Nach dem Börsencrash ist vor der nächsten Krise. Für Anleger bedeutet das, sie sollten sich auf keinen Fall auf ihrem gut laufenden Portfolio ausruhen, im Gegenteil: Treffen Sie Vorbereitungen für den nächsten Börsencrash, der mit Sicherheit kommen wird – ob in zwei, fünf oder 15 Jahren.
Attraktiv können neue Discountzertifikate sein – welche Vorteile diese Börsenprodukte Anlegern bringen können, erfahren Sie in unserem ausführlichen Ratgeber-Artikel zu Discount-Zertifikaten, hier nur schnell das Wichtigste: Bei dieser Art von Absicherung, vereinnahmt der Emittent für die verkauften Optionen eine Prämie. Mit dieser Prämie wird der Discount finanziert, Anleger steigen also mit einem Abschlag zum aktuellen Kurs in den Markt ein. Steigt der DAX über einen bestimmten Wert, wird der Käufer der Option diese ausüben. Der Ausübungspreis der Option entspricht deshalb dem Cap des Discountzertifikats.
Nach einem Börsencrash können neu aufgelegte (!) Discountzertifikate attraktiv sein. Der Grund liegt in der Shortposition am Optionsmarkt, die in der Struktur enthalten ist. Bei einem Crash steigen Volatilität und damit Optionsprämien. Der Emittent vereinnahmt eine höhere Prämie und kann einen größeren Discount und/oder eine größere Distanz zum Cap bieten.
Garantiezertifikate sind dagegen nach einem Börsencrash weniger attraktiv. Diese Papiere bestehen zum größten Teil aus Anleihen und zu einem kleinen Teil aus Call Optionen. Diese kosten nach dem Crash mehr. Die Partizipationsrate der Garantieprodukte verringert sich dadurch.
Gold gilt als die Krisenwährung schlechthin. Eignet sich das begehrte Edelmetall deshalb auch als Versicherung gegen einen Börsencrash? Die Antwortet lautet: Nur begrenzt.
Gold wird auch dann seinen Wert behalten, wenn alles andere wertlos ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein (grundsätzlich vorübergehender) Crash an den Aktienmärkten durch eine ausreichend große Position im Goldmarkt zwingend ausgeglichen wird. Gold ist eine Versicherung gegen Inflation und Krisen, garantiert aber nicht durchgängig einen bestimmten Depotwert.
Dennoch: Gegen einen Gold-Anteil von 5 bis maximal 10 Prozent am Portfolio spricht nach Ansicht der meisten Vermögensverwalter nichts. Opportunitätskosten in Form einer sicheren Verzinsung bei Staatsanleihen existieren derzeit ohnehin nicht. Wer Gold physisch kauft, kann es zuhause, im Schließfach oder einem Wertlager verwahren. Kostengünstiger sind Wertpapiere, die sich auf Gold beziehen. Ein Beispiel dafür ist die physisch besicherte Schuldverschreibung Xetra-Gold – mehr Tipps und Tricks gibt es im ausführlichen Artikel Gold kaufen.
Manche sehen in der Kryptowährung Bitcoin das neue Gold. Es ist möglich, dass der Coin vor einer großen Zukunft steht. Ebenso denkbar ist aber, dass er langfristig an Bedeutung (und Wert) verliert.
Fakt ist, dass der Bitcoin noch zu wenig Historie hat, um das neue Gold zu sein. Die digitale Währung eignet sich deshalb nicht zur Absicherung eines Portfolios gegen einen Börsencrash. Ein spannendes Investment ist die wichtigste Kryptowährung aber trotzdem, wie Sie im Ratgeberartikel Bitcoin kaufen nachlesen können.
Tipp: Im Bärenmarkt des Sommers 2022 hat sich gezeigt, dass Kryptowährungen unter Inflation und höheren Zinsen ähnlich leiden wie Aktien. Wenn Sie als Anleger eine solche Situation ausnutzen wollen, dann schauen Sie sich unbedingt unser praxisnahes YouTube-Video Kryptos shorten an. Dort erklären wir Schritt für Schritt, welche Möglichkeiten Anleger haben, von fallenden Kursen bei Bitcoin, Ethereum & Co. zu profitieren.
Behalten Sie die Nerven, wenn es abwärts geht. Halten Sie sich an Fakten und verlassen Sie sich nicht auf Ihr Bauchgefühl.
Verkaufen Sie auf keinen Fall überhastet Ihre Wertpapiere. Sie machen erst dann wirklich Verlust, wenn Sie sich von Aktien, ETFs & Co. trennen.
Unternehmen, in die Sie aus guten Gründen vor der Krise investierten, haben sicherlich auch das Potential, die Krise erfolgreich zu überstehen. Überprüfen Sie, ob sich Ihre Einschätzung gegenüber einzelnen Papieren durch den Crash geändert hat.
Haben Sie bisher in besonders hochwertige Unternehmen investiert, dann sollten Sie diese Strategie beibehalten – und womöglich sogar Aktien nach und nach zukaufen.
ETF-Sparer sind Langfristanleger und sollten ihre Ratenzahlungen nicht aussetzen, im Gegenteil: Bei großen Rücksetzern kann es sich lohnen die Raten zu erhöhen oder Einmalzahlungen zu tätigen.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
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2Hinweis: Oskar ist eine Marke der Oskar.de GmbH, eine Ausgründung der finanzen.net GmbH. Die Scalable Capital Vermögensverwaltung GmbH verwaltet das Vermögen, die Baader Bank AG führt die Depots mit Verrechnungskonten. Weitere Informationen finden Sie hier.