Ab 50 Jahren empfiehlt es sich, die prognostizierte Rentensumme aus der Renteninformation genau zu prüfen und einen umfassenden Überblick über die voraussichtliche Rentenhöhe zu gewinnen. Bei der Deutschen Rentenversicherung können Sie jederzeit Ihr Rentenkonto einsehen und eine eventuelle Rentenlücke identifizieren. Wie Sie die Rentenlücke und Ihren Bedarf im Alter errechnen, erklären wir im Artikel Zusatzrente. Für Spätstarter in der Altersvorsorge ist die Unterstützung durch einen Finanzberater in dieser Lebensphase besonders sinnvoll. Mit zunehmend komplexen finanziellen Rücklagen, der Familiensituation und dem zeitlich begrenzten Vorsorgehorizont sind nun viele Aspekte zu berücksichtigen.
In Sachen Altersvorsorgedepot gilt ebenso wie in den Vierzigern, dass jetzt größere Einmaleinlagen sinnvoller sind als kleine ETF-Sparpläne, um bis zum Ruhestand noch etwas rauszuholen. Allerdings sollte jetzt noch mehr investiert werden, wenn noch nicht mit dem Sparen fürs Alter begonnen wurde. Eine langfristige Investition in Altersimmobilien ist nur sinnvoll, wenn diese bis zum Ruhestand abgeschlossen ist. Kapitallebensversicherungen oder klassische Riester-Verträge ergeben jetzt in der Regel keinen Sinn mehr.
Langfristige Sparanlagen wie das Altersvorsorgedepot und Sparpläne ergeben jetzt nur noch wenig Sinn. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist jedoch, dass es immer noch Handlungsspielraum gibt, wenn die Rentenlücke allzu groß zu werden droht – besonders wenn Sie eigentlich geplant haben, früher in Rente zu gehen!
Wer früher in Rente gehen möchte, muss mit Abzügen rechnen. Angesichts des derzeitigen Beitragssatzes zur gesetzlichen Rentenversicherung, der Anfang 2018 auf 18,6 Prozent gesenkt wurde, kann diese Option finanziell durchaus attraktiv sein.
Die Höhe der Abschläge bei vorzeitiger Rente beläuft sich auf 0,3 Prozent pro Monat des vorgezogenen Renteneintritts. Insgesamt kann der Abschlag bis zu 14,4 Prozent betragen und bleibt für die gesamte Dauer des Rentenbezugs bestehen.
Eine Beratung im Vorfeld ist in jedem Fall ratsam. Wenn Sie den vorzeitigen Renteneintritt planen und die Abschläge durch Ausgleichszahlungen reduzieren möchten, können Sie bei der Rentenversicherung eine spezielle Rentenauskunft anfordern, die umfassend über die notwendigen Ausgleichszahlungen informiert.
Es lohnt sich, die Vorteile dieser Ausgleichszahlungen zu nutzen: Sollten Sie später doch länger arbeiten und die Rente regulär antreten, erhöhen die bereits gezahlten Beiträge Ihre Altersrente entsprechend. Darüber hinaus sind diese Ausgleichszahlungen steuerlich absetzbar, da sie als Vorsorgeaufwendungen gelten. Auskünfte dazu geben Lohnsteuerhilfevereine, Finanzämter und Steuerberater.
Die Basis-Rente, früher als Rürup-Rente bekannt, bietet die Möglichkeit, durch vergleichsweise hohe Einmalzahlungen eine monatliche Leibrente zu sichern – und das sogar oft noch im Rentenalter. Diese Beiträge werden steuerlich gefördert, was einige Einschränkungen der Basis-Rente, wie die fehlende Vererbbarkeit oder das Fehlen einer einmaligen Kapitalauszahlung, ausgleicht. Wenn Sie eine Familie haben, ist es besonders wichtig, auf einen Hinterbliebenenschutz im Vertrag zu achten, um Ihre Angehörigen abzusichern.
Durch verschiedene Umstände kann es dazu kommen, dass Sie zwar ein hohes Vermögen besitzen, aber die monatliche Rente der gesetzlichen Rente gering ausfallen wird. Ältere Witwerinnen und Witwer könnten zum Beispiel davon betroffen sein. Wenn Sie in solch einer Situation sind und befürchten, dass das Vermögen nicht bis zum Lebensende reichen könnte, wäre eine Sofortrente eine Option. Hierbei zahlen Sie einmalig eine große Summe ein und bekommen dann bis zum Lebensende garantierte eine Leibrente plus eventuelle Überschusszinsen.
Sie haben kurz vor der Rente viel im Depot angespart und können unbesorgt in den Ruhestand starten? Dann schon einmal Glückwunsch an der Stelle! Aber jetzt sollten Sie langsam planen, wie Sie das Kapital am klügsten liquide machen. Hier gibt es nämlich besonders in Sachen Steuern einiges zu beachten. Außerdem wollen Sie vielleicht auch nicht gleich das Depot mit einem Schlag auflösen, sondern einen Teil des Geldes weiter für sich arbeiten lassen? Wie das alles am besten gelingt, erfahren Sie im Ratgeber Auszahlplan.
Viele Rentnerinnen und Rentner verdienen sich noch nebenbei etwas hinzu, sei es aus Notwendigkeit oder aus dem Wunsch heraus, sich zu beschäftigen oder gebraucht zu werden. Viele machen dafür zum Beispiel einen Mini-Job, der Ihnen keine steuerlichen Nachteile bringt. Im Folgenden wollen wir Ihnen aber noch ein paar andere Optionen am Kapitalmarkt und aus dem kreativen Bereich aufzeigen:
Hinter dem Begriff Immobilienrente verbergen sich eigentlich verschiedene Möglichkeiten, mit den eigenen Immobilien noch etwas Kapital im Alter zur Verfügung zu haben. Die Möglichkeiten reichen von Vermietung über Beleihung bis hin zur Umkehrhypothek. Was sich hinter all diesen Begriffen verbirgt, wird im Artikel Immobilienrente genauer erklärt. Fast allen Möglichkeiten ist jedoch gemeinsam, dass sie am meisten Sinn ergeben, wenn es keine passenden Erben gibt und die Bewirtschaftung des Hauses die aktuellen finanziellen Kapazitäten übersteigt.
Die vermutlich lukrativste, aber auch risikobehaftetste Nebenbeschäftigung im Alter ist das Daytrading. Hierbei handeln Sie stündlich, täglich oder wöchentlich Aktien, Rohstoffe und Derivate, um aus der Differenz zwischen Käufen und Verkäufen Kapital zu schlagen. Das kann Spaß machen, hält fit im Kopf und kann Geld bringen. Alles, was es dafür braucht, ist ein gewisses technisches Verständnis, Interesse am Kapitalmarkt und ein wenig Zeit. Letzteres hat man in der Regel im Ruhestand zur Genüge. Aber Sie müssen auch nicht einen vollen Arbeitstag vor dem Bildschirm verbringen, viele Handelsstrategien lassen sich auch mit ein bis zwei Stunden Arbeitszeit am Tag realisieren. Für den Einstieg ins Daytrading empfehlen wir Ihnen den Artikel Trading lernen. Trading-Tipps erhalten Sie regelmäßig bei unseren Trading-Ideen und im Trading-Depot von Profi Ingmar Königshofen.
Wer es weniger mit Technik und den Finanzmärkten hat, kann auch über andere Wege ein passives Einkommen zusätzlich zur Rente generieren. Die Möglichkeiten dafür sind vielfältig und nur Ihre Kreativität ist die Grenze. Sie könnten Bücher oder Blogs schreiben, Video-Tutorials machen, Reseller von Turnschuhen werden etc. Weitere Ideen finden Sie im entsprechenden Artikel Passives Einkommen. Wichtig ist nur, dass Sie sich über die steuerrechtlichen Aspekte Informationen einholen, bevor Sie Ihr Business starten.
Beginnen Sie so früh wie möglich mit der Altersvorsorge, zum Beispiel mit einem ETF-Sparplan und geringen Beträgen schon während der Ausbildung/des Studiums. Ab 2026 können Sie aller Voraussicht nach dabei auf eine Zulage durch das Altersvorsorgedepot vom Staat hoffen.
Erhöhen Sie mit steigendem Einkommen die Sparpläne oder tätigen Sie größere Einmaleinlagen. Letzteres ist spätestens ab 50 sinnvoller.
Diversifizieren Sie Ihre Altersvorsorge. Eine abbezahlte Wohnimmobilie kann im Alter viele Geldsorgen verhindern.
Checken Sie spätestens mit 60 bei der Deutschen Rentenversicherung, wie hoch Ihre Rente ausfallen wird, und berechnen Sie Ihre Rentenlücke. Werden Sie aktiv, wenn sich abzeichnet, dass Sie Ihren Lebensstandard nicht halten können!
Auch im Ruhestand gibt es noch viele spannende Möglichkeiten, Geld hinzuzuverdienen. Bleiben Sie kreativ und offen, sich auch im fortgeschrittenen Alter weiterzuentwickeln und neu zu erfinden.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
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