Die Kombination eines ETF-Sparplans mit dem geplanten Altersvorsorgedepot könnte für viele Anleger in Deutschland ein echter Gamechanger in der Altersvorsorge werden. ETFs bieten bereits eine einfache, kostengünstige Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen. Mit dem Altersvorsorgedepot und staatlichen Förderungen könnte diese Strategie sogar noch attraktiver werden. In diesem Artikel zeigen wir, wie beide Modelle zusammen funktionieren könnten und welche Vorteile diese Kombination mit sich bringt.
Zum Altersvorsorgedepot gibt es bisher lediglich einen Gesetzentwurf, daher können sich die in diesem Artikel aufgeführten Informationen noch ändern. Wir werden diesen Artikel aber regelmäßig für Sie aktualisieren, damit dieser stets aktuell ist. Setzen Sie also am besten ein Lesezeichen in Ihrem Browser auf diesen Ratgeberartikel, damit Sie diesen jederzeit aufrufen können. Abonnieren Sie auch zusätzlich unseren wöchentlichen Newsletter, um alle neuen Informationen zum Thema Altersvorsorgedepot als erster zu erhalten.
+++ Diesen Artikel haben wir zuletzt am 12.11.2024 für Sie aktualisiert und aufgrund neuer Informationen zum Altersvorsorgedepot grundlegend überarbeitet. +++
Wichtig: Durch das Scheitern der Regierungskoalition aus FDP, SPD und Grünen ist die Zukunft des Altersvorsorgedepots mehr als ungewiss. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass es zu dem Gesetzespaket gehört, dass Olaf Scholz noch realisieren möchte. Es ist außerdem nicht unwahrscheinlich, dass eine neue Regierung, die Idee wieder aufgreift.
Ein ETF-Sparplan ermöglicht es Anlegern, regelmäßig einen festen Betrag in einen ETF (Exchange Traded Fund) zu investieren. Dabei kaufen Sie Anteile an einem Fonds, der die Wertentwicklung eines bestimmten Index, wie dem MSCI World oder dem DAX, abbildet. Diese Methode des regelmäßigen Sparens hat mehrere Vorteile:
– Breite Streuung: Mit einem ETF-Sparplan investieren Sie in einen ganzen Index und damit in zahlreiche Unternehmen weltweit. Dies reduziert das Risiko, da Verluste einzelner Unternehmen durch die Gewinne anderer ausgeglichen werden können.
– Niedrige Kosten: ETFs sind deutlich kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds, da sie passiv einen Index nachbilden und keine teuren Fondsmanager benötigen.
– Flexibilität: Sie können jederzeit die Höhe Ihrer Sparrate anpassen, pausieren oder den Sparplan stoppen, ohne Gebühren für den Verkauf zu zahlen.
– Langfristige Renditechancen: Über einen langen Zeitraum haben sich Aktienmärkte historisch gesehen positiv entwickelt. Regelmäßiges Sparen in ETFs lässt Sie von diesem Wachstum profitieren.
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Das Altersvorsorgedepot, das ab dem 1. Januar 2026 verfügbar sein sollte, war eine neue Initiative der Bundesregierung, die es Bürgern ermöglicht, langfristig und steuerlich gefördert in Aktien, ETFs und andere Finanzprodukte zu investieren. Die Idee dahinter ist, dass die Sparer durch die staatliche Förderung und den Zinseszinseffekt langfristig ein bedeutendes Vermögen für den Ruhestand aufbauen können. Das Modell orientiert sich stark an den 401(k)-Plänen aus den USA.
– Steuerfreiheit während der Ansparphase: Kapitalerträge, wie Dividenden oder Kursgewinne, bleiben steuerfrei, solange sie im Depot verbleiben. Dies verstärkt den Zinseszinseffekt.
– Staatliche Förderung: Für jeden Euro, den Sie in das Altersvorsorgedepot einzahlen, erhalten Sie 20 Cent staatliche Förderung, bis zu einer maximalen Fördersumme von 3000 Euro pro Jahr. Dies bedeutet eine Grundzulage von bis zu 600 Euro jährlich.
– Breite Anlagemöglichkeiten: Sparer können in ETFs, Aktien, Anleihen und andere Finanzprodukte investieren, was ihre Chancen auf eine höhere Rendite deutlich steigert.
– Nachgelagerte Besteuerung: Die Besteuerung erfolgt erst in der Auszahlungsphase, wenn Sie im Ruhestand sind. Da das Einkommen im Alter in der Regel niedriger ist, profitieren Sie von einem geringeren Steuersatz.
Die spannende Frage ist: Wie könnte ein ETF-Sparplan innerhalb des Altersvorsorgedepots funktionieren? Obwohl die genauen Details noch nicht vollständig geklärt sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass ETF-Sparpläne eine große Rolle im Altersvorsorgedepot spielen werden. Sie bieten nämlich genau die Eigenschaften, die das Altersvorsorgedepot fördern möchte: niedrige Kosten, breite Diversifikation und langfristige Renditechancen.
– Staatliche Förderung nutzen: Wenn Sie Ihren ETF-Sparplan innerhalb des Altersvorsorgedepots führen, könnten Sie nicht nur von der Rendite der ETFs profitieren, sondern auch von der staatlichen Förderung. Jeder investierte Euro könnte zusätzlich mit 20 Cent bezuschusst werden.
– Steuervorteile maximieren: ETFs sind bereits steuerlich effizient, da sie nur bei Verkauf der Anteile besteuert werden. Im Altersvorsorgedepot wären die Kapitalerträge während der Ansparphase komplett steuerfrei. Das bedeutet, dass alle Dividenden und Kursgewinne bis zur Auszahlungsphase steuerlich unberührt bleiben.
– Breite Auswahl an ETFs: Es ist zu erwarten, dass das Altersvorsorgedepot eine breite Palette an zertifizierten ETFs zur Auswahl stellen wird. Sie könnten also in globale Märkte wie den MSCI World, den S&P 500 oder spezialisierte ETFs investieren und so Ihre Anlagestrategie genau auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.
– Langfristiger Vermögensaufbau: Durch den Cost-Average-Effekt eines ETF-Sparplans – also den Vorteil, dass Sie regelmäßig zu unterschiedlichen Kursen kaufen – und die steuerlichen Vergünstigungen des Altersvorsorgedepots könnten Sie langfristig ein erhebliches Vermögen aufbauen.
Nehmen wir an, Sie investieren monatlich 200 Euro in einen breit gefächerten MSCI World ETF über das Altersvorsorgedepot. Wenn Sie dies 20 Jahre lang tun, würden Sie insgesamt 48.000 Euro einzahlen. Durch den Zinseszinseffekt und die steuerfreie Reinvestition von Dividenden könnte Ihr Depot über die Jahre auf einen deutlich höheren Wert anwachsen.
Zusätzlich dazu erhalten Sie durch die staatliche Förderung pro Jahr bis zu 600 Euro, was über 20 Jahre eine zusätzliche Zulage von 12.000 Euro bedeutet. All dies, ohne dass Sie während der Ansparphase Steuern auf die Erträge zahlen müssen.
Auch wenn ETFs grundsätzlich sehr kostengünstig sind, sollten Sie dennoch auf die Gesamtkostenquote (TER) des gewählten ETFs achten. Diese gibt an, wie viel Prozent des investierten Betrages jährlich als Gebühren anfallen. Auch die Gebühren des Anbieters für das Altersvorsorgedepot können eine Rolle spielen.
Das Altersvorsorgedepot wird Ihnen eine Vielzahl von Anlageoptionen bieten. Es ist wichtig, eine Anlagestrategie zu wählen, die Ihrem Risikoprofil und Ihren Zielen entspricht. ETFs bieten eine optimale Lösung für langfristige Sparer, die von der Entwicklung der globalen Märkte profitieren möchten.
Das Altersvorsorgedepot und ein ETF-Sparplan sind auf langfristigen Vermögensaufbau ausgelegt. Auch wenn die Märkte kurzfristig schwanken, sollten Sie Ihre Strategie eher auf Jahrzehnte anstatt auf Jahre ausrichten. So können Sie den vollen Nutzen aus der Förderung und dem Zinseszinseffekt ziehen.
Bei ETFs können Sie zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Varianten wählen. Ausschüttende ETFs zahlen Dividenden aus, während thesaurierende ETFs die Erträge sofort wieder investieren. Im Rahmen des Altersvorsorgedepots könnte die thesaurierende Variante besonders attraktiv sein, da die Erträge steuerfrei reinvestiert werden und so den Zinseszinseffekt verstärken.
Das Altersvorsorgedepot hat das Potenzial, die private Altersvorsorge in Deutschland zu revolutionieren. In Kombination mit einem ETF-Sparplan könnten Sparer von staatlicher Förderung, steuerlichen Vorteilen und den langfristigen Renditechancen des Kapitalmarkts profitieren. Für viele Anleger könnte dies eine unkomplizierte, kostengünstige und renditestarke Möglichkeit sein, für den Ruhestand vorzusorgen.
Indem Sie die Vorteile von niedrigen ETF-Kosten, breiter Diversifikation und staatlicher Förderung kombinieren, können Sie langfristig ein solides finanzielles Polster für den Ruhestand aufbauen. Wenn das Altersvorsorgedepot tatsächlich so gestaltet wird, wie es aktuell geplant ist, könnte sich die Kombination aus ETF-Sparplan und staatlicher Förderung als eine der besten Optionen für den langfristigen Vermögensaufbau erweisen.
Beginnen Sie so früh wie möglich, privat für das Alter vorzusorgen. Ein ETF-Sparplan bei einem kostengünstigen Online-Broker ist aktuell oft eine sinnvollere Wahl als beispielsweise ein neuer Riester-Vertrag.
Überlegen Sie, auf welchen Betrag Sie im Alltag verzichten können – und investieren Sie diesen in einen ETF-Sparplan. Entscheiden Sie dabei zwischen einem digitalen Vermögensverwalter wie OSKAR2 oder einem selbst verwalteten Wertpapierdepot.
Legen Sie Ihr Kapital in einen breit diversifizierten Aktienindex an. Der MSCI World zum Beispiel bietet sich hervorragend als Basisinvestment an.
Beginnen Sie bereits mit einer monatlichen Sparrate von nur wenigen Euro, um langfristig, über zehn Jahre oder mehr, ein Vermögen aufzubauen.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
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2Hinweis: Oskar ist eine Marke der Oskar.de GmbH, eine Ausgründung der finanzen.net GmbH. Die Scalable Capital Vermögensverwaltung GmbH verwaltet das Vermögen, die Baader Bank AG führt die Depots mit Verrechnungskonten. Weitere Informationen finden Sie hier.