Wer in physisches Gold investiert, muss sich frühzeitig mit der sicheren Lagerung auseinandersetzen. Gold ist nicht nur wertvoll, sondern auch ein begehrtes Ziel für Diebstähle. Deshalb stellt sich die Frage: Sollte das Gold in einem heimischen Tresor aufbewahrt oder in einem professionellen Edelmetall-Depot gelagert werden? Beide Optionen haben spezifische Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen.
Die Aufbewahrung von Gold in den eigenen vier Wänden hat für viele Anleger den Vorteil, dass sie jederzeit auf ihre Barren oder Münzen zugreifen können, ohne sich nach den Öffnungszeiten einer Bank oder eines Lagerdienstleisters richten zu müssen. Diese Unabhängigkeit ist insbesondere in Krisenzeiten ein entscheidender Vorteil. Wer sein Gold zu Hause aufbewahren möchte, benötigt jedoch einen sicheren Tresor, der nicht nur gegen Einbruch, sondern idealerweise auch gegen Feuer und Wasserschäden schützt. Besonders wichtig ist eine Zertifizierung nach VdS-Sicherheitsnormen oder der EN 1143-1, da viele Versicherungen nur dann einen ausreichenden Schutz gewähren.
Allerdings bringt die Lagerung im eigenen Haushalt auch Risiken mit sich. Ein Tresor kann zwar Schutz bieten, doch bleibt er ein potenzielles Ziel für Einbrecher, insbesondere wenn sie davon ausgehen, dass dort wertvolle Schätze gelagert werden. Zudem ist die Versicherung von Gold im heimischen Tresor oft teuer und mit Einschränkungen verbunden, da viele Hausratversicherungen nur geringe Summen für Wertgegenstände abdecken. Wer größere Mengen Gold zu Hause aufbewahren möchte, muss häufig eine separate Wertsachenversicherung abschließen, die zusätzliche Kosten verursacht. Ein weiteres Problem ist der Platzbedarf: Während kleinere Goldmengen problemlos in einem kompakten Tresor verstaut werden können, kann es bei größeren Beständen schnell unpraktisch werden.
Eine Alternative zur heimischen Verwahrung ist die Lagerung in einem Edelmetall-Depot, das von spezialisierten Anbietern wie unserem finanzen.net-Partner philoro9 oder Banken angeboten wird. Diese Depots bieten höchste Sicherheitsstandards, da sie mit gepanzerten Tresorräumen, Videoüberwachung und umfangreichen Schutzmaßnahmen ausgestattet sind. Ein großer Vorteil dieser Lösung ist, dass das Gold dort vollumfänglich versichert ist. Im Schadensfall übernehmen die Anbieter in der Regel den Ersatzwert des Goldes, was das Risiko für den Anleger erheblich reduziert. Zudem müssen sich Investoren keine Sorgen um Platzmangel oder umständliche Sicherheitsvorkehrungen zu Hause machen.
Allerdings bringt auch die professionelle Lagerung einige Nachteile mit sich. Anleger haben in der Regel keinen sofortigen Zugriff auf ihr Gold, da es erst angefordert und ausgeliefert werden muss, was je nach Anbieter einige Tage in Anspruch nehmen kann. Außerdem sind mit einem Edelmetall-Depot laufende Kosten verbunden. Je nach Depotgröße und Anbieter fallen Gebühren für die sichere Verwahrung an, die langfristig ins Gewicht fallen können. Ein weiterer Aspekt ist die Abhängigkeit von einer Drittpartei: Sollte der Anbieter Insolvenz anmelden oder aus anderen Gründen nicht mehr erreichbar sein, kann es kompliziert werden, das Gold zurückzuerlangen.
Wer Gold kaufen möchte, ob physisch als Barren und Münze oder als Finanzprodukt, sollte den aktuellen Preis in Euro oder Dollar kennen. Für den Erfolg des Investments spielt beim Ankauf der Einstiegszeitpunkt eine gewichtige Rolle: Während einer Börsenhausse in Gold zu investieren, ist möglicherweise weniger erfolgreich als der Kauf von Gold in Krisenzeiten.
Den aktuellen Goldkurs können Sie auf verschiedenen Internetseiten und Börsenportalen abrufen, zum Beispiel bei finanzen.net. Dort bekommen Sie nicht nur den Goldpreis aktuell in Euro und in US-Dollar, Sie finden dort auch große Goldpreis-Charts, die historische Goldpreisentwicklung und einen Goldrechner. Dieser verrät Ihnen, was 1 Unze Gold aktuell Wert ist und wie Sie den Preis von Euro in US-Dollar umrechnen.
Um beim Preis auf dem Laufenden zu bleiben und gewisse Entwicklungen an der Kursfront zu prognostizieren, sollten Edelmetallanleger auch den CoT-Report im Blick behalten. Der Commitment of Traders-Report ist ein regelmäßig veröffentlichter Bericht der Commodity Futures Trading Commission, die die Future- und Optionsmärkte in den USA reguliert. Der CoT-Report enthält Angaben über die Kauf- und Verkaufspositionen großer Marktteilnehmer.
Eine Scheideanstalt ist eine Anlage zur Abscheidung von Metallen. Durch Herauslösen von Verunreinigungen werden in einer Scheideanstalt, auch als Affinerie bezeichnet, Metalle in sehr reiner Form abgeschieden.
Mittels heißer konzentrierter Schwefelsäure oder Königswasser, eine Säuremischung aus Salzsäure und Salpetersäure, lösen sich die meisten Edelmetalle wie Gold, Silber und einige Platinmetalle – so können sie später einzeln ausgefällt (abgeschieden) werden.
Hinweis: Die größte Goldaffinerie steht in der Nähe von Johannesburg in Südafrika. Die Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt in Pforzheim gehört zu den führenden Scheideanstalten Europas. Die größte europäische Kupferaffinerie ist Aurubis.
Beim Handel mit physischem Gold profitieren Anleger in Deutschland von steuerlichen Vorteilen. Entscheidend ist die Haltedauer: Wer Goldbarren oder Goldmünzen länger als zwölf Monate besitzt, kann sie steuerfrei verkaufen. Wird das Gold jedoch innerhalb eines Jahres veräußert, gilt der Gewinn als privates Veräußerungsgeschäft und muss mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert werden.
Bei Gold-Wertpapieren hängt die steuerliche Belastung davon ab, ob ein Anspruch auf physische Lieferung besteht. Produkte wie Xetra Gold, die es Anlegern ermöglichen, sich das hinterlegte Gold tatsächlich ausliefern zu lassen, sind von der Abgeltungsteuer befreit. Anders sieht es bei reinen Gold-ETCs oder Fonds ohne physische Hinterlegung aus – hier unterliegt der Gewinn der Abgeltungsteuer von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer.
Beim Kauf von Anlagegold, also Barren und bestimmten Münzen, entfällt die Mehrwertsteuer. Voraussetzung ist ein Reinheitsgrad von mindestens 995/1000 bei Barren und 900/1000 bei Münzen. Sammlermünzen, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden hingegen mit 19 Prozent Mehrwertsteuer belegt.
Das gelbe Edelmetall kann innerhalb eines breit gestreuten Portfolios ein Stabilitätsanker sein, weil sich der Preis in der Regel genau entgegengesetzt zum Aktienmarkt entwickelt. Barren und Münzen haben zudem einen Sachwert und werden deshalb niemals ihren gesamten Wert verlieren – im Gegensatz zu Aktien, deren Kurs auf 0,00 Euro fallen kann. In der Vergangenheit hat Gold bewiesen, dass es in Krisenzeiten die Rolle des sicheren Hafens übernehmen und Verluste im Wertpapierdepot abmildern kann.
Oft konnte Gold in der Vergangenheit seinem jahrzehntelangen Ruf als Krisenwährung nicht immer gerecht werden. Trotz zahlreicher Risiken in der Welt war der Preis infolge des Hochs im Jahr 2011 mehrere Jahre gesunken.
Doch Anfang 2022 wurde ein neuer Rekordwert bei 2.049,85 US-Dollar je Feinunze Gold erreicht. Die Gründe dafür sind vielfältig: Corona-Pandemie, Rohstoffknappheit und Ukraine-Krieg. In den Monaten danach tendierte der Wert des gelben Edelmetalls weiterhin auf hohem Niveau und immer über 1.500 US-Dollar.
Trotz der hohen Inflation und der großen Schwäche der Aktienmärkte Mitte 2022 konnte das gelbe Edelmetall überraschend wenig davon profitieren. Laut Jan Edelmann, Goldexperte von der HSH Nordbank, belasten unter anderem Währungseffekte den Goldpreis. Da Gold in US-Dollar gehandelt wird, wirke sich der Höhenflug des amerikanischen Dollars im gleichen Zeitraum negativ aus. Gold wird also für Nachfrager teurer, wenn der Dollarkurs steigt, was wiederum die Nachfrage belastet – in der Folge fällt der Goldpreis.
Nicht nur Währungseffekte belasten den Goldpreis, Barren und Münzen haben einen gravierenden Nachteil gegenüber anderen Finanzanlagen: Gold wirft keine Zinsen ab. Amerikanische Staatsanleihen, die von Anlegern ebenfalls als sicherer Hafen allererster Wahl betrachtet werden, sind in dieser Beziehung dem gelben Edelmetall einen Schritt voraus. Steigen also die Zinsen, macht sich der Nachteil der zinslosen Edelmetallanlage stärker bemerkbar und Gold wird weniger attraktiv.
Trotz mancher Schwächephase des Goldpreises ist Carsten Fritsch, Edelmetallexperte bei der Commerzbank, von einem Goldinvestment überzeugt. Im Interview mit dem Nachrichtensender n-tv sagte der Finanzprofi: „Gold hat seinen Status als Krisenschutz nicht verloren. Vielmehr ist die Krisenstimmung noch nicht ausgeprägt genug, damit Gold profitiert.“
Sie sollten Ihre Anlagemünzen in einer Münzhülle oder in einer Münzkapsel lagen. Das ist wichtig, damit die Münzen nicht beschädigt werden und an Wert verlieren. Gerade die Münzen aus 999er-Feingold sind weich und damit kratzempfindlich.
Tipp: Ziehen Sie spezielle Münzhandschuhe an, wenn Sie die Münzen anfassen. Alternativ können Sie auch ein Baumwolltuch nehmen – so schützen Sie das wertvolle Material vor Kratzern durch Fingernägel und vor Fingerabdrücken.
Wollen Sie echtes Gold kaufen? Dann überlegen Sie zunächst, wo Sie gekaufte Barren, Münzen oder Tafeln lagern können. Lassen Sie sich ein Angebot von Ihrer Bank oder einem Händler wie philoro9 machen.
Wollen Sie Gold-Wertpapiere kaufen? Dann entscheiden Sie sich zwischen ETFs, ETCs oder Zertifikaten. Lesen Sie dazu auch folgende Artikel: Rohstoffhandel, ETF kaufen und Gold-Zertifikate.
Wofür Sie sich auch entscheiden: Mischen Sie Ihrem Anlageportfolio besser nicht mehr als 10 Prozent des beliebten Edelmetalls bei!
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