Um es direkt vorwegzunehmen: der Cost-Average-Effekt ist keine Wertpapier-Wunderwaffe. Der Durchschnittskosteneffekt wirkt am besten bei schwankungsfreudigen und riskanten Anlagen. Mit dem Cost-Average-Effekt begrenzen Sie in solchen Fällen potenzielle Verluste und vergrößern die Wahrscheinlichkeit, zu einem lukrativen Zeitpunkt zu kaufen. Sicherheitsorientierte Anleger können so von volatileren Wertpapieren profitieren. Aber natürlich bietet hier auch ein Cost-Average-Effekt keine Erfolgsgarantie.
Hinweis: Um am besten vom Cost-Average-Effekt profitieren zu können, sollten Sie darauf achten, ein Depot bei einem Broker zu eröffnen, der möglichst niedrige Kontoführungs- und Ordergebühren verlangt. Bei finanzen.net zero1 zum Beispiel können Sie kostenfrei ein Depot eröffnen, führen und Order vornehmen.
Prinzipiell kann man sagen, dass der Durchschnittskosteneffekt nicht bei konstant steigenden und fallenden Kursen wirkt. Wenn der Wert eines Assets über einen langen Zeitraum fällt und das vermutlich auch zukünftig tun wird, bekommen Sie zwar immer mehr Anteile, aber die Rendite nicht mehr zurück. Läuft der Kurs fortwährend nach oben, gibt es immer weniger Anteile für Ihre Sparraten und somit weniger Dividenden und Zinsen.
Finanzexperten streiten sich darüber, ob der Cost-Average-Effekt auf lange Sicht die größere Einmalanlange schlägt. Eine Studie aus dem Jahr 2012 scheint zu belegen, dass zumindest in Bezug auf ETFs die große Einmalzahlung den Durchschnittskosteneffekt aushebelt. Wenn man sich die globalen Märkte und Indizes wie den MSCI World-Index anschaut, die diese Märkte abbilden, sieht man über Zeiträume von Jahrzehnten hinweg konstante Wertsteigerungen. Wenn langfristig nach oben oder unten laufende Kurse den Cost-Average-Effekt negieren, ist es logisch, dass die größere Einmaleinlage auf lange Sicht besser abschneidet. Das bedeutet aber nicht, dass ETF-Sparen schlecht ist.
Auch wenn die Einmaleinlage in gewissen empirischen Studien den Cost-Average-Effekt schlägt, heißt das nicht, dass ETF-Sparen nicht lukrativ ist. Anleger, die nicht so viel Kapital zur Verfügung haben beziehungsweise nicht alles auf einmal investieren wollen, können dennoch von einem ETF-Sparplan profitieren. Denn ein ETF-Sparplan kann vielmehr dafür sorgen, dass man überhaupt zukünftig in die Lage kommt, eine größere Geldmenge auf einmal mobilisieren zu können. Außerdem fühlen sich sicherheitsorientierte Anleger damit wohl, nicht so viel Geld auf einmal zu investieren. Denn auch wenn die Märkte historisch gesehen wachsen, kann es immer wieder zu mehr oder weniger großen Börsencrashs kommen, für die man sich mit einem langfristigen Sparplan gewappnet fühlt. Ferner ist es auch nicht so, dass ETFs in einer geraden Linie nach oben verlaufen. Selbst stabile ETFs sind kleineren Schwankungen unterworfen, sodass der Cost-Average-Effekt durchaus in Erscheinung treten kann.
Möchte man die Sinnhaftigkeit des Durchschnittskosteneffekts beziehungsweise die Effektivität von Cost Averaging bewerten, muss man verschiedene Anlegergruppe und psychologische Effekte im Auge behalten. Prinzipiell könnte man sagen, dass sicherheitsorientierte Börsenfreunde und Investmentinteressierte mit wenig Kapital beim Cost Averaging besser bedient sind.
Auch für Neulinge im Wertpapierhandel sind kleinere, gleichbleibende Käufe in vielen Fällen sinnvoller, um sich mit mehr Vorsicht an die Börsenwelt heranzutasten und auch eine gewisse Investmentdisziplin zu erlernen. Für erfahrene Anleger scheint der Cost-Average-Effekt bei schwankungsfreudigen Wertpapieren eher eine Rolle zu spielen. Am Aktienmarkt versierte und finanzkräftige Investoren scheinen laut Experten eher mit größeren Einmalanlagen besser zu fahren.
Ob Cost Averaging die richtige Anlagestrategie für Sie ist, müssen Sie für sich selbst herausfinden. Weitere Tipps zum Geldanlegen finden Sie in unserem Ratgeber zur Geldanlage.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Finanzen und finden Sie heraus, wie viel Geld Sie monatlich in Wertpapiere investieren können.
Eröffnen Sie ein Depot und achten Sie dabei auf Gebühren. Unser Depot-Vergleich hilft Ihnen bei der Suche.
Suchen Sie sich einen Fonds oder mehrere Wertpapiere aus, die auf Sie vielversprechend wirken.
Legen Sie den Betrag fest, den Sie im ersten Schritt ermittelt haben, und investieren Sie diesen regelmäßig in die ausgewählten Assets
Behalten Sie langfristig Ihre Anlagen im Auge. Bleiben sie auch bei schwierigen Kursen standhaft, aber wechseln Sie die Anlage, wenn die Börsennotierungen Sie dauerhaft unzufrieden machen.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
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