Nutzen Sie den aktuellen Rücksetzer: Starten Sie mit echten Bitcoins auf eToro in den nächsten Krypto-Hype!
Sparfüchse aufgepasst!

Nießbrauchrecht – so können Sie mit Immobilien-Schenkung Steuern sparen

Das Nießbrauchrecht ist eine Möglichkeit, Immobilien an Familienmitglieder oder Freunde weiterzugeben und dabei Steuern zu sparen. Erfahren Sie, wie das Nießbrauchrecht funktioniert, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und wie Sie es am besten in Ihrem Fall anwenden können. Wir zeigen Ihnen, welche steuerlichen Vorteile das Nießbrauchrecht bietet, welche Risiken es birgt und welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten. Die besten Tipps und Empfehlungen der Redaktion gibt’s direkt zu Beginn!

von
Aktualisiert am

Niessbrauchrecht – Das Wichtigste in Kürze

  • Das Nießbrauchrecht kann auf eine andere Person übertragen werden, indem ein Notar einen Nießbrauchvertrag aufsetzt. Diese Übertragung muss im Grundbuch eingetragen werden, um gültig zu sein.
  • Unsere Empfehlung: Es ist ratsam, einen Steuerberater oder Finanzberater zu Rate zu ziehen, um sicherzustellen, dass das Nießbrauchrecht steuerlich korrekt behandelt wird.
  • Das Nießbrauchrecht ermöglicht es einer Person, die Nutzung einer Immobilie zu genießen, ohne dass ihr das Eigentum an der Immobilie gehört.
  • Es kann verwendet werden, um Steuervorteile zu nutzen oder um die Übertragung von Vermögenswerten zu erleichtern.
  • Wichtig: Die Übertragung des Nießbrauchs kann verschiedene Kosten nach sich ziehen. Diese sollten Sie nicht vernachlässigen!

Inhaltsverzeichnis

Was ist das Nießbrauchrecht? Einfach erklärt!

Der Begriff „Nießbrauch“ kommt aus dem althochdeutschen „niuzbrauch“ oder „niuzbruoch“ und besteht aus den Worten „niuz“ (genießen, nutzen) und „brauch“ (Gebrauch). Es bedeutet also „Nutzbrauch“ oder „Genießbrauch“ einer Sache.

Mit dem Nießbrauchrecht haben Sie die Möglichkeit, Ihre Immobilie auch nach einem Teilverkauf oder einer vorzeitigen Übertragung an Ihre Erben weiterhin zu nutzen und zu bewohnen. Dieses Recht wird im Grundbuch verzeichnet und kann entweder auf unbegrenzte Zeit oder für einen bestimmten Zeitraum gelten.

Der Nießbrauchberechtigte darf außerdem auch das sogenannte Aufnahmerecht ausüben und ohne die ausdrückliche Erlaubnis des Eigentümers seine Familie, einen Partner oder eine Pflegekraft gemeinsam mit ihm in der Immobilie wohnen lassen.

Vorbehaltsnießbrauch vs. Zuwendungsnießbrauch

Bei der Übertragung des Besitzes auf einen neuen Eigentümer können Sie auch den Nießbrauch an der Immobilie behalten. Diese Option ist praktisch, wenn Sie zum Beispiel Ihr Haus an Ihre Kinder übertragen möchten, aber dennoch das lebenslange Wohnrecht oder die Möglichkeit zur Nutzung der Mieteinnahmen behalten wollen. Auch für eine Wohnung, in der Sie selbst nicht leben, kann der Nießbrauch genutzt werden, um das Recht auf die Mieteinnahmen zu bewahren. Diese Art des Nießbrauches wird als Vorbehaltsnießbrauch bezeichnet und muss im Grundbuch eingetragen werden.

Das Nießbrauchrecht kann auch andersherum angewendet werden. Beim Zuwendungsnießbrauch bleiben Sie als Eigentümer bestehen, aber geben das Recht auf Mieteinnahmen oder Wohnrecht ab. Die Person, die Sie beschenken, kann in der Immobilie wohnen oder sie vermieten. Bei einem solchen Arrangement können sowohl der ursprüngliche Eigentümer als auch der neue Beschenkte steuerliche Vorteile nutzen.

Unsere Empfehlung: Ihnen sind die steuerlichen Aspekte zu komplex? Ziehen Sie einen Steuerberater hinzu, um alle steuerrechtlichen Fragen zu klären.

Sie wollen noch mehr Finanzwissen schnell erklärt?
Dann abonnieren Sie jetzt unseren YouTube-Kanal! Wir produzieren regelmäßig neue Ratgeber-Videos rund um die Themen Börse, Geldanlage und Finanzen. Als Abonnent werden Sie sofort informiert, wenn ein neues Erklärvideo erscheint – so verpassen Sie nichts mehr!

Nießbrauch: Wer trägt welche Kosten?

Sie haben das Nießbrauchrecht an einer Immobilie erworben? Hiermit geht die Verpflichtung einher, die Immobilie zu erhalten, ordnungsgemäß zu bewirtschaften und zu versichern. Auch gewöhnliche öffentliche Lasten müssen Sie tragen. Damit werden Sie praktisch der wirtschaftliche Eigentümer. Es ist jedoch nicht nötig, über die Bewirtschaftung hinausgehende Kosten wie Erschließungskosten zu tragen. Diese trägt in der Regel der Eigentümer. Es kann jedoch auch vereinbart werden, dass der Eigentümer sämtliche Kosten übernimmt. Dann spricht man von einem sogenannten Bruttonießbrauch. Als wirtschaftlicher Eigentümer sind Sie außerdem nicht berechtigt, die Immobilie ohne Zustimmung des Eigentümers wesentlich umzugestalten, zu verändern oder sie als Sicherheit für ein Immobiliendarlehen zu nutzen. Sollte es zu Schäden kommen, müssen Sie als Nießbraucher umgehend den Eigentümer darüber informieren.

Wurden keine anderweitigen Vereinbarungen getroffen, gelten die zuvor beschriebenen gesetzlichen Regelungen. Wenn Sie und der Eigentümer einer Immobilie eine anders geregelte Übereinkunft treffen möchten, wer welche Kosten trägt, können Sie das natürlich tun. Beispielsweise gibt es auch die Möglichkeit, dass der neue Eigentümer die Grundschuld und die Darlehensraten übernimmt. Dafür müssen Sie aber die Zustimmung der Bank einholen.

Weitere Kosten bei der Übertragung des Niessbrauchrechts

  • Die Übertragung des Nießbrauchs muss von einem Notar beglaubigt werden, was zu Notarkosten führen kann.
  • Die Eintragung des Nießbrauchs im Grundbuch kann zu Kosten führen.
  • Der Eigentümer trägt normalerweise die Kosten der Grundsteuer.
  • Wenn es um steuerliche Aspekte geht, wie z.B. die Schenkungssteuer, kann es angebracht sein, sich an einen Steuerberater oder Finanzberater zu wenden, was zusätzliche Kosten verursachen kann.

Wie wird Nießbrauch steuerlich behandelt?

Wenn Sie das Nießbrauchrecht besitzen, müssen Sie auch die Einkünfte aus der Immobilie, wie Mieteinnahmen, versteuern – nicht der Eigentümer. Aber keine Sorge, Sie können auch Ihre Ausgaben beziehungsweise Werbungskosten, die Sie für die Immobilie haben, gegenrechnen, wie beispielsweise Renovierungskosten, Versicherungsbeiträge und Schornsteinfegerkosten.

Wie mindert Nießbrauchrecht die Schenkungssteuer?

Wenn bei der Schenkung einer Immobilie das Nießbrauchrecht eingetragen wird, wird dies bei der Berechnung der Steuern berücksichtigt. Dabei wird der Wert des Nießbrauchs vom Wert der Immobilie abgezogen. Wenn das Ergebnis dieser Rechnung höher ist als der Freibetrag, müssen Sie für die Differenz Schenkungssteuer bezahlen. Im Falle einer Schenkung kann mithilfe des Nießbrauchrechts umgekehrt jedoch auch die Schenkungssteuer umgangen werden, falls der Restbetrag unter der Freigrenze liegt.

Der Kapitalwert des Nießbrauchrechts hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise den möglichen Mieteinnahmen, dem Geschlecht und Alter des Berechtigten. Die Dauer des Nießbrauchs, also wie lange jemand das Recht nutzen darf, wird entweder durch eine Vereinbarung festgelegt oder hängt von der Lebenserwartung des Berechtigten ab, Je länger jemand das Recht nutzen kann, desto geringer wird der Wert der Immobilie durch den Eintrag des Nießbrauchrechts.

Beispiel: Eine Mutter möchte ihrer Tochter ein Apartment im Wert von 500.000 Euro übertragen. Der Freibetrag bei der Schenkungssteuer beträgt jedoch lediglich 400.000 Euro pro Kind, sodass in diesem Fall 100.000 Euro versteuert werden müssten. Überträgt die Mutter das Apartment allerdings unter dem Vorbehalt des Nießbrauchs und hat dieser einen Wert von 150.000 Euro, kann dieser vom Wert der Immobilie abgezogen werden, sodass sich nur noch ein Restwert von 350.000 Euro ergibt. Dieser liegt wiederum unterhalb der steuerlichen Freigrenzen. Daher würde in diesem Fall keine Schenkungssteuer anfallen.

Nießbrauch bei vorweggenommener Erbfolge

Wenn Eigentümer ihre Immobilie zu Lebzeiten an ihre Kinder weitergeben wollen, ohne selbst ausziehen zu müssen, kann es sinnvoll sein, das Nießbrauchrecht einzuräumen. In diesem Fall können die Eltern das Haus an die Kinder übertragen, und weiterhin darin wohnen sowie andere Vorteile des Nießbrauchs nutzen. Dabei ist es jedoch auch wichtig, die Freibeträge bei der Erbschaftssteuer zu berücksichtigen, um die Kosten im Vergleich zur traditionellen Erbschaft zu reduzieren.

Muss das Nießbrauchrecht im Grundbuch eingetragen werden?

Ein Nießbrauchrecht für eine Immobilie muss laut dem Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 873 BGB) offiziell bezeugt und registriert werden. Dies beginnt mit einem Vertrag zwischen dem Eigentümer und der Person, die das Recht auf den Nießbrauch erhält. Der Notar kümmert sich dann um die nächsten Schritte sowie darum, den Nießbrauch im Grundbuch einzutragen.

Im Grundbuch werden alle Informationen über ein Grundstück und seine Rechte und Beschränkungen festgehalten. Wenn Sie ein Nießbrauchrecht an einer Immobilie haben, wird dieses Recht in Abteilung II des Grundbuchs vermerkt. Hier finden Sie auch andere Beschränkungen und Belastungen wie Wegerechte, Erbbaurecht oder Wohnrechte.

Ist das Nießbrauchrecht vererbbar?

Besitzen Sie das Nießbrauchrecht, haben Sie das Recht, den betroffenen Gegenstand zu nutzen und daraus Erträge zu generieren. Es ist jedoch nicht möglich, dieses Recht an andere Personen zu verkaufen oder weiterzugeben. Nur der Eigentümer selbst hat die Möglichkeit, das Nießbrauchrecht an eine dritte Person zu übertragen, zum Beispiel durch sein Testament oder einen Erbvertrag. So kann er beispielsweise seinen Kindern das Haus vererben und gleichzeitig seinem Ehepartner das Recht geben, das Haus für das ganze Leben zu nutzen.

Das Nießbrauchrecht endet automatisch, wenn der Nießbraucher verstirbt und kann nicht vererbt werden.

Das Nießbrauchrecht an einer Immobilie bleibt auch bei einem Umzug in ein Pflegeheim bestehen. Auch wenn der Nießbraucher das Haus oder die Wohnung verlässt, verliert er sein Recht durch die Eintragung im Grundbuch nicht.

Des Weiteren kann das Nießbrauchrecht nur mit der Einwilligung des Nießbrauchers aus dem Grundbuch entfernt werden.

Wann erlischt Nießbrauch?

In der Regel gilt das Nießbrauchrecht für einen bestimmten Zeitraum und ist damit zeitlich begrenzt. Allerdings kann es auch lebenslang gelten, wenn Eigentümer und Nießbraucher keine zeitliche Begrenzung festgelegt haben.

Verstirbt der Nießbraucher, endet damit auch der Nießbrauch. Jedoch bleibt das Nießbrauchrecht bestehen, wenn der Eigentümer zuerst verstirbt. Auch der Wechsel des Eigentümers hat keine Auswirkungen auf den Nießbraucher und sein Recht. Zusätzlich können vom Eigentümer bestimmte Fälle oder ein Zeitraum vertraglich festgehalten werden, in denen das Recht erlöschen soll.

Nießbrauch rückgängig machen – Das müssen Sie beachten!

Mit beidseitigem Einverständnis können Sie jederzeit das Nießbrauchrecht löschen lassen, beispielsweise wenn der Eigentümer das Objekt verkaufen möchte oder der Nießbraucher ins Pflegeheim zieht und den Nießbrauch nicht mehr nutzen möchte.

Bedenken Sie, dass die Löschung in jedem Fall notariell beurkundet und – wenn es sich um eine Immobilie handelt – an das Grundbuchamt weitergeleitet werden muss. Als ursprünglicher Eigentümer erhalten Sie damit Ihren Gegenstand oder Ihre Immobilie zurück.

Nießbrauchrecht – das sollten Sie tun

  1. Vor- und Nachteile

    Informieren Sie sich über das Nießbrauchrecht und seine Vor- sowie Nachteile, bevor Sie es nutzen.

  2. Rechtsstreit

    Alle Absprachen zwischen Nießbraucher und Eigentümer sollten schriftlich festgehalten werden, um spätere Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.

  3. Verpflichtungen erfüllen

    Stellen Sie sicher, dass Sie die Verpflichtungen, die mit dem Nießbrauchrecht einhergehen, erfüllen können, bevor sie es nutzen.

  4. Einnahmen versteuern

    Als Nießbraucher müssen Sie die Einnahmen aus der Immobilie versteuern und sind für die Bewirtschaftung der Immobilie verantwortlich

  5. Anwalt/Steuerberater

    Ziehen Sie bei rechtlichen oder steuerlichen Fragen einen Profi wie einen Anwalt oder Steuerberater hinzu

* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.

🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.

Bildquelle: StockStyle/Shutterstock.com, eamesBot/Shutterstuck.com

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Zwischen 74% und 89% der Kleinan¬legerkonten verlieren beim Handel mit CFD Geld. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktio¬nieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.