Einen Depotcheck sollte jeder Anleger regelmäßig vornehmen. Doch wie überprüfen Sie Ihr Wertpapierdepot am besten und was ist bei einem Börsencrash zu tun? Das sind unsere fünf goldenen Tipps. Gleich zu Beginn beantworten wir die wichtigsten Fragen und geben Ihnen einige Empfehlungen.
Am Ende eines jeden Kalenderjahres freuen sich Anleger über die Rendite, die sie in den vergangenen 12 Monaten eingefahren haben. Bei all der Euphorie sollte aber nicht vergessen werden, dass es im kommenden Jahr schnell ganz anders aussehen kann. Anleger sollten also regelmäßig ihr Wertpapierdepot optimieren, denn die Aktien, die gestern noch ordentlich Gewinne eingefahren haben, können morgen schon Verlustbringer sein.
Anlass für einen Depotcheck sollte aber nicht nur das Ende eines Kalenderjahres sein. Sobald Börsenkurse größere Schwankungen aufweisen, ein Crash droht, sich das Zinsniveau ändert oder die gesamtwirtschaftliche Lage dreht, sollten Anleger ihr Wertpapierdepot genau unter die Lupe nehmen.
Wir erläutern Ihnen im Folgenden, warum Sie von Zeit zu Zeit einen Depotcheck durchführen sollten, wie Sie dabei am besten vorgehen und wann Sie Ihre Anlagestrategie gegebenenfalls anpassen müssen. Auch für reine Zinssparer haben wir starke Tipps zur Optimierung der Geldanlage.
Einen Depotcheck sollte jeder Anleger mindestens einmal im Jahr durchführen. Aber auch reine Zinssparer sollten nicht davor zurückschrecken, ihre Anlagestrategie zu überdenken und eventuell anzupassen. Denn wer regelmäßig seine Wertpapiere und Fonds überprüft, baut langfristig mehr Vermögen auf:
Unser Tipp: Nehmen Sie sich gerne professionelle Musterdepots zum Vorbild. Als Einsteiger können Sie auch mal einen Blick auf das Pantoffel-Portfolio von Stiftung Warentest werfen.
Regelmäßig das Wertpapierdepot zu optimieren, ist für Anleger wichtig, um die Renditechancen zu erhöhen. Doch dabei sollten Sie niemals die Grundregeln der Geldanlage aus den Augen verlieren.
Eine wichtige Regel lautet: Investieren Sie niemals Geld an der Börse, das Sie für Ihr alltägliches Leben benötigen. Das gilt selbstverständlich auch für den regelmäßigen Depotcheck. Kaufen Sie also niemals Wertpapiere, wenn Sie sich diese nicht leisten können, besser ist Folgendes: Verkaufen Sie schlecht laufende Papiere und investieren Sie das frei werdende Kapital in gut laufende Papiere.
Dass Aktien- und Wertpapiergeschäfte ein gewisses Risiko beinhalten, sollte jedem Anleger bewusst sein. Doch auch hier gibt es gewaltige Unterschiede – nicht nur was die Anlage angeht, sondern auch den Anleger selbst. Denn nicht jeder, der Wertpapiere besitzt, hat sich eine ehrliche Antwort darauf gegeben: Also, wie viel Risiko können Sie wirklich eingehen?
Als Faustregel gilt: Sie sollten nur das Geld in Aktien anlegen, dass sie wirklich langfristig entbehren können – und langfristig bedeutet mindestens 10 Jahre.
Und selbst wenn Sie lange auf das angelegte Geld verzichten können, sollten Sie nicht ihr ganzes Vermögen nur in Aktien stecken. Denn es kommt auch darauf an, was Sie später mit dem Geld vorhaben. Möchten Sie sich zum Beispiel eine Immobilie kaufen oder für den späteren Lebensunterhalt vorsorgen? Dann sollten Sie zumindest mit einem Teil ihrer Anlage auf Nummer sicher gehen und etwas in Zinsprodukte anlegen – seit der Zinswende im Sommer 2022 sind Tagesgeld, Festgeld, Anleihen & Co. auch deutlich attraktiver als über ein Jahrzehnt lang davor.
Hinweis: Wenn Sie Verluste in Ihrem Depot nicht allzu gut verkraften können und nach einem Blick auf Ihren Depotauszug schlaflose Nächte haben, dann sollten Sie eventuell den Aktienanteil in Ihrem Portfolio reduzieren! Möglicherweise verbringen Sie mit einem Aktienanteil von 50 Prozent oder weniger bald wieder ruhige Nächte – in der Regel geht ein geringerer Aktienanteil aber auf Kosten der Rendite.
Manche Depots sind so übersichtlich, dass Anleger den Überblick über ihr Risiko verlieren – Sie auch? Nehmen Sie sich ein Mal im Jahr Zeit, um Ihre Depotmischung zu überprüfen. Denn das mindert die Verluste. So gibt es komplexe Zertifikate oder flexible Mischfonds, bei denen sich das Risiko schwer abschätzen lässt. Überlegen Sie sich, ob Sie solche Produkte wirklich in Ihrem Portfolio haben möchten – wenn nicht, dann weg damit!
Denn solange Sie es nicht übertreiben und Ihr gesamtes Vermögen auf unverzinsten Konten bunkern, schadet eine gewisse Vorsicht im Umgang mit dem eigenen Geld sicherlich nicht. Mit Zocker-Aktien riskieren sie deutlich höhere Verluste während eines Börsencrashs als nötig.
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Wenn Sie die Wertentwicklung ihres Depots richtig einschätzen wollen, müssen Sie auch das Risiko berücksichtigen. Denn je mehr Risiken Sie mit ihrer Geldanlage eingehen, umso mehr sollte dabei schließlich herausspringen. Eine objektive Richtlinie könnten dabei die Renditen der Indizes sein, die den globalen Aktienmarkt und die Euro-Staatsanleihen gut widerspiegeln.
Wenn Ihr Wertpapierdepot deutlich hinter den Indexrenditen zurückbleibt, sollten sie in jedem Fall handeln. Wenn Ihre Aktien und Fonds permanent keine Rendite erzielen, bringt es nichts, sie zu behalten und auf bessere Zeiten zu hoffen. Deshalb sollten Sie sich die Frage stellen, ob Sie weiterhin an den Erfolg des Unternehmens glauben. Im Ratgeber-Artikel Aktien kaufen erfahren Sie übrigens, wie Sie Unternehmen unter die Lupe nehmen und die besten Aktien herausfiltern.
Einzelne Aktien können Sie alternativ auch durch einen breit streuenden ETF ersetzen. ETFs sind langfristig besonders chancenreich und mit weniger Risiko behaftet als Einzelaktien. Welche ETFs sich zum Vermögensaufbau anbieten und mit welchen Indexfonds Sie einen Sparplan anlegen sollten, können Sie in unseren ausführlichen Ratgebern ETF kaufen und ETF-Sparplan nachlesen.
Wir können es nicht oft genug sagen: Regelmäßiges Überprüfen ist das A und O für jeden Anleger – vor allem bei aktiv gemanagten Fonds. Selbst Überflieger können mal abstürzen und dann ist der Ärger groß. Besser ist es, vorher zu überlegen, ob die Aktie noch Luft nach oben hat – also das Chancen-Risiko-Verhältnis abzuwägen. Fonds, die ein mäßiges Chancen-Risiko-Verhältnis haben, sollte man am besten aus seinem Depot verbannen und sich überlegen, eventuell in einen ETF zu investieren oder einen ETF-Sparplan anzulegen. Das spart Kosten und macht auf lange Sicht viel aus.
Nachhaltigkeit ist Trend – und das spiegelt sich auch an der Börse wider. Denn immer mehr Anleger achten auf die ethisch-ökologischen Punkte bei der Wahl eines Fonds. Ihren jährlichen Depotcheck können sie auch dazu nutzen, ihre Anlagen auf Nachhaltigkeit zu überprüfen. Es gibt bereits einige ETFs, die nachhaltiger sind, als die „klassischen“ Fonds.
Tipp: In unserem Ratgeber Nachhaltige Geldanlagen erfahren Sie alles über Ökofonds, nachhaltige ETFs und Co.
Wer eine langfristige Anlage plant, sollte nicht nur auf die Anschaffungskosten achten, sondern vor allem auch, welche Kosten Fonds und andere Wertpapiere regelmäßig verursachen. Denn eben diese sind für die Performance besonders entscheidend.
Aktiv gemanagte Investmentfonds oder andere Finanzprodukte, die jährlich mehr als 2 Prozent im Jahr kosten, sollten Sie daher auf den Prüfstand stellen. Bringt der Fonds Ihnen am Ende mehr ein, als ein ETF oder ein sogenanntes „Pantoffel-Portfolio“, das für Anleger mit besonders wenig Aufwand verbunden ist, dann lohnt es sich, diesen zu behalten. Sie sollten aber die Entwicklung nicht aus den Augen lassen und das Chancen-Risiko-Verhältnis jährlich abwägen. Auch Finanztest zeigt anhand eines echten Depots, was Anleger bei zu hohen Kosten tun können.
Unser Tipp: Wenn Sie feststellen, dass Ihr Fond zu viele Kosten verursacht, sollten Sie sich überlegen, stattdessen in einen ETF zu investieren. Wer dabei seine Anlage breit streuen möchte, für den eignet sich zum Beispiel ein MSCI World-ETF gut.
Das Coronavirus hatte die Gesellschaft ab 2020 lange Zeit im Griff – und auch die Aktienmärkte blieben von den Auswirkungen nicht verschont. Viele Anleger wurden mit kräftigen Verlusten in ihren Portfolios konfrontiert, Unsicherheit machte sich breit und die Frage nach dem richtigen Umgang mit dieser außergewöhnlichen Situation war in den Köpfen präsent. Wie also können Sie als Anleger grundsätzlich auf Krisen und Bärenmärkte reagieren, um Verluste im Depot möglichst gering zu halten?
Zum einen lässt sich beobachten, dass Aktien in den Bereichen Gesundheitswesen, SaaS-Anbieter im Bereich Videotelefonie/Onlinemeetings und im Einzelhandel von einer Situation wie der Corona-Krise oder schwachen Märkten eher profitieren. Auch Energieversorger wie RWE oder Versicherer bleiben in der Regel immer wertvoller Bestandteil eines Depots. Das ist klar, Lebensmittel und Dinge des alltäglichen Bedarfs sowie Strom und Wärmeenergie werden immer gebraucht, wie schlimm die Krise auch ist.
Die großen Verlierer von Krisen finden sich meist in den Bereichen Tourismus und Events. Diese Branchen litten nicht nur unter der eingeschränkten Bewegungsfreiheit während der Corona-Pandemie, auf Konzerte, Kinobesuche und große Urlaube können die Menschen jederzeit relativ einfach verzichten. Eine Krise schadet auch Autobauern, Smartphone-Herstellern und Produzenten von Luxusgütern.
Nicht alle Arten von Geldanlagen sind für jedermann geeignet. Hier kommt es vor allem auf das Wissen an und die Zeit, die man hat, sich um sein Depot zu kümmern. So sind zum Beispiel ETFs aufgrund ihrer breiten Streuung, einem geringen Zeitaufwand und nicht zu vergessen den vergleichsweise geringen Kosten besonders gut für Börsen-Anfänger zum Investieren geeignet.
Doch auch Aktien, die die Grundlage für ETFs bilden, sind für einen Vermögensaufbau geeignet – jedoch mit Einschränkungen. Privatanleger sollten bereits einige Erfahrung an der Börse gesammelt und das nötige Wissen aufgebaut haben. Optionsscheine und CFDs sind um ein Vielfaches risikoreicher, Anleger sollten Chancen und Risiken kennen.
Unsere Empfehlung: Wenn Sie mehr über die verschiedenen Arten der Geldanlage erfahren wollen und weitere Tipps für Ihre Investitionen bekommen möchten, lesen Sie unseren Ratgeber zur Geldanlage.
Nicht alle Arten von Geldanlagen sind für jedermann geeignet. Hier kommt es vor allem auf das Wissen an und die Zeit, die man hat, sich um sein Depot zu kümmern. So sind zum Beispiel ETFs aufgrund ihrer breiten Streuung, einem geringen Zeitaufwand und den vergleichsweise geringen Kosten besonders gut für Börsen-Anfänger geeignet.
Doch auch Aktien, die die Grundlage für ETFs bilden, sind für einen Vermögensaufbau geeignet – jedoch mit Einschränkungen. Privatanleger sollten bereits einige Erfahrung an der Börse gesammelt und das nötige Wissen aufgebaut haben. Optionsscheine und CFDs sind um ein Vielfaches risikoreicher, Anleger sollten Chancen und Risiken kennen.
Unsere Empfehlung: Wenn Sie mehr über die verschiedenen Arten der Geldanlage erfahren wollen und weitere Tipps für Ihre Investitionen bekommen möchten, lesen Sie unseren Ratgeber zur Geldanlage.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
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