Emittentenrisiko Aktien
Der Begriff Emittentenrisiko ist im Jahr 2008 wieder in das Bewusstsein der Anleger gerückt, als die Investmentbank Lehman Brothers plötzlich und unerwartet viele Anlageformen nicht mehr bedienen konnte und Anleger letztendlich den Anspruch auf Gewinnausschüttungen oder Zinsen sowie auf Rückzahlung des investierten Betrages verloren haben. Generell spielt das Emittentenrisiko bei jeder Investition eine besondere Rolle, da jedes Wertpapier das Risiko des Herausgebers in sich trägt. Das Emittentenrisiko bei Aktien, oft auch Insolvenzrisiko genannt, ist jedoch aus vielen Gründen meist geringer als das Risiko bei Derivaten.
Verschiedene Faktoren beeinflussen das Emittentenrisiko Aktien
Wer sein Geld in Aktien anlegen möchte, der kann das Risiko dabei zu einem gewissen Grad selbst steuern. Im Angebot von finanzen.net lassen sich beispielsweise sehr einfach Detailinformation zu einzelnen Aktien aufrufen. Eine erste Einschätzung in Bezug auf das Emittentenrisiko Aktien kann anhand der Box „Kennzahlen“ getroffen werden, die bei jeder Aktie angezeigt wird. Von Bedeutung ist hierbei unter anderem der Buchwert, der sich auf die vorhandenen Vermögenswerte und auch Immobilien bezieht. Ist der Buchwert wesentlich geringer als der Aktienkurs, so wird ein Aufschlag für den Markenwert und das Geschäftsmodells des Unternehmens bezahlt. Wenn der Cash-Flow pro Aktie negativ ist, dann wird deutlich, dass Verluste eingefahren werden. Dies kann ein erster Hinweis darauf sein, dass der Emittent der Aktie in Schwierigkeiten steckt. Für den Aktionär kann das zur Folge haben, dass Dividenden gestrichen werden und der Kurs der Aktie fällt, was den Teilverlust des eingesetzten Kapitals bedeutet. In der Vergangenheit gab es jedoch in Deutschland nur sehr wenige große Aktiengesellschaften, die Insolvenz anmelden mussten! Und deren Kursverluste setzten sich häufig über einen längeren Zeitraum fort. Nur in manchen Fällen kommt es zu einem plötzlichen radikalen Kursverfall sozusagen von Hundert auf null, der einen Totalausfall für den Investor bedeuten kann. Denn wenn ein börsennotiertes Unternehmen in die Insolvenz geht, werden die Aktionäre erst nach Befriedigung aller anderen Gläubigeransprüche bedient.
Risikostreuung vermindert das Risiko noch weiter
Eine der goldenen Regeln um das Emittentenrisiko bei Aktien noch weiter abzufedern lautet: Jeder Anleger sollte bei seiner Geldanlage nicht auf ein einziges Investmentvehikel oder eine einzige Aktie setzen, sondern die Anlagen diversifizieren. Damit reduziert sich auch der negative Einfluss eines Wertverlustes erheblich, da das ohnehin geringe Insolvenzrisiko im Fall der Fälle nur bei einem Teil der Geldanlage realisiert wird.