondern immer über einen Finanzierungspartner wie Ihre Hausbank. Aufgrund der vergleichsweise geringen Kreditsumme ist die Vermittlung für viele Banken jedoch nicht besonders rentabel, weshalb nicht alle Banken den KfW-Kredit überhaupt anbieten werden.
Die KfW-Förderkredite bieten Ihnen flexible Laufzeiten von fünf bis 30 Jahren. Der effektive Jahreszins lag im Juni 2023 bei 4,75 Prozent, kann jedoch je nach Ihrer individuellen Bonität variieren. Die Einschätzung Ihrer Zahlungsfähigkeit erfolgt durch Ihre Hausbank, über die auch der Kreditvertrag abgeschlossen wird.
Um das Programm in Anspruch zu nehmen, sollten Sie zunächst bei Ihrer Bank nachfragen, ob sie den KfW-Kredit vermittelt. Nutzen Sie den Förderassistenten der KfW, um Ihre Antragsunterlagen vorzubereiten. Wenden Sie sich dann vor dem Kauf Ihrer Anlage an Ihre Hausbank, um den Antrag bei der KfW einzureichen und den Kreditvertrag abzuschließen.
Wichtig: Vor dem Kauf der Photovoltaikanlage ist es erforderlich, den Antrag auf einen Zuschuss einzureichen. Nach Erhalt des Förderbescheids kann der Kaufvertrag abgeschlossen werden. Eine nachträgliche Beantragung der KfW-Förderung für Photovoltaik ist nicht möglich.
Neben den bundesweiten Fördermaßnahmen wie dem KfW-Kredit und den EEG-Zuschüssen gibt es auch lokale Optionen, die in Betracht gezogen werden können, wenn es um die Finanzierung einer Photovoltaikanlage oder eines Batteriespeichers geht. Informieren Sie sich über mögliche Unterstützungsprogramme auf Landes-, Stadt- oder Kommunalebene. Oftmals existieren solche Angebote, jedoch können diese begrenzt sein und auslaufen, sobald eine bestimmte Fördersumme erreicht ist.
Wenn es um regionale Förderprogramme geht, können Sie verschiedene Informationsquellen nutzen, um die entsprechenden Angebote zu finden und in Anspruch zu nehmen. Eine erste Anlaufstelle für Informationen sind die örtlichen Stadt- oder Gemeindeverwaltungen. Sie können Ihnen Auskunft über regionale Fördermöglichkeiten für Photovoltaikanlagen geben.
Des Weiteren sollten Sie die Förderbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie konsultieren. Diese kann Ihnen weitere Informationen zu spezifischen Förderprogrammen in Ihrer Region bereitstellen.
Es ist auch ratsam, bei den regionalen Energieversorgungsunternehmen nachzufragen. Manche Unternehmen bieten zusätzliche Zuschläge auf die Einspeisevergütung für Kunden mit Photovoltaikanlagen. In diesem Zusammenhang kann es sich lohnen, einen Anbieterwechsel in Erwägung zu ziehen, um von den entsprechenden finanziellen Vorteilen zu profitieren.
Hinweis: Lokale Förderprogramme werden nicht von allen Bundesländern angeboten. Derzeit gibt es in Baden-Württemberg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt sowie Schleswig-Holstein Förderprogramme auf Landesebene.
Erkunden Sie die verschiedenen Förderprogramme, wie z.B. das KfW-Programm oder regionale Förderungen, und informieren Sie sich über die spezifischen Voraussetzungen und Konditionen der Programme.
Prüfen Sie zinsgünstige Kreditangebote der staatlichen Förderbanken, wie z.B. der KfW, und beachten Sie auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten wie Eigenkapital, Leasing oder Pachtmodelle.
Stellen Sie sicher, dass Sie alle erforderlichen Unterlagen und Nachweise für den Antrag vorbereitet haben.
Reichen Sie den Antrag auf Zuschüsse für die Photovoltaikanlage vor dem Kauf ein und beachten Sie die Fristen und Anforderungen der Förderprogramme.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
Bildquelle: StockStyle/Shutterstock.com, eamesBot/Shutterstuck.com