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Inflation 2024: So sollten Anleger auf eine hohe Inflationsrate reagieren

Der Krieg in der Ukraine sowie gestörte Lieferketten sorgen seit Anfang 2022 für Preissteigerungen an den Weltmärkten. Doch was ist Inflation genau? Wie entwickelt sich die Inflationsrate? Wie verhalten Sie sich als Anleger während der Inflation aktuell? In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Chancen und Risiken sich in Zeiten der Inflation auftun und mit welchen Maßnahmen Sie Ihre Geldanlagen schützen können. Gleich zu Beginn gibt’s die besten Tipps und beantworten wir die wichtigsten Fragen!

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Inflation – Das Wichtigste in Kürze

  • Die Inflation beeinflusst die Kaufkraft negativ, wirkt sich aber im ersten Moment fördernd auf das Konsumverhalten und somit auf das Wirtschaftswachstum aus.
  • Eine leicht positive Inflation wird von den Noten- und Zentralbanken gewünscht und dementsprechend gesteuert.
    Wichtig: Mit dem richtigen Anlageplan ist es möglich, einen Teil des eigenen Vermögens vor der Inflation zu retten.
  • Lassen Sie sich von einer steigenden Inflationsrate nicht verunsichern. Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick über Ihre Finanzen und treffen Sie keine kurzfristigen Entscheidungen.
  • Unsere Empfehlung: Zinsen und die Kurse von Aktien können in Zeiten der Inflation stark schwanken. Wir empfehlen Ihnen deshalb, als Anleger einen Blick auf Unternehmen zu werfen, die steigende Preise an Endkunden weitergeben können.
  • Produktempfehlung: Von Stabilität und einem guten Inflationsschutz können Anleger bei Allvest* powered by Allianz profitieren, da ein Teil des Kapitals in Sachwerte wie beispielsweise Aktien, Immobilien und erneuerbare Energien investiert wird.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Inflation?

Bevor Anleger Maßnahmen zum Schutz ihres investierten Geldes ergreifen, ist es wichtig, die Inflation und ihre Folgen zu verstehen. Unter Inflation ist eine anhaltende Preissteigerung und ein damit verbundener Kaufkraftschwund, welcher mit einer zusätzlichen Geldentwertung einhergeht, zu verstehen. Eine Inflation entsteht dann, wenn die Geldmenge gegenüber dem realen Angebot an Handelswaren überproportional wächst. Die Folge einer Inflation sind steigende Preise für Konsum- und Investitionsgüter. Als Indikator wird meist der Preisindex für die Lebenshaltung, der Verbraucherpreisindex, herangezogen.

Durch die gesteigerte Geldmenge im Umlauf findet eine langsame aber stetige Geldentwertung statt. Das ist vor allem für Unternehmen von Vorteil, die die steigenden Preise an ihre Kunden weiterreichen können – für sie bringt die Inflation höhere Umsätze und Gewinne. Für Anleger bieten sich mit ausgewählten Aktien also Chancen bei moderat steigenden Inflationsraten. Steigt die Inflation besonders schnell an, bieten Aktien neben Gold und Immobilien immerhin die Möglichkeit, das Vermögen zu bewahren.

Inflation tritt nicht selten allein auf. Wenn die Inflation ansteigt und auf eine hohe Arbeitslosenquote trifft – also mit einer wirtschaftlichen Stagnation einhergeht – ist die Rede von einer Stagflation.

Falls die Wirtschaft nicht nur stagniert, sondern sich die wirtschaftliche Lage in einem Land verschlechtert, wird dies übrigens Rezession genannt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) geht deutlich zurück. Wenn das BIP in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen unter den Vorjahreswerten liegt, spricht man von einer Rezession. In Zeiten der Rezession versucht die Regierung, die Bevölkerung wieder zum Konsum anzuregen. Für Sie bedeutet das, dass es Steuersenkungen gibt.

Was ist Deflation?

Unter Deflation ist das Gegenteil von Inflation zu verstehen. So handelt es sich bei der Deflation um einen allgemeinen Verfall der Preise für Waren und Dienstleistungen, im Gegensatz zur Geldentwertung im Falle einer Inflation. So steigt bei einer Deflation der Wert des Geldes, da mehr Güter gekauft werden können. In diesem Szenario werden auf dem Markt mehr Waren angeboten, als es Käufer für diese gibt. Somit ist das Angebot größer als die Nachfrage, die Preise sinken.

In Zukunft droht die Gefahr einer sogenannten „Rezflation“. Dieses Kunstwort wurde von Daniel Saurenz von Feingold Research verwendet. Darunter wird eine Rezession der Wirtschaft mit gleichzeitiger Inflation verstanden. Wenn die Energiepreise weiter steigen sowie die Inflation weiter zunimmt, während die Wirtschaft schrumpft, könnte dieses Szenario eintreten – mit negativen Folgen für Anleger.

Wer ermittelt die Inflationsrate?

In Deutschland wird die Inflationsrate vom Statistischen Bundesamt Destatis ermittelt. Diese Behörde, welche dem Bundesinnenministerium zugeordnet ist, erhebt, sammelt und analysiert statistische Informationen zu Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Dabei werden die aufbereiteten Informationen tagesaktuell in rund 390 Statistiken veröffentlicht. Die Inflationsrate wird allmonatlich sowie auf das Gesamtjahr berechnet ermittelt.

Wie wird Inflation ermittelt?

Das Statistische Bundesamt ermittelt die Inflationsrate mit Hilfe des Preisniveauanstiegs und somit der Geldentwertung. Diese weist die prozentualen Veränderungen des Preisniveaus aus, die sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums (Monat, Jahr) ergeben haben. Am häufigsten wird zur Messung der Inflation der Verbraucherpreisindex herangezogen. Der Index der Inflation wird mit Hilfe eines Warenkorbs von 750 wichtigen Güterarten, die von privaten Haushalten in Deutschland gekauft werden, berechnet, der in einem bestimmten Jahr repräsentativ für einen durchschnittlichen Haushalt – in Deutschland 2,3 Personen – ist. Je nach Warenkorb des Käufers, ob Familie, Single oder Rentner, gibt es dann unterschiedliche Gewichte im Korb. Die resultierenden Preise aller Waren werden mit denen des Vorjahres verglichen, woraus sich letztlich die Inflationsrate ergibt.

Was ist „gefühlte Inflation“?

Mit der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung Euro kam es in einigen Euroländern zu einem deutlichen Unterschied zwischen den Inflationsraten, welche von der Bevölkerung laut Umfragen wahrgenommen wurden und den statistisch erhobenen Werten. Die sogenannte „gefühlte Inflation“ lag dabei deutlich höher als die amtliche Inflationsrate. Die empfundene Teuerung der Bevölkerung kam durch Preisanstiege auf alltägliche Ausgaben, wie Lebensmittel und Heizkosten, im Gegensatz zu Automobilen oder Computern zu Stande.

Video: Inflation – Tipps wie Anleger reagieren sollten

Verbraucher leiden während Zeiten von hoher Inflation unter einem Kaufkraftverlust – sie bekommen für ihr Geld weniger als bei einer niedrigen Inflation. Im folgenden Video erklären wir Ihnen, wie eine hohe Inflation entsteht, welche Gegenmaßnahmen es gibt und wie Sie Ihr Geld schützen können: Inflation – was Sie JETZT gegen eine hohe Inflationsrate tun können

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Was sind die Auswirkungen der Inflation?

Inflation nimmt Einfluss auf den Beschäftigungsstand, die Einkommens- und Vermögensverteilung sowie das wirtschaftliche Wachstum eines Landes. Während eine leichte Inflation von etwa null bis fünf Prozent noch eine Nachfrage fördernde Wirkung hat, da Verbraucher ihr Geld ausgeben oder investieren wollen, verliert Geld bei einer schweren Inflation von mehr als fünf Prozent seinen Wert schneller als die Güter. Es kommt zu einer Senkung der Reallöhne. Zu den größten Verlierern zählen bei einer Inflation Inhaber von Geldvermögen und festverzinslichen Wertpapieren wie Staats- oder Unternehmensanleihen, da diese entwertet werden. Der Staat hingegen kann teilweise von einer Inflation profitieren, indem der Realwert seiner Verschuldung deutlich abnimmt.

Was sind die Ursachen einer Inflation?

Es gibt unterschiedliche Faktoren, welche zu einer Inflation führen können. Man unterscheidet in der Regel Nachfrage- und Angebotsfaktoren. Eine Nachfrageinflation entsteht, wenn die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage über einen längeren Zeitraum das Güterangebot übersteigt. Die Güterknappheit verleitet Unternehmen dazu, die Preise anzuheben. Eine Angebotsinflation hingegen geht von Kostensteigerungen im Bereich der Produktion, wie Lohnsteigerungen, höhere Energie- und Rohstoffpreise oder Zinserhöhungen, aus, welche über die Preise der angebotenen Güter von den Unternehmen an die Endverbraucher abgegeben werden.

Ausschlaggebend für den Anstieg der Inflationsrate ist selten nur ein Faktor, meist ist es das Zusammenspiel verschiedener Gegebenheiten. Einer der Gründe für eine steigende Inflationsrate ist beispielsweise ein sich veränderndes Verhältnis zwischen existierender Geldmenge und vorhandener Warenmenge. Dieses Verhältnis verändert sich unter anderem dann, wenn die EZB – also die Europäische Zentralbank – eine expansive Geldpolitik betreibt, demnach verhältnismäßig viel Geld in die Wirtschaft „pumpt“, um die Konjunktur anzukurbeln.

Auf der anderen Seite können sich auch wachsende Produktionskosten für eine steigende Inflationsrate sorgen. Ursache hierfür können sowohl zunehmende Rohstoffpreise als auch Lohnerhöhungen sein. Sogenannte Inflationszyklen sind dann die Folge: Positiv wirtschaftende Unternehmen geben den Gewinn in Form von höheren Löhnen an ihre Mitarbeiter weiter, welche dadurch wiederum mehr konsumieren. Die Unternehmen ziehen im Gegenzug erneut die Preise an, um nicht an ein Produktionslimit zu stoßen.

Warum Inflation gut ist – und warum schlecht

Meist tritt Inflation in wirtschaftlich starken Phasen auf und ist daher nicht generell als schlecht anzusehen – vorausgesetzt die Inflationsrate bewegt sich in einem Bereich von ungefähr zwei Prozent. Aber selbst bei einer Inflationsrate von bis zu fünf Prozent sprechen manche Experten von einer „schleichenden Inflation“, bei welcher Sie als Privatperson keine schwerwiegenden Folgen befürchten müssen, im Gegenteil: Eine moderate Inflation ist aus wirtschaftlicher Sicht sogar erstrebenswert, da sie das Kaufverhalten der Menschen zum Positiven beeinflusst. Ein Großteil der Konsumenten zielt darauf ab, der Preissteigerung zuvorzukommen, und investiert daher eher heute als morgen in neue Sachgüter. Auf diese Weise wird mehr Wirtschaftswachstum generiert.

Auf der Negativseite dieser Spirale muss leider auch verzeichnet werden, dass eine steigende Inflationsrate nicht selten zu noch mehr Preissteigerungen und somit wiederum einer noch höheren Inflation führt. Gerät diese Preisspirale außer Kontrolle, sprechen wir von einer Hyperinflation, wie es zwischen 1913 und 1923 in Deutschland der Fall war. Vielleicht haben Sie das Bild im Kopf, wie Schubkarren voll mit Geld in die Geschäfte gekarrt und sogar Wände mit Banknoten tapeziert wurden. Damit so etwas nicht wieder passiert, steuern unabhängige Zentral- und Notenbanken wie die EZB den Anstieg bzw. das Absinken der existierenden Geldmenge. Dadurch sorgen sie für eine Stabilität des Geldwertes und für mehr Vertrauen bei den Konsumenten.

Was führte zur hohen Inflation 2022?

Seit Beginn der Corona-Krise wurde eine Inflation mit Verzögerung vorausgesagt. Die Verzögerung ergab sich dadurch, dass zu Beginn der Pandemie die Lagerhäuser noch voll waren. Sie erinnern sich vielleicht daran, dass es zu Lieferverzögerungen aufgrund der Lockdowns kam, aber die Lagerbestände konnten das noch gut auffangen. Der Mangel an Nudeln und Toilettenpapier zu Beginn der Infektionswellen entstand in der Produktion angesichts der gestiegenen Nachfrage, nicht jedoch durch einen Mangel der Grundressourcen. Deswegen blieben die Preise lange Zeit relativ stabil. Da aber Grundrohstoffe wie Holz und Metall nicht in dem Maße nachgeliefert werden konnten, wie sie die verarbeitende Industrie gebraucht hätte, wurde die Produktion teurer.

Dazu kam im Frühjahr 2022 noch der Ukraine-Krieg, der die Inflation auf zwei Arten weiter befeuerte. Zum einen verknappten die Ertragsausfälle in der ukrainischen Landwirtschaft Nahrungsmittel weltweit. Zum anderen sorgten die Öl- und Gasembargos gegen Russland für höhere Energiekosten, was wiederum die Produktionskosten steigerte. Durch diese Faktoren stieg die Inflation 2022 auf ein Niveau, welches zuletzt vor über 40 Jahren erreicht wurde. Die aktuelle Inflationsrate in Deutschland betrug im November 2022 zehn Prozent.

Doch nicht nur die Verbraucher in Deutschland und in der EU mussten 2022 aufgrund der Euro Inflation tiefer in die Tasche greifen. Die hohe Inflation in den USA hat sich jedoch bereits im Oktober 2022 stärker als erwartet abgeschwächt, was zu einem kurzzeitigen Aufatmen an den Aktienmärkten führte.

Was ist ein Inflationsrechner?

Ein sogenannter Inflationsrechner berechnet, wie stark die Geldentwertung vorangeschritten ist und wie viel Kaufkraft ein bestimmter Betrag innerhalb der vergangenen Jahre an Wert verloren hat. In einem historischen Inflationsrechner können Sie zuerst die Währung auswählen, für welche die Inflation berechnet werden soll – in unserem Beispiel berechnen wir die historische Euro Inflation. Daraufhin gibt man in den Rechner einen Betrag ein, zum Beispiel 200 Euro. Zuletzt gibt man noch das Jahr ein, aus welchem der Betrag stammt, beispielsweise das Jahr 2005. Der Inflationsrechner zeigt nun an, wie viel der Betrag heutzutage noch wert ist. In unserem Beispiel ergibt der Rechner Folgendes: 200,00 Euro aus dem Jahr 2005 sind heute noch 150,26 EUR wert. 266,20 Euro müssten im Dezember 2022 aufgewendet werden, um den Gegenwert von 200,00 Euro aus dem Jahr 2005 zu erhalten.

Neben einem historischen Inflationsrechner gibt es auch Programme, die die zukünftige Inflation berechnen können. Die Funktionsweise ist ähnlich: Sie wählen eine Währung, einen Betrag und ein Jahr in der Zukunft aus. Darüber hinaus geben Sie noch eine Inflationsrate ein, mit welcher Sie den Kaufkraftverlust berechnen möchten. Für unser Beispiel verwenden wir abermals einen Betrag von 200 Euro. Wir berechnen den Wert für das Jahr 2030 und verwenden eine Inflationsrate von 3 Prozent. Der Rechner ergibt, dass im Jahr 2030 200,00 Euro unter Berücksichtigung der eingegebenen Inflationsrate von 3,00 Prozent 157,88 Euro wert sind. 253,35 Euro müssten im Jahr 2030 aufgewendet werden, um den aktuellen Gegenwert von 200,00 Euro zu erhalten.

Video: Börsencrash – Was tun in einer Finanzkrise?

Bereits früher kam es vor, dass als Folge einer starken Inflation ein Einbruch an den Aktienmärkten zu verzeichnen war. Ein Börsencrash kann Investoren wie Unternehmen aus heiterem Himmel treffen. Wie Sie als Anleger reagieren sollten, wenn die Aktienkurse einbrechen, verraten wir Ihnen in unserem Ratgebervideo Börsencrash: Was tun in einer Finanzkrise wie der Corona-Krise? Tipps zum Anlegen in der Krise.

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Wie Anleger sich während der Inflation aktuell verhalten können

Im Angesicht einer zunehmenden Inflation richten sich alle Blicke auf den EZB-Leitzinsentscheid. Selbst äußerst niedrige Zinsen könnten durch die EZB angehoben werden, sollte dies im Angesicht einer steigenden Inflation für notwendig befunden werden. Sparer können sich über steigende Tagesgeldzinsen freuen.

Tipp: Unser Tagesgeldvergleich hilft Ihnen beim Finden der höchsten Tagesgeldzinsen.

Auch die Festgeldzinsen steigen, wenn der Leitzins erhöht wird. Jedoch sollten Sie überlegen, ob es sinnvoll ist, Ihr Erspartes in Festgeld anzulegen. In Zeiten einer steigenden Inflationsrate ist vor allem von langen Laufzeiten abzuraten, da Sie sich sonst auf ein niedriges Zinsniveau einlassen.

Welche Aktien lohnen sich im Rahmen der Inflation?

Doch wie sieht es dagegen an der Börse aus? Welchen Einfluss hat die steigende Inflation auf Wertpapiere und Dividenden? Jede Entwicklung am Markt ist mit Chancen und Risiken verbunden, dementsprechend kann man mit den richtigen Fonds und Aktien auch in Zeiten der Inflation das angelegte Vermögen bewahren, wenn nicht sogar Gewinne erzielen. Dies ist unter anderem davon abhängig, ob Sie sich bei Ihrer Investition für einen wertstabilen Sektor entscheiden. Denn natürlich bietet nicht jede Art von Sachwert einen Inflationsschutz. Lohnend ist es daher, wenn Sie sich ein breitgefächertes, jedoch speziell verlesenes Portfolio aufstellen.

Dies gilt sowohl für die Investition in Aktien als auch in ETFs. Hier ist es wichtig, das Kapital auf Daueranlagen zu verteilen, da sie der unsicheren Preisentwicklung eher gewachsen sind als beispielsweise gehypte Start Ups. Insbesondere weil Wachstumsfirmen noch viel Kapital benötigen, dessen Zinsen durch eine aufkommende Inflation angezogen werden. Ebenso sollten Sie als Anleger einen Bogen um konjunkturanfällige Unternehmen machen und sich stattdessen lieber mit großen Konsumgüterkonzernen befassen. Letztere sind durch deren ihre Marktmacht dazu in der Lage, die Inflation in Form von Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben. Auf diese Weise sind die Gewinnmargen sicherer als in anderen Branchen.

Tipp: In unserem Ratgeber-Artikel zum Thema Depotwechsel erfahren Sie alles, was Sie über Ihre Möglichkeiten wissen müssen.

Bestimmte Sektoren bieten mehr Sicherheit

Auch empfehlenswert sind Anlagen im Energiesektor. Deren Preisentwicklung ist ein essenzieller Faktor bezüglich der sich entwickelnden Inflationsrate, wodurch die Umsätze in diesem Bereich parallel zur Inflation steigen. Sowohl Öl- als auch Gasunternehmen können sich deswegen in Zeiten von Inflation als Anlage anbieten. Generell lohnt sich in Zeiten der Inflation ein Blick auf den Rohstoffhandel. Insbesondere ETFs und ETCs eignen sich hier für langfristig steigende Notierungen.

Des Weiteren können REITS (Real Estate Investment Trusts) dabei helfen, Ihr Vermögen vor dem Wertverlust zu bewahren. Der Grund ist offensichtlich: Ähnlich wie bei den Konzernen der Konsumgüterbranche können hier steigende Preise direkt in Form von Mieterhöhungen an die Endkunden weitergegeben werden. Mit steigenden Mieten gehen auch die Renditen nach oben und Anleger erfreuen sich hoher Dividende unabhängig vom direkten Aktienkurs. Da REITS hauptsächlich in Großprojekte in Ballungsgebieten investieren, ist dies ein Modell, welches für Sie als Aktionär in der Regel nahezu risikofrei verläuft.

Sachwertanlagen bei hohen Inflationsraten

Ein bewährtes Krisenmittel sind Sachwertanlagen wie Gold kaufen oder Immobilien. Diese Investments bieten einen Wert in sich und im Ernstfall können besonders Edelmetalle als Tauschmittel dienen. Auch Immobilien sind eine gute Anlage, um Geld durch eine Inflation zu retten.

Aber: Experten warnen bereits seit dem Ende der 2010er-Jahre vor dem Platzen einer neuen Immobilienblase. Solang die Rohstoffpreise hoch sind, ist das zwar nicht zu erwarten, aber besonders Besitzer von Immobilienfonds und anderen indirekten Immobilien-Investments sollten die Entwicklung im Auge behalten.

Was tut die EZB gegen die Inflation und wie können Sie sich als Anleger darauf einstellen?

Die EZB hat zu Beginn des dritten Quartals 2022 den Leitzins um 0,5 Prozent angehoben. Nach der langen Nullzinsphase bis Juli 2022, folgten weitere Zinsschritte. Im September 2022 wurde ein nächster Zinsschritt um 0,75 Prozent beschlossen. Ende Oktober wurde der Leitzins um weitere 0,75 Prozentpunkten erhöht.

Das bedeutet einerseits eine Erhöhung der Zinsen auf Tagesgeld und Festgeldanlagen und könnte andererseits für ein Comeback der Staatsanleihen sorgen. Staatsanleihen waren lange Zeit ein beliebtes Finanzprodukt, da sie relativ hohe Zinsen mit guten Sicherheiten versprachen. Durch die Niedrigzinspolitik der 2000er-Jahre kamen sie jedoch aus der Mode. Für Unternehmen und Privatleute bedeutet es jedoch auch, dass Kredite teurer werden.

Inflation – das sollten Sie tun

  1. Handeln Sie nicht kurzfristig. Stattdessen sondieren Sie die für Sie interessanten Sektoren – welche sind langfristig als stabil zu bewerten?

  2. Prüfen Sie ihr Depot auf Diversität und passen Sie es gegebenenfalls an, um breit aufgestellt zu sein.

  3. Schließen Sie bei Festgeld keine langen Laufzeiten ab, wenn die Inflation anzieht. Stattdessen kann Tagesgeld für Sparer interessant sein.

* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.

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