Was Sie über Dachfonds 2025 wissen müssen: Insider-Guide für Anleger

Ein Dachfonds investiert ausschließlich in andere Investmentfonds, die als Zielfonds bezeichnet werden. Grundsätzlich darf dabei ein einzelner Zielfonds nicht mehr als 20 Prozent des Gesamtvermögens ausmachen. Darüber hinaus ist es Dachfonds untersagt, mehr als zehn Prozent der Anteile eines einzelnen Zielfonds zu halten.

Die Bandbreite der Zielfonds erstreckt sich von Aktienfonds über Rentenfonds bis hin zu Immobilienfonds. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Dachfonds-Typen hauptsächlich in ihrer Risikoausrichtung:

• Konservative Dachfonds: Fokus auf Rentenfonds und defensive Anlagen
• Ausgewogene Dachfonds: Mischung aus Aktien- und Rentenfonds
• Dynamische Dachfonds: Schwerpunkt auf Aktienfonds und chancenorientierte Investments

Bei der Auswahl eines Dachfonds sollten Sie folgende Kriterien prüfen:

• Kostenstruktur: Achten Sie auf die Gesamtkostenquote (TER) und mögliche Rückvergütungen, die bei institutionellen Tranchen bis zu 50 Prozent betragen können
• Anlagestrategien: Prüfen Sie, ob der Dachfonds hauptsächlich in konzerneigene Fonds investiert, was die Unabhängigkeit einschränken kann
• Transparenz: Informieren Sie sich über die genaue Zusammensetzung der Zielfonds und deren Anlageschwerpunkte
• Managementkompetenz: Bewerten Sie die bisherige Leistung des Fondsmanagements und deren Anlagephilosophie

Für unterschiedliche Anlegertypen bieten Dachfonds spezifische Vor- und Nachteile. Die Wahl des passenden Dachfonds hängt dabei maßgeblich von der individuellen Risikoneigung ab.

Konservative Anleger dürften sich besonders bei Dachfonds mit einer maximalen Aktienquote von 30 Prozent zuhause fühlen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf verzinsten Wertpapieren und Rentenfonds, wodurch das Risiko deutlich minimiert wird. Allerdings müssen diese Anleger auch mit entsprechend niedrigeren Renditeerwartungen rechnen.

Für chancenorientierte Investoren eignen sich Dachfonds mit einer Aktienquote von bis zu 100 Prozent. Diese Fonds investieren verstärkt in dynamische Märkte und Schwellenländer. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, von verschiedenen Anlagestrategien und Regionen zu profitieren. Dennoch sollten sich diese Anleger der höheren Wertschwankungen bewusst sein.

Besonders interessant sind Dachfonds für Einsteiger mit kleinerem Anlagekapital. Zunächst ermöglichen sie bereits mit vierstelligen Beträgen eine breite Streuung über verschiedene Anlageklassen. Dabei profitieren Anfänger von der professionellen Verwaltung durch Fondsmanager.

Ein wichtiger nachteiliger Aspekt für Einsteiger ist die doppelte Kostenstruktur: Sowohl für die Zielfonds als auch für den Dachfonds selbst fallen Verwaltungsgebühren an. Diese können die Gesamtrendite spürbar beeinflussen. Dennoch bietet die breite Streuung über mehrere Fondsmanager, Regionen und Branchen gerade für Anfänger einen wertvollen Schutz vor übermäßigen Risiken.

Die Kostenstruktur von Dachfonds erweist sich als komplexer als bei traditionellen Investmentfonds. Wichtig ist besonders die Beachtung der doppelten Kostenstruktur, die wir im Folgenden erklären.

Die Gebührenbelastung setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Insbesondere entstehen Kosten auf zwei Ebenen: Sowohl für die Zielfonds als auch für den Dachfonds selbst fallen Verwaltungsgebühren an. Darüber hinaus berechnen viele Anbieter einen einmaligen Ausgabeaufschlag beim Fondskauf.

Die Renditeaussichten werden maßgeblich von der Kostenstruktur beeinflusst. Daher schneiden Dachfonds aufgrund der doppelten Gebührenbelastung häufig schlechter ab als herkömmliche Investmentfonds. Die Gesamtrendite hängt stark von der Auswahl der Zielfonds ab – mit verstärktem Fokus auf Aktienfonds können höhere Renditen erzielt werden als bei Dachfonds, die mehrheitlich in Rentenfonds investieren.

Neben den offensichtlichen Gebühren existieren weitere Kostenquellen, die Anleger im Blick behalten sollten. Die Transaktionskosten auf Fondsebene betragen durchschnittlich 0,105 Prozent pro Jahr.

Um die Gesamtkosten zu optimieren, empfiehlt es sich:

• Die Ongoing Charges zu prüfen, die bei Dachfonds auch die Kosten der enthaltenen Zielfonds berücksichtigen
• Auf performanceabhängige Gebühren zu achten, die zusätzlich anfallen können
• Die Umschlagshäufigkeit des Portfolios zu beobachten, da häufige Umschichtungen zusätzliche Transaktionskosten verursachen

Die Entscheidung für oder gegen einen Dachfonds hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab, die wir im Folgenden erläutern.

Zunächst sollten Sie Ihre Risikobereitschaft realistisch einschätzen. Für sicherheitsorientierte Anleger eignen sich besonders Dachfonds mit einer Aktienquote von maximal 30 Prozent. Darüber hinaus bieten sich für ausgewogene Anleger Dachfonds mit einer Aktienquote von bis zu 50 Prozent an.

Allerdings spielt auch der Anlagehorizont eine wichtige Rolle. Dachfonds eignen sich besonders für langfristige Investments von mindestens 8-10 Jahren. In diesem Zeitraum können Wertschwankungen besser ausgeglichen werden.

Eine kostengünstigere Alternative stellen ETFs dar, die direkt in breite Marktindizes investieren. Diese weisen durchschnittlich nur 0,59 Prozent Jahreskosten auf, während Dachfonds oft Gesamtkosten von 3,5 Prozent und mehr verursachen.

Für chancenorientierte Anleger ist aus Sicht der Verbraucherzentrale ein Aktien-ETF, der breit in internationale Wertpapiere anlegt, die bessere Wahl. Bei begrenzter Risikobereitschaft empfiehlt sich alternativ eine Mischung aus Aktien-ETFs und Renten-ETFs.