DAX crasht ins Wochenende: Ukraine-Krieg schickt DAX über 600 Punkte nach unten
Am Freitag nahmen Anleger in Frankfurt Reißaus.
Der DAX eröffnete die Sitzung am Freitag weit im Minus und fiel danach ins Bodenlose. Zum Handelsende stand ein massiver Abschlag von 4,41 Prozent auf 13.094,54 Einheiten an der Kurstafel. Damit markierte der DAX zur Schlussglocke ein neues Tagestief.
"Je länger dieser Krieg dauert, dürften auch die Tage und Wochen mit Minuszeichen an der Frankfurter Börse noch anhalten", schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets. Auch wenn der Brand auf dem Gelände des größten europäischen Atomkraftwerks in der Ukraine inzwischen gelöscht und keine erhöhte Strahlenbelastung messbar sei, beschwöre der Vorfall bei Anlegern die Angst vor einer nuklearen Katastrophe. Die EU hatte zuletzt ihre Sanktion gegen Russland weiter verschärft, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kündigte am Rande eines Sondertreffens der Außenminister der Nato-Staaten in Brüssel weitere Strafmaßnahmen gegen Russland an.
DAX-Verluste seit Beginns des Ukraine-Kriegs
Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine in der vergangenen Woche lastet der Krieg schwer auf den Börsenkursen. Der DAX ist inzwischen zurück auf dem Stand vor mehr als einem Jahr. Vom im vergangenen November erreichten Rekordhoch bei rund 16.290 Punkten aus gesehen, hat das Börsenbarometer inzwischen rund ein Fünftel an Wert eingebüßt. Durch den Fall unter wichtige technische Unterstützungslinien beschleunigte sich die Abwärtsspirale zuletzt weiter. Damit rückt bereits als nächste Haltelinie die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Zählern in den Blick.
Angst vor Stagflation
Gleichzeitig schüren die wegen des Konflikts rasant gestiegenen Energiepreise die Sorge vor einer Stagflation, schrieben die Experten der Privatbank Donner & Reuschel, weshalb aus ihrer Sicht die Notenbanken womöglich etwas weniger schnell ihre Zinsen anheben könnten. Fed-Chef Jerome Powell hatte zuletzt für die nächste Sitzung am 16. März eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte angekündigt.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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