Viele sind auf ein Auto angewiesen, doch nicht jeder hat genug Geld gespart, um den fahrbaren Untersatz direkt aus der eigenen Tasche bezahlen zu können. Heutzutage haben Sie verschiedene Möglichkeiten, wie Sie ein Auto finanzieren können. Der klassische Weg ist der Autokredit. In unserem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie genau ein solcher Kredit abläuft, worauf Sie dabei achten sollten und welche Alternativen es noch gibt. Gleich zu Beginn gibt’s die besten Tipps und beantworten wir die wichtigsten Fragen!
Ein Autokredit ist ein zweckgebundener Ratenkredit. Sie können ihn zum Kauf eines Neuwagens, Gebrauchtwagens, Motorrads oder Wohnmobils verwenden – aber auch, um ein bereits gekauftes Auto zu reparieren. Die KFZ-Finanzierung sollte zwischen 3.000 Euro und 50.000 Euro liegen. Der Kredit wird über eine vereinbarte Laufzeit monatlich mit gleichbleibenden Kreditraten inklusive Zinsen zurückgezahlt. Meistens ist ein Autokredit günstiger als ein Ratenkredit zur freien Verwendung, da die Bank durch das finanzierte Fahrzeug eine zusätzliche Sicherheit hat. Wenn Sie einen Autokredit bei einer unabhängigen Bank aufnehmen, können Sie vom Barzahler-Rabatt profitieren.
Wenn Sie Ihren Kredit für die Autofinanzierung bei einer unabhängigen Bank aufnehmen, bekommen Sie die Summe innerhalb weniger Werktage auf Ihr Konto ausgezahlt. Mit diesem Geld können Sie anschließend das Fahrzeug beim Händler in bar bezahlen und so den sogenannten Barzahler-Rabatt bekommen. Bei einer Händlerfinanzierung entfällt zwar der Barzahler-Rabatt, andererseits geben Autohändler ohnehin Rabatte, die Sie auch erhalten, wenn Sie den Wagen beim Händler finanzieren.
Hinweis: Barzahler-Rabatt bedeutet nicht, dass Sie mit einem Sack voll Geld das Auto tatsächlich persönlich mit Bargeld bezahlen, sondern lediglich, dass die gesamte Summe auf einen Schlag überwiesen wird.
Bei einem Autokredit handelt es sich, wie bereits erwähnt, um ein zweckgebundenes Darlehen, das zum Auto finanzieren oder für die Umrüstung oder Reparatur eines Wagens genutzt werden kann. Als Kreditnehmer müssen Sie eine Sicherungseignung unterschreiben, und eine Kopie der Zulassungsbescheinigung II, früher Fahrzeugbrief, bei der Bank hinterlegen. Bis zur vollständigen Rückzahlung des Kredits dienen diese beiden Dokumente als zusätzliche Sicherheit für das Kreditinstitut. Sollten Sie als Kreditnehmer nämlich nicht mehr in der Lage sein, die fälligen Tilgungsraten zu überweisen, hat die Bank das Recht, das Fahrzeug zu verkaufen. So kann die Bank auf diese Weise Ihre bestehende Schuld noch begleichen.
Nachdem Sie die letzte Rate bezahlt haben, wird der Fahrzeugbrief an Sie zurückgegeben. Damit sind Sie dann der rechtmäßige Eigentümer des Autos. Durch diese Zweckbindung und die bessere Absicherung kann die Bank diese Darlehen zu deutlich günstigeren Zinsen vergeben, als es bei normalen Ratenkrediten der Fall ist.
Tipp: In unserem Ratgeber zu Kreditbearbeitungsgebühren können Sie nachlesen, wie Sie sich diese zurückholen.
Nicht jeder bekommt einfach so von einer Bank einen Autokredit genehmigt. Wer sich zum Beispiel einen Neuwagen holt, braucht in der Regel einen Kredit in fünfstelliger Höhe. Das kann eine Bank trotz Sicherheit nicht einfach so verantworten. Deswegen erklären wir Ihnen im Folgenden, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Autokredit genehmigt wird und worauf Sie sonst noch achten müssen:
Die Voraussetzungen und Vergaberichtlinien sind von Bank zu Bank meistens sehr unterschiedlich. Es gibt allerdings ein paar generelle Richtlinien:
Um einen Autokredit abzuschließen, müssen Sie nachweisen, dass Sie die Raten bezahlen können. Die Bank verlangt dafür Einkommensnachweise wie die Lohn- oder Gehaltsabrechnung. Außerdem fordert sie den Fahrzeugbrief, der heute Zulassungsbescheinigung Teil II genannt wird, da das Fahrzeug als Sicherheit dient. Sie müssen zudem eine Sicherungsübereignung unterschreiben, mit der der Bank das Eigentumsrecht am Fahrzeug zugestanden wird, solange der Kredit läuft.
Autokredite zu meist günstigen Konditionen finden Verbraucher vor allem bei Direktbanken im Internet. Bei der Beantragung von Darlehen online kommt es in den meisten Fällen zu keinem persönlichen Kontakt zwischen dem Bankmitarbeiter und dem Kreditnehmer. Mittlerweile lassen sich Autokredite nicht nur online miteinander vergleichen, sondern auch direkt dort abschließen – und das ohne jegliche Unterlagen in Papierform einreichen zu müssen. Als Verbrauchen können Sie alle notwendigen Unterlagen einfach per Dokumentenupload an die Bank senden. Außerdem gibt es die Option, den Antrag mit einer digitalen Unterschrift zu unterzeichnen. Zusätzlich gibt es ein Identifikationsverfahren per Video, das entweder am Laptop mit der Webcam oder per Smartphone schnell erledigt werden kann. Damit kann die Bank ihre Identität ganz einfach prüfen.
Für alle, die nicht vor der Webcam posieren wollen, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, die Unterlagen ganz klassich auf dem Postweg einzureichen. Mit dem Postident-Verfahren können Sie Ihre Identität auch von einem Post-Mitarbeiter bestätigen lassen.
Wenn Sie einfach nur zu Ihrer Hausbank gehen und einen Autokredit beantragen, dann werden Sie dort wahrscheinlich nicht die bestmöglichen Konditionen erhalten. Ein Vergleich bei Autokrediten lohnt sich. Vergleichsportale bieten in diesem Fall gute Orientierungshilfen. Sie müssen allerdings beachten, dass Sie bei einer Anfrage bei einer Bank nur mit vielen persönlichen Angaben zu sich und Ihrer finanziellen Situation einen einigermaßen verbindlichen Zinssatz genannt bekommen. Wenn Sie also bei vielen Banken anfragen, müssen Sie Ihre Daten dementsprechend oft weitergeben.
Tipp: Mit dem Autokreditrechner von finanzen.net können Sie die Leistungen verschiedener Anbieter vergleichen.
In bestimmten Fällen, zum Beispiel bei speziellen Aktionen oder Sonderangeboten, kann es günstiger sein, die Fahrzeugfinanzierung über den Hersteller oder den Händler abzuwickeln. Welche Kreditvariante die günstigste ist, hängt vom Fahrzeugpreis ab und zu welchen Konditionen der Hersteller oder die Bank Darlehen vergeben.
Ob Sie einen Autokredit bekommen und welchen Zinssatz die Bank verlangt, hängt von Ihrer finanziellen Situation ab und wie die Bank das Risiko einschätzt, dass Sie den Kredit vielleicht nicht zurückzahlen können. Dies nennt sich die „Bonität“ des Kunden. Um diese einzuschätzen, hat jede Bank ihre eigene Kalkulation und eigene Grundsätze. Ihr Gehalt spielt dabei eine Rolle sowie weitere Finanzierungsverpflichtungen, wie zum Beispiel Unterhaltszahlungen. Die Bank überprüft ebenfalls Ihre Schufa-Akte. Es kann sich also lohnen, diese vor der Kreditsuche zu überprüfen und gegebenenfalls korrigieren zu lassen.
Wichtig: Sie selbst müssen Ihre finanzielle Situation am besten kennen – also schätzen Sie von vornherein realistisch ein, was sie monatlich bezahlen können, um am Ende mit den Raten nicht in Verzug zu geraten. Das rät auch die Verbraucherzentrale.
Unser Tipp: Abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Newsletter!
Wenn Sie auf ein Auto angewiesen sind und nicht genug Erspartes haben, um den fahrbaren Untersatz zu bezahlen, ist ein Autokredit eine sinnvolle Überlegung. Der Kredit sollte aber unbedingt an Ihre eigene finanzielle Situation angepasst sein.
Wenn Sie genug Geld auf der hohen Kante haben, zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto, sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie wirklich einen Autokredit aufnehmen wollen. Manchmal sind die günstigen Finanzierungsangebote der Händler zwar verlockend, im Endeffekt aber eine teure Lösung. Die höheren Kosten und der Wertverlust eines Wagens lösen die Zinsvorteile des Autokredits gleich wieder auf. Wer also genug Geld auf einem Sparbuch oder Tagesgeldkonto hat, sollte sich zweimal überlegen, ob ein Autokredit die beste Lösung ist. Wenn Sie sich aber doch dafür entscheiden, können Sie eine hohe Anzahlung vereinbaren und so Zinsen sparen.
Die Suche nach dem günstigen Autokredit ist nicht das einzige, was bei einem solchen eine Rolle spielt. Um die Finanzierung müssen Sie sich natürlich auch nach Vertragsabschluss noch kümmern.
Nach jedem Kreditvertrag, den Sie als Verbraucher schließen, haben Sie ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Die Bank ist dazu verpflichtet, Sie auf dieses hinzuweisen. Wenn der Kredit in dieser Zeit also nicht mehr benötigt wird, können Sie ihn umgehend widerrufen.
Ein Kredit kann jederzeit gekündigt oder vorzeitig zurückgezahlt werden. Die Banken dürfen dann aber eine Entschädigung verlangen, eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Diese ist auf einen Prozent gedeckelt, wenn der Kredit mehr als zwölf Monate läuft. Bei kürzeren Laufzeiten beträgt die Deckelung 0,5 Prozent. Einige Banken verzichten allerdings komplett auf diese Entschädigung.
Wenn Sie Ihre Kreditraten aus sonstigen Gründen plötzlich nicht mehr zahlen können, kann das teuer werden: Die Bank verlangt dann nicht mehr nur den vereinbarten Zinssatz, sondern zusätzlich noch Verzugszinsen. Außerdem erhalten Sie als Kreditnehmer ein Mahnschreiben. Sie sollten den Zahlungsrückstand dann zeitnah ausgleichen, ansonsten droht eine Kündigung Ihres Kredits. Tritt dies ein, muss der gesamte noch offene Kreditbetrag auf einmal zurückgezahlt werden. Um das zu verhindern, sollten Sie die Bank sofort kontaktieren, wenn Sie in Zahlungsschwierigkeiten geraden. Lösungen für dieses Problem sind zum Beispiel die Umschuldung des Kredits oder der Verkauf des finanzierten Autos.
Tipp: Manche Banken werben mit flexiblen Ratenpausen. Das bedeutet, dass Sie Ihren Kredit für eine oder sogar mehrere Raten pausieren können, falls Sie diese kurzfristig nicht zahlen können. Der Kreditvertrag verlängert sich dann automatisch um die pausierten Monate.
Natürlich ist ein Autokredit bei einer Bank nicht die einzige Möglichkeit, sich ein Auto zu finanzieren. Mittlerweile gibt es zahlreiche Optionen, auf die Kunden zurückgreifen können, wenn Sie ein Auto brauchen – wir zeigen Ihnen, welche das sind
Autohändler und Hersteller bieten Kunden meistens direkt im Autohaus die Möglichkeit, das Fahrzeug über den Kredit der entsprechenden herstellergebundenen Autobank zu finanzieren. Ein solches Angebot überzeugt meistens mit günstigen Konditionen, oftmals ist sogar eine Null-Prozent-Finanzierung möglich. Diese besonderen Angebote gelten aber meist nur für spezielle Modelle, Ausstattungen, Neuwagen oder sind an einen Aktionszeitraum gebunden. Außerdem ist eine Finanzierung über das Autohaus oder den Hersteller oft mit einer Anzahlung verbunden. Wenn Sie als Verbraucher nicht für diese aufkommen können, bietet sich selten die Möglichkeit, eine solche Variante zu nutzen. Hinzu kommt, dass sie meistens über eine angeschlossene Bank läuft, die am Autokauf mitverdienen möchte. Was der Bank durch die Zinsen entgeht, wird dann über einen höheren Preis wieder ausgeglichen.
Hinweis: Vorsicht vor günstigen Händlerfinanzierungen, die mit einer Kfz-Versicherung verbunden sind. Meist ist der Versicherungsvertrag an die Finanzierung gebunden, sodass Sie diese nur wechseln können, wenn das Auto abbezahlt ist.
Sie haben als Verbraucher die Möglichkeit, die Anschaffung eines neuen Wagens über Leasing abzuwickeln. Bei dieser Finanzierungsvariante mieten Sie das Auto für einen festgelegten Zeitraum. Üblicherweise wird es nach Ende der Vertragslaufzeit an den Leasinggeber zurückgegeben. Optional können Sie das Auto nach dem Ende der Leasingperiode kaufen und dann nur noch den Restwert des Wagens bezahlen. Ähnlich wie bei einem Autokredit müssen Sie auch beim Leasing monatlich einen gleichbleibenden Betrag an den Leasinggeber überweisen. Dabei handelt es sich in der Regel um ein an den Hersteller angeschlossenes Kreditinstitut. Diese Variante ist besonders für die Verbraucher eine Option, die gerne alle Jahre das Auto wechseln oder immer ein neues Modell fahren möchten.
Der Vorteil der Ballonfinanzierung ist, dass die monatliche Rate vergleichsweise niedrig ausfällt, da sie zweckgebunden ist. Am Laufzeitende zahlen Sie einen Großteil des Darlehens mit einer hohen Schlussrate zurück. In der Regel ist bei dieser Variante keine Anzahlung nötig. Sie lässt sich als Händlerfinanzierung und über eine unabhängige Bank beantragen. Diese Finanzierung mit der hohen Schlussrate eignet sich vor allem für Sie als Verbraucher, wenn Sie während der Laufzeit eine hohe Zahlung erwarten. Können Sie die Schlussrate allerdings nicht begleichen, können Mehrkosten durch eine Anschlussfinanzierung entstehen. Außerdem haben Sie bei dieser Option keine Möglichkeit, das Auto zurückzugeben.
Sollte dies allerdings doch ein entscheidender Faktor für Sie sein, gibt es noch die Drei-Wege-Finanzierung. Diese funktioniert im Grunde wie eine Ballonfinanzierung. Doch zum Laufzeitende haben Sie die Möglichkeit, das Auto zurückzugeben, anstatt die Schlussrate zu begleichen.
Sind Sie auf ein Auto angewiesen, haben aber nicht genug Erspartes, um es aus eigener Tasche zu bezahlen? Dann ist ein Autokredit eine gute Option.
Überlegen Sie sich, wie viel Geld Sie im Monat aufbringen können, um die Raten zu tilgen. Der Kredit sollte Ihrer persönlichen finanziellen Situation entsprechen, damit Sie nicht in Zahlungsverzug geraten.
Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Banken und suchen Sie sich das mit den zu Ihnen am besten passendste Konditionen raus.
Wenn Sie keinen Autokredit abschließen möchten, können Sie andere Finanzierungsoptionen in Erwägung ziehen, wie zum Beispiel Leasing.
Haben Sie sich für ein Angebot entschieden, können Sie die Finanzierung beantragen. Dies ist in den meisten Fällen auch online möglich.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
Bildquelle: StockStyle/Shutterstock.com, eamesBot/Shutterstuck.com