ELTIFs richten sich an verschiedene Anlegertypen und bieten durch die neue ELTIF 2.0-Verordnung erweiterte Möglichkeiten für Investoren. Diese Fonds sind besonders für diejenigen interessant, die langfristige Anlagemöglichkeiten suchen und bereit sind, ihr Kapital über einen längeren Zeitraum zu binden.
ELTIFs sprechen hauptsächlich drei Anlegergruppen an:
Für semi-institutionelle Anleger bieten ELTIFs den Vorteil einer vereinfachten Handhabung im Vergleich zu klassischen Private Market Fonds. Sie können relativ unkompliziert in individuelle Anlagestrategien integriert werden, auch ohne umfangreiche Research- und Handling-Kapazitäten.
Die ELTIF 2.0-Reform hat die Zugänglichkeit für Privatanleger deutlich verbessert und die Hürden für Investitionen in diese Fonds gesenkt. Eine der wichtigsten Änderungen ist die Abschaffung des bisher geltenden Mindestanlagebetrags von 10.000 Euro pro Anleger. Dies ermöglicht es nun auch Kleinanlegern, in ELTIFs zu investieren, ohne eine hohe Einstiegssumme aufbringen zu müssen. Darüber hinaus wurde der ELTIF-spezifische Eignungstest, der zuvor erforderlich war, um die Angemessenheit einer ELTIF-Investition für Privatkunden zu überprüfen, abgeschafft.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Aufhebung der Regelung, dass Anleger mit einem Gesamtvermögen von unter 500.000 Euro nicht mehr als 10 % ihres Vermögens in ELTIFs investieren durften. Diese Begrenzung wurde gestrichen, wodurch Privatanleger nun mehr Freiheit haben, ihr Kapital in ELTIFs anzulegen.
ELTIFs eignen sich besonders für Anleger mit folgenden Eigenschaften:
Im Vergleich zu anderen Anlageformen weisen ELTIFs spezifische Merkmale auf, die sie für bestimmte Anlegergruppen besonders attraktiv machen können.
ELTIFs unterscheiden sich von traditionellen Anlageklassen vor allem durch ihren Fokus auf langfristige und illiquide Investments. Während UCITS (OGAW) Fonds strengen Regularien unterliegen, was die Auswahl ihrer Anlageklassen betrifft, können ELTIFs mindestens 55% ihres Kapitals in Vermögenswerte investieren, die für UCITS nicht zugänglich wären, wie etwa Infrastrukturprojekte. Diese Flexibilität eröffnet Anlegern den Zugang zu alternativen Anlageklassen wie Private Equity, Private Debt und Infrastruktur, die traditionell schwer zugänglich sind und oft nur institutionellen Investoren offenstehen.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt in der Diversifikation. ELTIFs investieren in verschiedene Sektoren, darunter erneuerbare Energien, Verkehr, Transport und Mobilität, was zu einer breiteren Streuung des Kapitals führt. Diese Diversifikation kann dazu beitragen, das Gesamtrisiko eines Portfolios zu reduzieren, insbesondere da viele dieser Anlagen oft nicht stark mit den Schwankungen des Aktienmarkts korrelieren. Im Vergleich zu REITs oder traditionellen Immobilienfonds bieten ELTIFs eine flexiblere Anlagestrategie, da sie nicht nur auf Immobilien beschränkt sind, sondern auch in andere Sachwerte wie Solaranlagen oder Unternehmensbeteiligungen investieren können.
Darüber hinaus bieten ELTIFs im Vergleich zu Infrastruktur- und Private-Equity-Fonds einen speziell auf den europäischen Markt ausgerichteten regulatorischen Rahmen.
Vorteile von ELTIFs:
Nachteile von ELTIFs:
Im Vergleich zu traditionellen Aktien- oder Immobilienfonds bieten ELTIFs die Möglichkeit, in weniger zyklische und potenziell weniger volatile Anlagen zu investieren. Dies geht jedoch mit der geringeren Liquidität und der höheren Komplexität einher.
Mit der Einführung von ELTIF 2.0 im Januar 2024 wurden diese Fonds noch zugänglicher für Privatanleger. Um in ELTIFs zu investieren, sollten Anleger folgende Schritte beachten:
Bei der Auswahl eines ELTIFs sollten Anleger mehrere Aspekte sorgfältig abwägen, um sicherzustellen, dass die Investition ihren Zielen entspricht. Ein zentraler Punkt ist die Anlagestrategie des Fonds. ELTIFs können in verschiedene Bereiche wie Private Equity, Private Debt, Infrastruktur oder Sachwerte investieren. Daher ist es wichtig, einen Fonds auszuwählen, dessen Strategie mit den eigenen Anlagezielen übereinstimmt. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Laufzeit und Liquidität. Da ELTIFs oft lange Laufzeiten haben, sollten Anleger die Rücknahmemodalitäten genau prüfen und gegebenenfalls Fonds bevorzugen, die flexible Rückgabemöglichkeiten bieten.
Auch die Diversifikation spielt eine entscheidende Rolle. ELTIFs sind verpflichtet, in mindestens zehn verschiedene Beteiligungen zu investieren, und einige Fonds bieten eine noch breitere Streuung. Dies kann helfen, das Risiko weiter zu reduzieren. Wer besonderen Wert auf nachhaltige Investments legt, sollte auf die Nachhaltigkeitskriterien achten. Viele ELTIFs investieren in nachhaltige Projekte und sind nach Artikel 8 oder 9 der EU-Offenlegungsverordnung klassifiziert. Dies garantiert, dass Umwelt- oder Sozialkriterien in die Anlagestrategie integriert werden.
Die Regulierung und Aufsicht der ELTIFs durch die EU und nationale Behörden bieten Anlegern ein hohes Maß an Schutz und Transparenz. Dies gewährleistet, dass die Fonds strengen regulatorischen Standards entsprechen. Zudem ist es sinnvoll, die Performance der Fonds zu betrachten. Auch wenn vergangene Renditen keine Garantie für zukünftige Ergebnisse sind, können sie Hinweise auf die Qualität des Fondsmanagements geben. Besonders im Bereich Private Equity wurden in der Vergangenheit durchschnittliche Jahresrenditen von 10 bis 15 Prozent erzielt.
Die Kosten von ELTIFs können stark variieren und haben einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtrendite. Ein wichtiger Kostenpunkt ist der Ausgabeaufschlag, der für Privatanleger bis zu 5 Prozent betragen kann. Darüber hinaus fallen Verwaltungsgebühren an, die in der Regel zwischen 1,5 und 2,5 Prozent des investierten Kapitals pro Jahr liegen. Diese laufenden Kosten können die langfristige Performance der Investition merklich beeinflussen. Viele Fonds erheben zudem Performance-Gebühren, die anfallen, wenn bestimmte Renditeziele erreicht werden. Diese Erfolgsgebühren sollten ebenfalls bei der Kostenbewertung berücksichtigt werden.
Zusätzlich zu diesen Gebühren sollten Anleger auch auf Depotgebühren oder mögliche Transaktionskosten achten, die die Gesamtkosten weiter erhöhen können. Besonders Dachfonds-Konstruktionen, die mit der Einführung von ELTIF 2.0 erlaubt wurden, können die Gebührenstruktur intransparenter und potenziell teurer machen. Diese Fondsstrukturen bündeln mehrere Fonds und können daher höhere Kosten mit sich bringen.
Wählen Sie einen ELTIF, der zu Ihren Anlagezielen passt, indem Sie die Schwerpunkte wie Private Equity, Infrastruktur oder nachhaltige Projekte berücksichtigen.
Achten Sie auf Ausgabeaufschläge, Verwaltungs- und Performance-Gebühren. Eine gründliche Kostenanalyse hilft, die Nettorendite zu maximieren.
ELTIFs sind langfristige Anlagen mit eingeschränkter Liquidität. Stellen Sie sicher, dass Sie bereit sind, Ihr Kapital über mehrere Jahre zu binden.
Zukunftschancen nutzen: ELTIFs bieten Zugang zu wachstumsstarken Projekten und nachhaltigen Investments, die von Zukunftstrends wie erneuerbaren Energien und Infrastruktur profitieren.
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