Einfach gesagt bringt ein Börsengang einem Unternehmen Geld in Form von Eigen- oder Fremdkapital. Eigenkapital generieren Unternehmen, indem sie Unternehmensanteile in Form von Aktien ausschütten. Fremdkapital erhält ein Konzern, wenn er Kredite in Form von Anleihen bei Investoren aufnimmt. Diese Anleihen können auch an der Börse gehandelt werden.
Wenn ein Unternehmen an eine Börse will, beauftragt es zunächst eine Investmentbank, die den Wert des Unternehmens schätzt. Auf dieser Schätzung soll dann ein möglichst realistischer Börseneinstiegskurs erfolgen. Danach findet durch die Investmentbank und das Unternehmen eine sogenannte Roadshow statt. Hierbei wird versucht, das Interesse von möglichst vielen Investoren an den Aktien zu wecken. Anschließend kommt es zur Bieterrunde, in der die potenziellen Investoren sagen können, wie viele Aktien sie kaufen möchten und für welchen Preis. Die Investoren, die das Meiste geboten haben, erhalten den Zuschlag. Erst wenn alle Aktienpakete unter den Investmentinteressierten verteilt wurden, erfolgt der offizielle Börsengang beziehungsweise IPO (Initial Public Offering). Das Investoren-Geld für die Aktienpakete wird zum Eigenkapital des Unternehmens. Der Handel mit den Wertpapieren nach dem Börsengang bringt dem Unternehmen dann kein Kapital mehr. Die Verfahren, um weitere Aktien auszuschütten oder Anleihen anzubieten, sind dem des Börsengangs ähnlich.
Eine Aktie ist erst einmal grundsätzlich ein Unternehmensanteil. Dort hören aber schon die Gemeinsamkeiten auf. Grundsätzlich verbindet man mit einer Aktie das Recht auf eine Dividende oder einen Stimmenanteil bei der Aktionärshauptversammlung eines Aktienunternehmens. Das beschreibt zumindest die klassische Stammaktie. Es gibt jedoch auch Unternehmen, die gar keine Dividende oder nur eine sehr geringe Dividende zahlen. Oft sind das Unternehmen aus dem Technologiebereich, die ihre Gewinne lieber reinvestieren. Im Gegensatz dazu gibt es Vorteilsaktien, bei denen man das Stimmrecht zugunsten einer höheren Dividende abgibt.
Vielleicht haben Sie in Zusammenhang mit der Börse schon einmal einen Bullen oder Bären gesehen oder etwas von einem „Bullen- beziehungsweise Bärenmarkt“ gehört. Die Begriffe stammen aus der US-amerikanischen Börsenwelt und vergleichen Anlegertypen mit besagten Tieren. Der Bulle stößt mit seinen Hörnern nach oben, steht also für einen steigenden Markt. Fallende Märkte hingegen werden mit einem Bären symbolisiert, der mit seinen Pranken nach unten schlägt.
Um mit Aktien Geld zu verdienen, gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten: Zum einen kann man ganz klassisch mit Aktien handeln, also sie zu einem günstigen Zeitpunkt kaufen und später teurer wieder verkaufen. Natürlich kann das Ganze auch nach hinten losgehen, wenn die Aktie fällt und nicht mehr über den Kaufpreis steigt. Tiefergehende Ratschläge zum Aktienkauf gibt es in diesem Ratgeber-Artikel. Zum anderen erhält man pro Aktie eine sogenannte Dividende. Das ist eine Gewinnausschüttung des zur Aktie gehörenden Unternehmens an die Aktionäre. Wann, wie oft und in welcher Höhe die Dividende ausgezahlt wird, hängt allein vom Unternehmen ab.
Um an der Börse Aktien kaufen und verkaufen zu können, müssen Sie bei einem Broker ein Wertpapierdepot eröffnen. Ein Depot können Sie sich wie einen Tresor für Wertpapiere vorstellen. Ein Broker ist eine Art Zwischenhändler, das kann ein Unternehmen oder eine Einzelperson sein, der Ihre Order an der Börse ausführt. Sie können ein Depot zum Beispiel bei Ihrer Hausbank einrichten, die dann auch als Broker dienen kann. Bei dem Online-Broker finanzen.net zero1 können Sie von zu Hause aus ein günstiges Depot eröffnen und ohne Ordergebühren mit Aktien handeln (zzgl. marktüblicher Spreads).
Eine Börse bestimmt den Aktienkurs. Dafür sammelt sie Angebote von Verkäufern, die sogenannten Briefkurse oder im Englischen Ask, und die Gebote von interessierten Käufern, die man wiederum Geldkurse oder Englisch Bid nennt. Daraus legt die Börse einen Kurswert für die Aktie fest, der sich daraus ergibt, zu welchem Preis das meiste Handelsvolumen möglich ist.
Angenommen ein Verkäufer bietet 200 Aktien für mindestens zehn Euro an, ein weiterer 300 Aktien für mindestens zwölf Euro und ein dritter Anbieter 100 Aktien für Bestens an. Bestens bedeutet, dass der Anbieter zu jedem Preis verkauft, den ihm die Börse anbietet. Auf der anderen Seite stehen drei Kaufinteressenten. Der erste Käufer möchte 400 Aktien für maximal neun Euro kaufen, der zweite 300 Aktien für maximal zwölf Euro und der dritte will 200 Aktien für Billigst erwerben. Billigst meint, dass er zu jedem ihm angebotenen Börsenpreis kaufen würde. Die Börse würde jetzt einen Kurswert für zwölf Euro ansetzen, weil hierfür die meisten Aktien gehandelt werden können.
Vom DAX oder Dow Jones hat sicherlich jeder schon einmal gehört, aber was ist das eigentlich? Die zwei genannten Begriffe beschreiben Aktienindizes, die Aktien von nach bestimmten Kriterien ausgewählten Unternehmen beinhalten. Indizes werden häufig von Börsen herausgegeben, aber auch beispielsweise von Zeitungen oder Anlegermagazinen. Ein Index kann unter anderem die stärksten Unternehmen aus einem Land oder einer Region auflisten. Der deutsche Leitindex DAX 40 zum Beispiel bildet die größten deutschen Aktienunternehmen ab und ist ein Produkt der Deutsche Börse AG. Der MSCI-World-Index bildet hingegen die größten Unternehmen weltweit ab. Es gibt aber auch Indizes, die Branchen wie den Technologie-Sektor oder besonders nachhaltige Unternehmen zusammenfassen. Ein Index-Kurs wird daher gerne als Indikator für die Stimmung der Wirtschaft eines Landes oder einer Branche genommen. Über Investmentfonds beziehungsweise ETFs kann man aber auch in ganze Indizes investieren.
Indexfonds (auch ETFs genannt) sind eine Form von Investmentfonds, bei denen eine Investmentgesellschaft nur Aktien aus einem bestimmten Index kauft oder nachbildet. So investiert man quasi in einen ganzen Index und streut das Verlustrisiko. Ein ETF hat meist wesentlich niedrigere Managementgebühren als ein aktiv verwalteter Fonds, deswegen schlagen ETFs oft aktiv verwaltete Fonds in der Performance. Bei einem ETF-Sparplan investiert man über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig geringe Beträge in einen Indexfonds und erwirbt so nach und nach immer mehr Anteile.
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Wie bei vielen Wertpapierformen gibt es auch beim ETF verschiedene Arten. Zunächst wird zwischen physischen und synthetischen ETFs unterschieden. Bei physischen Indexfonds werden die Aktien aus dem Index wirklich gekauft, bei synthetischen ETFs über Swap-Optionen nachgebildet. Zusätzlich gibt es noch den Unterschied zwischen thesaurierenden und ausschüttenden Indexfonds. Wie bei Aktien gibt es auch bei ETFs Dividenden. Diese werden entweder an die Anleger ausgezahlt (ausschüttend) oder gleich wieder in den Fonds reinvestiert (thesaurierend). Weitere Informationen zu ETFs gibt es in unserem ETF-Lexikon.
Auch wenn die Geschichte zeigt, dass sich die Märkte insgesamt nach oben entwickeln, sind Verluste nicht ausgeschlossen. Es gibt immer ein Risiko beim Handel an der Börse. Aber: Wenn die Zinsen auf eine Anlage niedriger als die allgemeine Inflation sind, verliert ihr so investiertes Geld ständig an Wert. Das kann Ihnen bei als sicher geltenden Sparanlagen wie Festgeld– oder Tagesgeldkonten auch bei steigenden Zinsen passieren, falls die Inflation hoch ist. Wenn Sie jetzt also überlegen, in den Börsenhandel einzusteigen, sollten Sie diese beiden Faktoren gegeneinander abwägen.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Geldanlagen sowie Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben.
Wenn Sie Potenzial sehen, die Rendite Ihrer bisherigen Geldanlagen zu optimieren und/oder jeden Monat Geld überhaben, könnte ein Investment an der Börse für Sie interessant sein.
Überlegen Sie sich, wie viel Risiko und Arbeit Sie in Ihr Börseninvestment stecken können und wollen. Ein ETF-Sparplan läuft zum Beispiel quasi von selbst, während viele Einzelaktien mehr Management erfordern.
Sie können Ihr Risiko streuen, indem Sie in verschiedene Wertpapiere und Arten von Wertanlagen investieren.
Behalten Sie die Börsen im Allgemeinen und besonders Ihre Wertanlagen im Blick. Mit unseren Ratgeber-Artikeln und unserem wöchentlichen Newsletter bleiben Sie immer umfassend zu den Themen Börse und Finanzen informiert.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
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1Hinweis: finanzen.net zero ist ein Angebot der finanzen.net zero GmbH, einer Tochter der finanzen.net GmbH. Weitere Informationen finden Sie hier.
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