Bitcoin ist die bekannteste Kryptowährung und gilt wegen ihrer begrenzten Verfügbarkeit von 21 Millionen Stück auch als digitales Gold. Seit der Einführung 2009 fasziniert die Idee eines dezentralen, von Staaten und Banken unabhängigen Geldes viele Menschen Zugleich locken die spektakulären Kursanstiege der vergangenen Jahre immer mehr Anleger an den Kryptomarkt. Warum Bitcoin kaufen? Manche sehen darin eine Investitionschance, hoffen auf Wertsteigerung oder möchten an der innovativen Blockchain-Technologie teilhaben. Andere wollen Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel (ähnlich wie Gold) nutzen oder sogar damit bezahlen. Unabhängig vom Motiv gilt: Bevor man als Anfänger in Bitcoin investiert, sollte man sich gut informieren und bewusst sein, dass der Handel mit Bitcoin mit erheblichen Risiken und Schwankungen verbunden ist.
Bevor Du Deine ersten Bitcoin kaufst, solltest Du einige Voraussetzungen erfüllen:
Grundlegendes Verständnis entwickeln: Informiere Dich, was Bitcoin ist und wie Kryptowährungen funktionieren. Verstehe das Konzept und die Risiken – investiere nur, wenn Du das Prinzip wirklich durchschaut hast. Wichtig ist auch ein Gefühl für die extreme Volatilität: Der Bitcoin-Kurs kann innerhalb kurzer Zeit stark steigen oder fallen. Daher solltest Du gerade am Anfang nur Geld einsetzen, dessen Verlust Du verschmerzen könntest. Fange mit kleinen Beträgen an, um erst Erfahrungen zu sammeln und Deine eigene Risikotoleranz kennenzulernen.
Wallet (digitale Geldbörse): Überlege Dir, wo Du Deine gekauften Bitcoin aufbewahren möchtest. Du benötigst grundsätzlich ein Bitcoin-Wallet, also eine Art digitales Konto zur Speicherung der Coins. Wenn Du auf einer Börsen-Plattform ein Konto eröffnest, wird meist ein Online-Wallet bereitgestellt, auf dem die gekauften Bitcoin zunächst liegen. Alternativ kannst Du aber auch selbst ein eigenes Wallet einrichten und die Bitcoin nach dem Kauf dorthin übertragen.
Der Vorteil eines eigenen Wallets: Du hast die volle Kontrolle über Deine Schlüssel. Kryptografisch sagt man: „Not your keys, not your coins“ – gehören Dir die privaten Schlüssel nicht, gehören Dir die Coins letztlich auch nicht. Als Anfänger kannst Du zunächst das Wallet der Handelsplattform nutzen, solltest Dir aber frühzeitig Gedanken über eine sichere externe Wallet-Lösung machen (mehr dazu im Abschnitt Aufbewahrung).
Bitcoin und Ethereum ziehen mittlerweile nicht nur mutige Privatinvestoren, sondern auch institutionelle Anleger an, da ihre gemeinsame Marktkapitalisierung über 60% des Gesamtmarktes der digitalen Währungen ausmacht. Fast jede Krypto Plattform bietet diese beiden an, allerdings variieren die Dienstleistungen der Plattformen erheblich. Einige verkaufen reale Bitcoin, andere offerieren BTC-basierte ETPs an Börsen an, und wieder andere konzentrieren sich auf Derivate.
An traditionellen Börsen und Marktplätzen wie Coinbase ist der direkte Handel von Bitcoin möglich. Hierbei erwerben Anleger die Coins direkt, mit Preisen, die sich nach Angebot und Nachfrage richten. Im Gegensatz zu Börsen, die als direkte Verkäufer fungieren, agieren Marktplätze als Vermittler zwischen Käufern und Verkäufern, wobei der Preis zwar marktabhängig ist, aber vom Verkäufer festgelegt wird. Beim Kauf echter Bitcoins besitzt der Käufer die Coins und kann entscheiden, ob er sie auf der Plattform hält oder in ein externes Wallet überträgt, um sie beispielsweise online zu verwenden.
Einige Online-Broker ermöglichen ebenfalls den Kauf echter Bitcoins. Ein Nachteil hierbei ist jedoch, dass die Übertragung von Bitcoins auf ein externes Wallet oft nicht möglich ist, da der private Schlüssel bei einer Drittpartei bleibt. Diese Option eignet sich daher primär für Anleger die auf die Wertentwicklung spekulieren wollen, besonders da die Zahlungsmöglichkeiten mit Bitcoin noch begrenzt sind.
Anbieter | Anzahl handelbarer Kryptowährungen | Aufsichtsbehörde oder Partnerbank | Hauptsitz | Website | |||||
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Bitpanda |
Anbieter | über 600 |
Anzahl handelbarer Kryptowährungen | N26, Raiffeisenbank Österreich, BaFin |
Aufsichtsbehörde oder Partnerbank | Wien |
Hauptsitz | Für Direktanleger |
Website |
Plus500 |
Anbieter | über 20 als CFDs |
Anzahl handelbarer Kryptowährungen | Zypriotische Finanzaufsichtsbehörde CySec |
Aufsichtsbehörde oder Partnerbank | Zypern |
Hauptsitz | Für spekulative Anleger |
Website |
Finanzen.net Zero |
Anbieter | über 30 |
Anzahl handelbarer Kryptowährungen | Baader Bank, BaFin |
Aufsichtsbehörde oder Partnerbank | Karlsruhe |
Hauptsitz | Website | |
Etoro |
Anbieter | über 100 |
Anzahl handelbarer Kryptowährungen | Zypriotische Finanzaufsichtsbehörde CySec |
Aufsichtsbehörde oder Partnerbank | Zypern |
Hauptsitz | etoro.com |
Website |
Scalable Capital |
Anbieter | über 10 |
Anzahl handelbarer Kryptowährungen | Baader Bank AG, BaFin |
Aufsichtsbehörde oder Partnerbank | München |
Hauptsitz | scalable.capital |
Website |
Trade Republic |
Anbieter | über 50 |
Anzahl handelbarer Kryptowährungen | Deutsche Bank, Solaris SE, Citibank Europe plc, J.P. Morgan SE, BaFin |
Aufsichtsbehörde oder Partnerbank | Berlin |
Hauptsitz | traderepublic.com |
Website |
Neo-Broker wie Scalable Capital bieten die Möglichkeit, in Bitcoin über ETPs zu investieren, ähnlich dem Traden mit Aktien oder ETFs. Diese können an der Börse gehandelt und bespart werden, was sie für regelmäßige Investitionen in kleineren Beträgen interessant macht. Der Gewinn aus diesen Anlagen wird über die Kapitalertragsteuer und nicht über die Einkommensteuer besteuert, was oft steuerlich vorteilhafter ist. Für Anleger, die stets in die 10 wichtigsten Kryptowährungen investiert sein wollen, könnte ein Blick auf den Top 10 Crypto ETP16 (WKN A4A50V) von finanzen.net und CoinShares interessant sein.
Verschiedene Anbieter, darunter Online-Broker wie Plus5005 und Etoro sowie Banken wie der S-Broker der Sparkasse oder Comdirect, haben Derivate wie CFDs, Optionsscheine und Futures auf Bitcoin im Angebot. Derivate ermöglichen die Spekulation auf die Preisentwicklung ohne den direkten Kauf der Coins, wobei Hebel eingesetzt werden können, um Gewinnchancen und Verlustrisiken zu erhöhen. Diese Produkte sind jedoch hauptsächlich für erfahrene Trader geeignet, da ein signifikanter Anteil privater CFD-Konten Verluste erleidet.
Der nächste Schritt ist, einen geeigneten Ort für den Bitcoin-Kauf zu finden. Es gibt verschiedene Arten von Handelsplätzen, auf denen Du Bitcoin erwerben kannst. Die wichtigsten Optionen sind Krypto-Börsen, Krypto-Broker und Peer-to-Peer (P2P) Plattformen. Jede dieser Optionen hat Vor- und Nachteile. Im Folgenden erklären wir die Unterschiede und worauf Du bei der Auswahl achten solltest.
Krypto-Börsen sind Online-Handelsplätze, auf denen Angebot und Nachfrage der Nutzer den Preis bestimmen. Hier kaufst Du echte Bitcoin meist über ein Orderbuch direkt von anderen Nutzern der Börse. Bekannte internationale Börsen sind z. B. Binance, Coinbase oder Kraken, die auch Anfängern eine intuitive Bedienung und hohe Sicherheitsstandards bieten. Auf klassischen Börsen läuft der Kauf ähnlich wie an der Aktienbörse: Der aktuelle Kurs ergibt sich aus Kauf- und Verkaufsangeboten, also dem Marktpreis.
In Deutschland gibt es mit Bison (Börse Stuttgart) oder Bitpanda ebenfalls benutzerfreundliche Börsen-Angebote für Einsteiger. Der Vorteil von Börsen sind oft geringere Handelsgebühren im Vergleich zu Brokern (dazu später mehr) und eine große Auswahl handelbarer Coins. Beachte jedoch, dass Du auf Börsen in der Regel zunächst ein Konto eröffnen und Deine Identität verifizieren musst (KYC). Außerdem musst Du Dich etwas mit der Handelsoberfläche vertraut machen.
Wichtig: Seriöse Börsen erlauben es Dir, Deine gekauften Bitcoin auch auf ein externes Wallet zu übertragen, sodass Du die Kontrolle darüber hast.
Krypto-Broker sind Dienste oder Apps, die Dir den Kauf von Bitcoin so einfach wie möglich machen – oft ähnlich wie beim Online-Banking. Du kaufst hier nicht direkt von anderen Nutzern, sondern der Broker selbst tritt als Verkäufer auf und liefert Dir die Coins zum angezeigten Preis. Beispiele für Broker sind etwa eToro, Trade Republic oder Bitpanda (im Brokerage-Modus). Broker sind für Anfänger attraktiv, weil sie eine sehr einfache Bedienung haben und meist komplett reguliert sind (z. B. Trade Republic mit deutscher Banklizenz, Bitpanda reguliert in Österreich/Deutschland).
Oft kannst Du neben Kryptowährungen dort auch andere Assets (Aktien, ETFs etc.) handeln. Der Kaufprozess ist unkompliziert – oft genügt wenige Klicks, um Bitcoin zu kaufen. Allerdings sollte man auf die Kostenstruktur achten: Viele Broker werben mit „0 % Gebühren“, verdienen aber über einen Spread (Unterschied zwischen An- und Verkaufskurs). Das heißt, der Bitcoin-Preis ist bei ihnen etwas höher als der Marktpreis, um die Gebühren zu decken Ein möglicher Nachteil einiger Broker: Kein eigener Wallet-Zugang. Bei manchen Neobrokern kann man Bitcoin zwar günstig kaufen, aber nicht auf ein externes Wallet auszahlen.
Ein Beispiel ist Trade Republic: Dort kannst Du Bitcoin kaufen und verkaufen, aber nicht abheben – die privaten Schlüssel verwahrt eine Partnerbank, Du besitzt also nur einen Anspruch, aber nicht die direkte Kontrolle. Solange Du nur auf Wertsteigerung spekulierst, mag das ausreichen. Möchtest Du Deine Bitcoin jedoch wirklich besitzen und z.B. selbst verwahren oder als Zahlungsmittel nutzen, ist ein Broker mit Auszahlungsfunktion oder eine Börse die bessere Wahl. Prüfe also bei der Broker-Auswahl, ob eine Wallet-Auszahlung möglich ist. Positiv bei vielen Brokern sind die vielfältigen Zahlungsmethoden und die Einbindung ins bekannte Banking-Umfeld.
P2P-Plattformen vermitteln direkte Käufe zwischen Privatpersonen. Du kaufst also Bitcoin direkt von einem anderen Nutzer, wobei die Plattform als Treuhänder (Escrow) fungiert, um beide Seiten abzusichern. Beispiele: Paxful oder in Deutschland Bitcoin.de. Bitcoin.de ist z. B. kein Broker und keine klassische Börse, sondern ein regulierter Marktplatz, der Käufer und Verkäufer zusammenbringt.
Auf P2P-Marktplätzen kann der Verkäufer den Preis meist innerhalb gewisser Grenzen selbst festlegen, orientiert am Marktpreis. Der Ablauf: Du suchst ein Verkaufsangebot mit einer passenden Zahlungsmethode (z. B. SEPA-Überweisung, PayPal, Paysafecard etc.), die Du nutzen möchtest. Die Plattform reserviert die Bitcoin des Verkäufers, Du zahlst den Betrag an den Verkäufer (z.B. per Überweisung) und sobald er den Geldeingang bestätigt, werden die Bitcoin an Dich freigegeben.
P2P-Marktplätze bieten oft sehr viele Zahlungsmöglichkeiten – teils über 300, wie Paxful wirbt – und ermöglichen auch den Kauf ohne Zwischenbank oder mit hoher Anonymität (sofern KYC nicht erforderlich ist). Allerdings sind sie für Anfänger etwas komplizierter und man muss aufpassen, sich nur mit vertrauenswürdigen Handelspartnern einzulassen (Bewertungssysteme helfen dabei).
Die Gebühren bei P2P liegen oft in einem moderaten Bereich oder der Spread ist etwas höher. Achte auf jeden Fall immer darauf, dass die Plattform ein Treuhand-Service bietet, um Betrug vorzubeugen. P2P-Handel ist dann sinnvoll, wenn Du spezielle Zahlungswege nutzen möchtest oder keinen klassischen Börsenaccount eröffnen willst. Ansonsten fahren Einsteiger mit regulären Börsen/Brokern oft einfacher.
Bei der Vielzahl an Anbietern solltest Du nach Deinen Bedürfnissen entscheiden. Hier ein paar wichtige Kriterien:
Sicherheit und Seriosität: Ist der Anbieter reguliert oder lizenziert (z.B. BaFin in Deutschland)? Wie werden die Kundengelder verwahrt (Stichwort Cold Storage für Coins)? Große, etablierte Plattformen haben oft bessere Sicherheitsvorkehrungen. Bekannte Anbieter wie Binance, Kraken, Bitpanda oder Coinbase gelten als zuverlässig und bieten wichtige Sicherheitsfunktionen für Nutzer. Prüfe auch, ob Zwei-Faktor-Authentifizierung und andere Schutzmaßnahmen verfügbar sind.
Gebühren: Vergleiche die Gebührenmodelle. Einige Plattformen verlangen Handelsgebühren pro Trade, meist einen kleinen Prozentsatz des Volumens. Broker erheben statt expliziter Gebühren oft einen Aufschlag auf den Preis. Außerdem können Gebühren für Ein- und Auszahlungen anfallen – bei vielen Anbietern ist z.B. eine SEPA-Einzahlung kostenlos, Kreditkartenzahlungen können aber Gebühren (meist ~1–4%) verursachen. Informiere Dich im Vorfeld, damit es keine bösen Überraschungen gibt
Benutzerfreundlichkeit: Für Einsteiger ist eine intuitive Oberfläche Gold wert. Eine einfache Verifizierung, verständliche Kaufabwicklung und guter Kundensupport erleichtern den Einstieg. Einige Plattformen bieten speziell auf Anfänger zugeschnittene Apps (z.B. Bison, Bitpanda) mit übersichtlicher Gestaltung. Komplexere Exchanges richten sich eher an erfahrene Trader mit Features wie Profi-Charts, verschiedenen Ordertypen etc.
Zahlungsmethoden: Nicht jede Plattform unterstützt jede Zahlungsmethode. Überlege, wie Du bezahlen möchtest – Banküberweisung, Kreditkarte, PayPal, Sofortüberweisung etc. – und wähle einen Anbieter, der dies ermöglicht. Zum Beispiel ermöglichen einige Broker (wie eToro) sogar PayPal-Zahlungen für den Kauf von Bitcoin während klassische Börsen oft hauptsächlich Überweisung und Kreditkarte unterstützen. Beachte: Schnelle Zahlungsmethoden (Kreditkarte, PayPal) sind bequem, gehen aber meist mit höheren Gebühren einher als die langsame SEPA-Überweisung
Angebotene Kryptowährungen: Für den reinen Bitcoin-Kauf ist dies weniger kritisch – Bitcoin bieten eigentlich alle Plattformen an. Willst Du später auch andere Coins kaufen, könnte die Auswahl relevant werden. Börsen haben oft eine viel größere Asset-Vielfalt als Broker. Für den Start genügt es aber, dass Bitcoin handelbar ist (was praktisch überall der Fall ist).
Kundensupport & Community: Gerade als Anfänger schätzt man einen hilfsbereiten Support und gute Anleitungen/FAQ. Informiere Dich, ob es deutschsprachigen Support gibt und ob die Plattform z.B. Tutorials für Einsteiger bereitstellt. Manche Anbieter (wie Bitpanda oder Binance) haben auch Lernsektionen oder Akademien für Krypto-Wissen.
Wenn Du diese Kriterien berücksichtigst und Anbieter vergleichst, findest Du die Plattform, die am besten zu Dir passt Im Zweifel können Erfahrungsberichte anderer Nutzer oder Empfehlungen unabhängiger Seiten hilfreich sein. Wichtig ist, nur seriöse Dienste zu nutzen, damit Dein Geld sicher ist.
Hast Du eine passende Plattform ausgewählt und ein Konto eröffnet, läuft der eigentliche Kaufprozess meist in mehreren Schritten ab. Im Folgenden ein typischer Ablauf Schritt für Schritt:
Zunächst registrierst Du Dich bei der gewählten Plattform. In der Regel gibst Du eine E-Mail-Adresse an und wählst ein sicheres Passwort. Danach folgt meist eine Verifizierung Deiner Identität (KYC-Prozess). Du musst z.B. persönliche Daten angeben und ein Ausweisdokument vorweisen. Viele Anbieter nutzen dafür ein VideoIdent-Verfahren per Webcam, alternativ manchmal das PostIdent in der Filiale. Die Verifikation ist gesetzlich vorgeschrieben und dient der Geldwäscheprävention. Sie mag etwas aufwendig wirken, ist aber ein Zeichen für die Seriosität der Plattform. Halte also einen gültigen Ausweis bereit. Nach erfolgreicher Prüfung wird Dein Konto freigeschaltet.
Bevor Du Bitcoin kaufen kannst, benötigst Du Guthaben auf der Plattform (in Euro, USD etc.), sofern Du nicht per Sofortkauf mit Karte zahlst. Die meisten Anbieter bieten verschiedene Zahlungsmittel zur Einzahlung an. Am gängigsten sind SEPA-Banküberweisungen von Deinem Girokonto oder Kreditkartenzahlungen. Zunehmend werden aber auch Online-Bezahldienste wie PayPal, Skrill oder Neteller akzeptiert.
Wähle die für Dich beste Methode und zahle Geld auf Dein Konto ein. Beachte die Unterschiede: Eine Banküberweisung dauert oft 1–2 Werktage, ist aber meistens kostenlos und günstig in Bezug auf Gebühren. Kreditkarte oder PayPal geht sofort, zieht aber je nach Plattform eine Gebühr nach sich (z.B. 2% des Betrags). Tipp: Informiere Dich vorher, welche Einzahlungsoption am kostengünstigsten ist.
Sobald Dein Geld auf dem Konto gutgeschrieben ist (Du siehst dann ein Euro-Guthaben in Deinem Account), kannst Du zum nächsten Schritt gehen. Bei einigen Brokern kannst Du alternativ den Kauf auch direkt per Zahlungsmittel durchführen – dann entfällt die separate Guthabeneinzahlung, aber die Gebühren sind oft höher (z.B. Kreditkartenkauf direkt). Für Anfänger ist die Variante mit vorheriger Überweisung meist übersichtlicher.
Jetzt geht es ans Eingemachte – den eigentlichen Kauf der Bitcoins. Navigiere auf der Plattform zur Handelssektion für Bitcoin (häufig einfach „Bitcoin kaufen“ oder Markt BTC/EUR etc.). Gib an, wie viel Du kaufen möchtest. Das kann entweder eine bestimmte Menge an Bitcoin sein (z.B. 0,1 BTC) oder ein Euro-Betrag (z.B. 500 € in BTC) – viele Plattformen rechnen den Betrag automatisch um. Du musst keinen ganzen Bitcoin erwerben; es sind auch kleinste Bruchteile möglich (ein Bitcoin ist in 100 Millionen Satoshi unterteilbar).
Überprüfe den angezeigten Preis und die ggf. anfallenden Gebühren. Bei Börsen kannst Du oft auch einen Limit-Order setzen, d.h. einen maximalen Preis festlegen, zu dem gekauft werden soll – so vermeidest Du überhöhte Preise. Anfänger wählen aber oft einfach einen direkten Kauf zum aktuellen Marktpreis. Hast Du alles eingegeben, bestätige die Transaktion. Je nach Plattform klickt man z.B. auf „Kaufen“ und erhält eine Zusammenfassung zur Bestätigung. Sobald Du bestätigst, wird der Kauf ausgeführt. Glückwunsch, damit bist Du Besitzer Deiner ersten Bitcoin-Anteile! Auf Deinem Konto erscheint nun die entsprechende Bitcoin-Menge in Deinem Wallet.
Falls Du planst, Deine Bitcoin in ein externes Wallet zu schicken (z.B. auf Deine eigene Wallet-App oder Hardware-Wallet), kannst Du das nach dem Kauf veranlassen. Das ist kein Muss – Du kannst die Coins auch vorerst auf der Plattform belassen. Für kleine Beträge oder wenn Du zeitnah wieder verkaufen willst, ist es oft okay, die Bitcoin auf der Börse zu lassen. Möchtest Du jedoch langfristig halten (hodln) oder legst großen Wert auf Sicherheit, empfiehlt es sich, die Bitcoins an Dein eigenes Wallet auszuzahlen. Dazu initiierst Du eine Auszahlung/Abhebung auf der Plattform und gibst Deine Wallet-Adresse an. Beachte, dass dabei eine Netzwerkgebühr anfällt (siehe Abschnitt Kosten und Gebühren). Überweise nur auf Dein eigenes Wallet und achte unbedingt darauf, dass die Adresse korrekt ist (eine falsche Adresse kann zum Verlust führen!). Nach der Übertragung liegen die Coins dann in Deinem eigenen Wallet und unter Deiner Kontrolle.
Der Kaufprozess kann je nach Plattform minimal abweichen, ist aber im Kern meist so wie oben beschrieben. Viele Anbieter führen Dich mit Anleitungen oder Tutorials durch die Schritte. Nimm Dir Zeit und lies die Hinweise der Plattform, um Fehler zu vermeiden.
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Nach dem Kauf von Bitcoin stellt sich die Frage: Wo und wie sicher aufbewahren? Anders als klassisches Geld werden Bitcoin nicht auf einem Konto bei einer Bank gelagert, sondern in digitalen Wallets, die durch kryptografische Schlüssel geschützt sind. Grundsätzlich hast Du zwei Optionen: Du lässt die Bitcoin auf der Börsenplattform in deren Online-Wallet liegen, oder Du verwahrst sie selbst in einer eigenen Wallet. Aus Sicherheitssicht gilt die Faustregel: Not your keys, not your coins! Wenn Du die privaten Schlüssel nicht selbst hältst, hast Du im Ernstfall keine volle Kontrolle über die Bitcoins Daher tendieren viele Krypto-Nutzer dazu, ihre Coins nach dem Kauf auf eine eigene Wallet zu transferieren.
Hot Wallets sind Wallets, die mit dem Internet verbunden sind. Dazu zählen z.B. Wallet-Apps auf dem Smartphone, Desktop-Wallets am PC oder die Online-Wallet der Börse. Sie sind jederzeit zugänglich und bequem für Transaktionen, bergen aber ein höheres Risiko für Hacks oder Diebstahl, da sie online erreichbar sind. Cold Wallets hingegen sind offline. Das klassische Beispiel ist die Hardware-Wallet – ein physisches Gerät (ähnlich einem USB-Stick), das die privaten Schlüssel offline speichert.
Cold Wallets gelten als die sicherste Aufbewahrungsmethode, da Hacker nicht übers Internet an die Schlüssel gelangen können. Allerdings sind sie etwas weniger komfortabel im täglichen Gebrauch und kosten meist Anschaffungspreis. Ein einfaches Cold Wallet kann auch ein Paper Wallet sein (Schlüssel auf Papier geschrieben und sicher verwahrt), doch Hardware-Wallets bieten mehr Nutzerfreundlichkeit. Viele Anleger nutzen eine Kombination: Für den Großteil ihrer Coins eine Cold Wallet, für kleinere Beträge oder häufige Trades ein Hot Wallet.
Hardware-Wallets sind spezielle Geräte zur sicheren Verwahrung Deiner Bitcoin offline. Bekannte Hersteller sind Ledger (Modelle Nano S, Nano X) oder Trezor (Model One, Model T), ebenso das deutsche Produkt BitBox02. Diese Geräte speichern Deine Private Keys und signieren Transaktionen, ohne die Schlüssel jemals an einen Online-Computer zu übertragen. Damit sind sie weitgehend schützt vor Malware und Hackern. Wenn Du größere Beträge in Bitcoin investierst oder langfristig hältst, ist die Anschaffung einer Hardware-Wallet sehr empfehlenswert.
Die Einrichtung ist relativ einfach: Du erhältst beim Initialisieren eine Recovery-Seed (eine Liste von 12–24 Wörtern), die Du unbedingt offline notieren und sicher aufbewahren musst. Diese Seed-Phrase ermöglicht es, das Wallet wiederherzustellen, falls das Gerät verloren geht oder kaputt geht. Tipp: Schreibe diese Wörter fehlerfrei auf Papier und bewahre sie an einem wasserdichten, feuersicheren Ort auf (z.B. Tresor). Teile sie niemandem mit. Wer die Seed besitzt, kann auf Deine Bitcoins zugreifen!
Die Hardware-Wallet selbst ist meist PIN-geschützt. Sobald sie eingerichtet ist, kannst Du Bitcoin an die Adresse der Hardware-Wallet senden. Für spätere Transaktionen (Versenden von Bitcoin) musst Du das Gerät anschließen und die Transaktion physisch auf dem Gerät bestätigen – so wird gewährleistet, dass kein Unbefugter ohne das Gerät und ohne Deine PIN etwas transferieren kann.
Egal ob Du ein eigenes Wallet nutzt oder die Coins auf einer Plattform lässt, Sicherheit sollte oberste Priorität haben:
Zugang schützen: Verwende für alle Krypto-Konten *starke Passwörter* (am besten ein einzigartiges, zufällig generiertes Passwort, gespeichert in einem Passwortmanager). Zusätzlich aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) überall dort, wo es möglich ist. Bei 2FA benötigst Du bei jedem Login (oder bei Abhebungen) neben dem Passwort einen Einmal-Code (z.B. per App wie Google Authenticator). Dadurch wird es für Angreifer erheblich schwerer, Zugriff zu erlangen, selbst wenn Dein Passwort bekannt wäre. Phishing ist eine große Gefahr: Klicke nie auf verdächtige Links und gib Deine Zugangsdaten nur auf der offiziellen Website ein.
Private Keys/Seedphrase geheim halten: Solltest Du eine eigene Wallet haben, behandle die privaten Schlüssel bzw. die Recovery-Wörter wie Dein Augapfel. Gib sie niemals an Dritte weiter, auch nicht an vermeintlichen Support! Seriöse Plattformen oder Wallet-Anbieter werden nie nach Deinem privaten Schlüssel fragen. Bewahre Deinen Seed offline auf (Papier oder graviert auf Metallplättchen), nicht als Screenshot oder Datei auf dem PC/Cloud.
Backup erstellen: Erstelle von Deiner Wallet (bzw. Seedphrase) ein sicheres Backup. Manchmal macht es Sinn, zwei identische Zettel mit den 24 Wörtern an unterschiedlichen Orten zu lagern (für den Fall, dass einer z.B. durch Feuer vernichtet wird). Übertreibe es aber nicht: Zu viele Kopien erhöhen wieder das Entdeckungsrisiko.
Sicherer Aufbewahrungsort: Wenn Du größere Mengen Bitcoin selbst verwahrst, nutze möglichst eine Cold Storage-Lösung (Hardware-Wallet wie oben beschrieben). Die Offline-Lagerung verhindert die meisten digitalen Angriffe. Achte darauf, das Hardware-Gerät selbst sicher zu verwahren (nicht verlieren, vor Diebstahl schützen). Bei kleineren Beträgen, die Du aktiv zum Handeln oder Bezahlen nutzt, ist eine mobile Wallet okay – aber halte dort wirklich nur so viel wie nötig.
Updates und Geräte: Halte Deine Wallet-Software und Firmware von Hardware-Wallets immer aktuell, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen. Nutze für Krypto-Transaktionen möglichst vertrauenswürdige Geräte. Ein virenfreier, aktueller PC oder ein separates altes Smartphone nur für Finanzen kann das Risiko reduzieren.
Auf der Börse: Wenn Du Deine Bitcoin auf der Börsenplattform lässt, überprüfe regelmäßig deine Sicherheits-Einstellungen im Account (Login-Verlauf, 2FA aktiv, E-Mail-Bestätigungen etc.). Viele Börsen bieten zusätzliche Schutzmechanismen an, z.B. Adressbuch (Withdrawals nur an vorher festgelegte Adressen), Anti-Phishing-Codes für E-Mails usw. Nutze solche Features, wenn verfügbar.
Zusammengefasst: Behandle Deine Bitcoin ähnlich wie Bargeld oder Wertgegenstände. In der digitalen Welt bist Du selbst für die Sicherheit verantwortlich. Mit den obigen Maßnahmen minimierst Du das Risiko erheblich und kannst beruhigt schlafen.
Bei jedem Kauf von Bitcoin fallen Kosten an. Anfänger sind manchmal überrascht, dass der gezahlte Preis etwas höher ist als der aktuelle Marktpreis – das liegt an verschiedenen Gebühren. Hier die wichtigsten Kostenpunkte, auf die Du achten solltest:
Handelsgebühren: Die meisten Börsen verlangen beim Kauf/Verkauf von Bitcoin eine Handelsgebühr. Diese liegt oft in der Größenordnung von ca. 0,1% bis 1% des Transaktionsvolumens, je nach Anbieter und Handelsvolumen. Bei großen internationalen Börsen wie Binance sind die Fees mit ~0,1% sehr niedrig, bei Einsteiger-freundlichen Apps wie Bison oder Coinbase können es um 0,5–1% sein. Broker hingegen weisen nicht immer eine explizite Gebühr aus, sondern arbeiten mit Spreads: Sie schlagen also etwas auf den echten Marktpreis drauf Unterm Strich bezahlst Du auch dort Gebühren, sie sind nur im Preis versteckt. Einige Broker wie Bitpanda kommunizieren z.B. 0,99% Transaktionsgebühr in ihrem Preis Es lohnt sich, die Gebührenmodelle zu vergleichen: Ein geringerer Prozentsatz bedeutet direkt mehr Bitcoin für Dein Geld. Die Gebühren werden entweder direkt vom Euro-Betrag abgezogen oder im Kurs berücksichtigt. Beispiel: Bei einer 1% Gebühr und 100 € Kaufbetrag fließen nur 99 € tatsächlich in Bitcoin, 1 € ist Gebühr. Tipp: Achte besonders auf Gebühren, die vielleicht nicht auf den ersten Blick sichtbar sind (Spread). Die meisten Plattformen sind da aber recht transparent, wenn man ins Preisverzeichnis schaut. Insgesamt gilt: Handelsplätze unterscheiden sich in der Gebührenstruktur, ein Vergleich ist empfehlenswert.
Einzahlungs- und Auszahlungsgebühren: Auch der Weg des Geldes auf die Plattform und zurück kann Kosten verursachen. Banküberweisungen in Euro sind häufig gratis, einige Anbieter erheben aber eine kleine Pauschale oder die eigene Bank verlangt. Gebühren für Auslandsüberweisungen (bei nicht-EU-Anbietern). Kreditkarteneinzahlungen sind fast nie kostenlos – oft 1,5% bis 4% vom Betrag, weil der Zahlungsdienstleister kassiert. PayPal-Einzahlungen können ebenfalls Gebühren auslösen, je nach Plattform. Ebenso können beim Abheben von Fiat-Geld (Euro) Gebühren entstehen, z.B. verlangt Coinbase eine Pauschale für Auszahlungen auf das Bankkonto. Bitcoin.de und viele europäische Broker werben damit, keine Ein-/Auszahlungsgebühr zu haben Informiere Dich also bei Deinem Anbieter: Idealerweise findest Du eine Plattform, die kostenlose SEPA-Transaktionen bietet. Wenn Du planst, regelmäßig Geld ein- oder auszuzahlen, beachte diese Kosten, da sie sich sonst läppern können.
Netzwerkgebühren (Blockchain-Gebühren): Dies sind Gebühren, die nicht an den Anbieter, sondern ans Bitcoin-Netzwerk gehen. Jedes Mal, wenn Du Bitcoin über das Blockchain-Netzwerk versendest (z.B. von der Börse auf Dein eigenes Wallet oder umgekehrt), muss diese Transaktion von Minern verarbeitet und in die Blockchain geschrieben werden. Dafür fällt eine Transaktionsgebühr an, die an die Miner bezahlt wird Die Höhe dieser Netzwerkgebühr hängt von der aktuellen Auslastung des Bitcoin-Netzwerks und der Größe der Transaktion ab.
Zu Stoßzeiten kann sie mehrere Euro betragen, in ruhigen Zeiten nur ein paar Cent. Wichtig: Diese Gebühr siehst Du entweder separat ausgewiesen (beim Abhebedialog) oder sie wird von Deinem Bitcoin-Betrag abgezogen. Viele Börsen verlangen z.B. eine feste Auszahlungsgebühr (um die durchschnittliche Netzwerkgebühr zu decken). Beispiel: Die Börse berechnet 0,0005 BTC als Withdrawal Fee – das entspricht dem Netzwerkfee-Durchschnitt und ggf. einem kleinen Aufschlag. Als Käufer merkst Du davon zunächst nichts, erst beim Abheben der Bitcoin.
Tipp: Plane die Netzwerkgebühr ein, wenn Du viele kleine Beträge abheben willst – manchmal lohnt es sich, lieber einmal einen größeren Betrag zu transferieren als viele Mini-Transaktionen. Beachte auch, dass *Layer-2-Lösungen* wie das Lightning Network existieren, wo Transaktionen nahezu gebührenfrei und sofort erfolgen – allerdings musst Du dazu Wallets nutzen, die Lightning unterstützen, und auch der Empfänger muss Lightning nutzen. Für Einsteiger, die einfach nur kaufen und halten, ist das normale On-Chain-Bitcoin-Wallet vollkommen ausreichend, mit der Zeit lernt man aber auch solche Optionen kennen.
Sonstige Kosten: Manche Anbieter haben Inaktivitätsgebühren (etwa eToro, wenn man viele Monate nicht einloggt) – diese lassen sich einfach vermeiden, indem man aktiv bleibt oder das Konto schließt, falls nicht mehr genutzt. Wer mit Hebel (Margin Trading) oder Derivaten handelt (was Anfänger nicht tun sollten), muss Zinsen oder Finanzierungskosten einplanen. Solche Spezialfälle lassen wir hier aber außen vor. Ebenfalls relevant sein können Wechselkursgebühren, wenn Du in einer anderen Währung zahlst (z.B. USD statt EUR) – in der Eurozone kaufst Du Bitcoin aber meist direkt gegen Euro, sodass das kein Thema ist.
Fazit zu den Gebühren: Kaufe Bitcoin möglichst auf Plattformen mit transparenten und fairen Gebühren. Eine kleine Handelsgebühr lässt sich kaum umgehen, schließlich betreibt der Anbieter Infrastruktur dafür. Doch extreme Kosten müssen nicht sein – im Wettbewerb haben sich die meisten Gebühren auf ein moderates Niveau eingependelt. Vergleiche ruhig: Eine Differenz von z.B. 1% wirkt gering, macht aber bei 1000 € schon 10 € Unterschied. Gerade wer öfter handelt, sollte auf niedrige Gebühren achten.
Für Sparplan-Käufer (regelmäßig kleine Beträge) bieten einige Broker sogar gebührenfreie Sparpläne an, verdienen nur am Spread – das kann attraktiv sein. Unterm Strich solltest Du immer wissen, womit Du bezahlst, sei es offen ausgewiesen oder versteckt im Kurs. Dann gibt es später keine Überraschungen.
In der Anfangseuphorie denken viele nicht an das Finanzamt – doch auch Kryptogewinne können steuerpflichtig sein. In Deutschland gilt Bitcoin aus Sicht des Gesetzes als privates Wirtschaftsgut, vergleichbar mit Antiquitäten oder Gold, nicht als Währung oder Kapitalanlage. Entsprechend greift die Besteuerung nach §23 EStG (private Veräußerungsgeschäfte). Die wichtigsten Punkte in Kürze:
Spekulationsfrist ein Jahr: Gewinne aus dem Verkauf von Bitcoin sind steuerfrei, wenn zwischen Kauf und Verkauf mehr als 1 Jahr liegt. Diese Haltefrist ist entscheidend – wer also langfristig denkt und seine Bitcoin mindestens ein Jahr hält, muss erzielte Wertsteigerungen nicht versteuern. (Achtung: Die Frist kann sich verlängern, wenn man zwischenzeitlich mit den Coins z.B. Zinsen erwirtschaftet oder sie anderweitig “nutzt”. Für normale Holder ohne zusätzliche Aktivitäten bleibt es aber bei 1 Jahr.) Umgekehrt heißt das: Verkäufst Du Bitcoin innerhalb eines Jahres nach dem Kauf, fällt ggf. Einkommensteuer auf den Gewinn an
Freigrenze 1.000 € pro Jahr: Nicht jeder kleine Gewinn muss versteuert werden. Es gibt eine Freigrenze für private Veräußerungsgewinne – diese beträgt seit 2023 1.000 € pro Jahr (davor 600 €) Das bedeutet: Bleibt Dein gesamter Gewinn aus allen derartigen Verkäufen im Jahr unter 1.000 €, musst Du ihn nicht versteuern. Wichtig: Überschreitest Du diese Freigrenze auch nur um 1 €, wird der gesamte Gewinn steuerpflichtig (kein Freibetrag, sondern Freigrenze) Beispiel: 900 € Gewinn -> steuerfrei, 1.100 € Gewinn -> volle 1.100 € werden besteuert. Diese Grenze gilt pro Person und Jahr und umfasst alle privaten Veräußerungsgeschäfte (z.B. auch Gewinne aus Goldverkauf oder anderen Kryptowährungen werden zusammengerechnet)
Besteuerung des Gewinns: Ist ein Gewinn steuerpflichtig (weil innerhalb der Jahresfrist und über der Freigrenze), so zählt er als sonstige Einkünfte und wird mit Deinem persönlichen Einkommensteuersatz besteuert. Es greift nicht die Abgeltungssteuer 25%, wie man es von Aktien kennt, sondern Dein individueller Steuersatz (z.B. 20%, 30% je nach Einkommen). Du gibst die Gewinne in der Anlage SO der Steuererklärung an. Verlustfälle (Verkauf mit Verlust innerhalb der Frist) können mit anderen privaten Veräußerungsgewinnen verrechnet werden. Hältst Du länger als ein Jahr, brauchst Du Gewinne nicht anzugeben, aber es ist ratsam, die Nachweise parat zu haben, falls das Finanzamt fragt.
Dokumentation und Belege: Führe Buch über Deine Krypto-Transaktionen! Notiere Dir Anschaffungsdatum und -preis jeder Bitcoin-Tranche, die Du kaufst. Bei Verkauf musst Du gegenüber dem Finanzamt ggf. nachweisen, wie lange Du die Coins gehalten hast und wie hoch Dein Gewinn war. Ein- und Auszahlungsbelege, Screenshots der Trades oder PDF-Abrechnungen der Börse solltest Du aufbewahren. Viele Anleger nutzen auch Tools wie CoinTracking oder Blockpit, um ihre Trades zu erfassen und einen Steuerbericht zu erstellen. Gerade wenn Du häufiger handelst oder mehrere Wallets/Exchanges nutzt, behältst Du so besser den Überblick. Prinzipiell wird bei mehreren Käufen und Verkäufen die FiFo-Methode angewandt (First in, First out): Man geht also davon aus, dass die zuerst gekauften Bitcoins auch zuerst verkauft wurden Auch deswegen ist eine lückenlose Aufzeichnung wichtig.
Spezialfälle: Wenn Du Bitcoin als Bezahlung für Waren oder Dienstleistungen ausgibst, gilt das steuerlich als Verkauf zum aktuellen Wert. Auch hier greift die Jahresfrist. Kauft man also z.B. nach 6 Monaten etwas mit Bitcoin, muss man einen eventuellen Wertzuwachs versteuern Mining oder Staking unterliegen eigenen Steuerregeln – als Anfänger, der nur Bitcoin kauft, musst Du Dir darum aber keine Sorgen machen. Achtung: Andere Länder haben andere Regelungen. In Österreich z.B. gelten seit 2022 andere Regeln (27,5% KESt auf Krypto-Gewinne unabhängig von Haltefrist). Diese Unterschiede sind hier unwichtig, aber wenn Du ins Ausland ziehst, informiere Dich neu. Dieser Ratgeber konzentriert sich auf die Situation in Deutschland.
Kurzum: Für Privatanleger in Deutschland sind Bitcoin-Gewinne nach 1 Jahr Haltedauer steuerfrei Innerhalb eines Jahres gibt es die 1.000-€-Freigrenze, darüber hinaus musst Du den Gewinn zu Deinem Einkommenssteuersatz versteuern. Halte Deine Transaktionen schriftlich fest und bewahre Belege auf – so kannst Du im Zweifel alles nachweisen. Bei Unsicherheiten kann ein Steuerberater helfen; gerade wenn es um größere Beträge geht, lohnt professioneller Rat. Die steuerliche Behandlung kann sich ändern, also bleib informiert über aktuelle Entwicklungen. Mit korrekter Planung (Stichwort Halten statt kurzfristig Traden) lässt sich in vielen Fällen die Steuer ganz vermeiden.
Gerade Einsteiger machen oft ähnliche Fehler beim Investieren in Bitcoin. Damit Dir das nicht passiert, haben wir hier die häufigsten Fallen zusammengestellt – und wie Du sie umgehen kannst:
FOMO (Fear of Missing Out): Wenn der Bitcoin-Kurs stark steigt, verspüren viele den Drang, jetzt sofort einzusteigen, aus Angst, sonst den Gewinnzug zu verpassen. Dieses Phänomen nennt man FOMO. Unerfahrene Anleger kaufen dann oft panisch auf dem Höhepunkt hoher Kurse nur um danach zuzusehen, wie der Preis korrigiert. Ähnlich schädlich ist das Gegenstück FUD (Fear, Uncertainty, Doubt) bei fallenden Kursen – aus Angst vor weiteren Verlusten verkaufen viele unüberlegt zu Tiefstpreisen und realisieren Verluste. Um FOMO und emotionale Fehlentscheidungen zu vermeiden, hilft es, sich einen klaren Plan zu machen. Setze Dir Ziele, investiere nicht aus Hype, sondern mit Strategie. Bleibe ruhig, auch wenn es volatil wird, und vermeide impulsives Handeln. Oft ist es besser, in kleinen Tranchen regelmäßig zu investieren (Cost-Average-Effekt), statt alles auf einmal zu einem vermeintlich perfekten Zeitpunkt. Informiere Dich über den Markt, dann bist Du weniger anfällig für Panik oder Euphorie Denke daran: Chancen wird es immer wieder geben – niemand verpasst „die letzte Gelegenheit“, auch wenn es manchmal so scheint.
Unzureichende Sicherheitsmaßnahmen: Ein gravierender Fehler ist, die Sicherheit zu vernachlässigen. Dazu zählen z.B. einfache Passwörter, keine 2-Faktor-Authentifizierung, oder Coins ungesichert auf dem Handy liegen lassen. Leider werden immer wieder Krypto-Börsen oder Wallets von Hackern angegriffen – oft erfolgreich, weil Nutzer schlampig mit der Sicherheit umgehen. Vermeidung: Setze von Anfang an auf starke Sicherheitsvorkehrungen. Nutze unbedingt 2FA für Dein Börsenkonto. Schütze Deine E-Mail ebenfalls mit 2FA, denn sie ist oft der Schlüssel zum Zurücksetzen von Passwörtern. Bewahre Deine Zugangsdaten offline und sicher. Und: Lagere größere Beträge nicht dauerhaft auf Online-Plattformen. Wie oben beschrieben, gehört eine Hardware-Wallet zur Grundausstattung, wenn man ernsthafte Summen in Krypto hält. Viele Anfänger belassen ihre Bitcoins aus Bequemlichkeit auf der Börse – und verlieren alles, wenn die Plattform gehackt wird oder insolvent geht. Mach nicht denselben Fehler: Überweise Deine Coins an Dein eigenes Wallet, sobald es um nennenswerte Werte geht. Kurzum, behandle Dein Krypto-Vermögen so sorgfältig wie Bargeld – niemand lässt Tausende Euro unverschlossen herumliegen. Mit guter Passwort-Hygiene, 2FA und sicherer Wallet hast Du dieses Risiko im Griff.
Investieren ohne Recherche: Ein häufiger Anfängerfehler ist, in etwas zu investieren, das man nicht wirklich versteht. Gerade im Kryptobereich kursieren unzählige „heiße Tipps“ und Hypes – neue Coins, vermeintliche Geheimtipps, Versprechen schneller Gewinne. Viele Neulinge kaufen dann blindlings irgendeine Kryptowährung, weil sie irgendwo davon gehört haben, ohne die Grundlagen zu kennen. Das endet oft böse. Selbst bei Bitcoin ist es wichtig, zumindest die Grundprinzipien verstanden zu haben (begrenzte Menge, Blockchain, volatiler Markt etc.), bevor man Geld hineinsteckt. Mache nicht den Fehler, einfach der Masse hinterherzulaufen. Vermeidung: Nimm Dir die Zeit für eigene Recherche (DYOR – Do Your Own Research). Lies Einsteigerleitfäden, schau Dir Charts an, verstehe, was die Faktoren für Preisänderungen sind. Insbesondere Finger weg von unbekannten sogenannten „Shitcoins“ – das sind Kryptos ohne echten Nutzen oder fragwürdige Projekte dahinter, die oft nur durch Marketing aufgeblasen werden. Von den über 20.000 Coins am Markt hat nur ein Bruchteil Substanz. Konzentriere Dich als Anfänger lieber auf etablierte Werte wie Bitcoin (und vielleicht Ethereum), anstatt aufs Geratewohl in irgendwelche Coins zu investieren, die Du nicht durchschauen kannst. Und selbst bei Bitcoin: Informiere Dich über Marktzyklen, vergangene Entwicklungen und kritische Stimmen. Wer mit Wissen agiert, tappt seltener in Fallen.
Alles auf eine Karte setzen: Manche Einsteiger gehen All-in, d.h. sie investieren sofort ihr gesamtes Erspartes in Bitcoin, vielleicht noch mit geliehenem Geld obendrauf. Das ist hochriskant. Auch wenn Du von Bitcoin überzeugt bist – lege nie Geld an, dessen Verlust Dich in existenzielle Nöte bringen würde. Diversifikation ist ein Grundprinzip der Geldanlage: Setze nicht alles auf eine Anlageklasse. Zudem: Plane Deinen Einstieg, statt Hals über Kopf zum Höchstkurs zu kaufen (Stichwort FOMO). Besser gestaffelt investieren oder auf Korrekturen warten. Und nimm keine Schulden auf, um Bitcoin zu kaufen! Die Volatilität kann Dich sonst schnell ruinieren, wenn Kurse temporär fallen.
Fehler beim Transfer: Ein weiterer typischer Patzer sind Flüchtigkeitsfehler bei Transaktionen. Krypto-Transaktionen sind endgültig – wenn Du z.B. Bitcoin an die falsche Adresse sendest, gibt es keine Bank, die es zurückholt. Anfänger kopieren z.B. Adressen falsch oder wählen das falsche Netzwerk (etwa BTC auf eine BCH-Adresse gesendet). Vermeidung: Sei bei jeder Transaktion extrem sorgfältig. Kopiere Adressen per Copy&Paste und vergleiche Anfang und Ende der Zeichenfolge. Sende erst einen kleinen Testbetrag, wenn Du unsicher bist, bevor Du große Beträge verschickst. Und stelle sicher, dass Wallet und Adresse zum selben Netzwerk gehören (Bitcoin-Netzwerkadressen starten meist mit 1,3 oder bc1… – im Zweifel recherchieren). Auch solltest Du nie Transaktionen überstürzen, z.B. weil Dich jemand drängt – Betrüger erzeugen oft Zeitdruck.
Dies sind einige der häufigsten Fehler. Daneben gibt es natürlich weitere (z.B. steuerliche Fehler, Scam-Betrügereien auf Social Media, zu oft das Portfolio checken und dadurch nervös werden, etc.). Als Grundregel: Handle immer informiert, ruhig und skeptisch. Dann wirst Du viele Anfängerfehler automatisch vermeiden.
CoinTracking* ist eine deutsche Plattform, die sich auf die Steuer- und Portfolio-Verwaltung von Krypto-Assets spezialisiert hat. Cointracking hat eine Partnerschaft mit „WISO Steuer“. So können Nutzer Ihren Cointracking-Steuerreport ganz einfach in die WISO-Steuersoftware importieren. Einen Rabatt von fünf Prozent erhalten Sie, wenn Sie in Bitcoin zahlen.
Abschließend die wichtigsten Tipps auf einen Blick:
Bitcoin bietet die Chance, an einer neuen Finanztechnologie teilzuhaben. Viele Anleger haben bereits von Kurssteigerungen profitiert – ebenso gab es Phasen mit herben Verlusten. Gehe deshalb stets mit Vernunft und Vorsicht vor. Lass Dich nicht von Hype allein leiten, sondern triff informierte Entscheidungen. Dann steht einem erfolgreichen Einstieg in die Welt von Bitcoin nichts mehr im Wege. Viel Erfolg beim Kauf Deines ersten Bitcoin!
Es lohnt sich, 50 Euro in Bitcoin zu investieren, wenn du langfristig auf Wertsteigerung spekulierst und bereit bist, hohe Risiken einzugehen. Bitcoin ist sehr volatil und Investitionen können starke Gewinne oder Verluste bringen. Experten empfehlen, nur Geld zu investieren, dessen Verlust du verkraften kannst.
Am besten kaufst du Bitcoins über etablierte Krypto-Broker oder Börsen wie Finanzen.net ZERO, Binance, Coinbase oder Kraken. Diese Plattformen bieten hohe Sicherheit, einfache Bedienung und niedrige Gebühren. Achte darauf, Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren und Bitcoin idealerweise auf eine eigene Wallet zu übertragen.
* Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschließlich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.
🌳Das bedeutet das Bäumchen: Anlageprodukte, die im Sinne des Emittenten als nachhaltig klassifiziert werden, zeichnen wir mit einem Bäumchen-Symbol aus.
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1Hinweis: finanzen.net zero ist ein Angebot der finanzen.net zero GmbH, einer Tochter der finanzen.net GmbH. Weitere Informationen finden Sie hier.
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