Finanzanalyst: Der nächste Bärenmarkt wird besonders schmerzhaft

11.11.2024 23:18:00

Finanzanalyst Mark Hulbert glaubt, dass der nächste Bärenmarkt besonders heftig werden könnte, da derzeit eine starke Euphorie an den Börsen herrsche und jeder Rückschlag als Kaufgelegenheit betrachtet werde. Das erinnert ihn an die Zeit vor dem Platzen der Dotcom-Blase.

• Mark Hulbert sieht zu viel Überschwang am Markt
• Gefährliches Muster im Kursverlauf
• Experte: Nächster Bärenmarkt kommt früher oder später - und wird heftig werden

Finanzanalyst, Journalist und Autor Mark Hulbert warnte in seiner Kolumne für "MarketWatch" vor dem aktuell am Finanzmarkt herrschenden Überschwang und sprach dabei von alarmierenden Parallelen zur Dotcom-Blase. Dabei bereitet dem Experten, der selbst ein Anhänger der Konträrtheorie ist, vor allem die Tatsache Sorgen, dass Anleger, die versuchen würden den Markt zu timen, jeden Rückschlag als Kaufgelegenheit sehen und nutzen würden. "Dies ist ein verräterisches Zeichen für einen wachsenden Überschwang, was aus Sicht des antizyklischen Investierens bärisch ist", so Hulbert. In den letzten Monaten habe diese Strategie zwar gut funktioniert, da die Rückschläge nur flach ausgefallen seien und jedes Tief höher gelegen habe als das zuvor, jedoch könne es nicht ewig so weitergehen.

Bullenmarkt mit trügerischem Überschwang

Wie Hulbert in seiner Kolumne bei "MarketWatch" ausführte, würden Bullenmärkte typischerweise nach oben laufen, indem sie eine "Mauer der Sorgen" erklimmen. Sie starten dabei an einem Ausgangspunkt, bei dem am Markt so große Sorgen herrschen, dass viele Anleger bereits verkauft und sich an die Seitenlinie zurückgezogen haben. Werden die Sorgen dann nur etwas kleiner, kommen wieder Käufer zurück und der Markt steigt. Dieses Erklimmen einer "Mauer der Sorgen" endet oft erst, wenn die Stimmung wieder sehr euphorisch wird - und genau das sei laut Hulbert aktuell der Fall. Laut ihm sei diese Mauer durch die zuletzt nur schwachen Rückschläge immer kleiner und die Anleger immer überschwänglicher geworden.

Da bei Rückschlägen daher stehts zugekauft wurde, bedeutet das jedoch auch, dass nun kaum mehr weitere Käufer an der Seitenlinie stehen. Um die Wand wiederherzustellen und den Bullenmarkt fortzuführen, sei daher ein kräftiger und schmerzhafter Abschwung nötig, der dafür sorgt, dass nicht mehr jeder Rückschlag als Kaufgelegenheit begriffen wird, so Hulbert - und nennt damit einen der Gründe dafür, warum er glaubt, dass der nächste Bärenmarkt besonders schmerzhaft werden wird.

Bekannt von Dotcom-Blase: Experte sieht gefährliches Muster

Ein weiteres Argument für diese Ansicht stecke laut Hulbert auch in dem bereits erwähnten Muster, dass die Tiefs bei den letzten Rückschlägen - etwa beim US-Index Dow Jones - jeweils höher gelegen hätten als beim vorangegangenen Rücksetzer. Dieser Trend trat laut dem Finanzanalyst auch schon vor dem Platzen der Dotcom-Blase auf. Dabei habe der Höhepunkt der Dotcom-Blase Anfang 2000 ein "Paradebeispiel für die Gefährlichkeit dieses Musters" geliefert, so Hulbert.

Wann der Markt dieses Mal seinen Höhepunkt erreichen und es kräftig abwärts gehen wird, kann Hulbert laut eigener Aussage jedoch nicht genauer prognostizieren. Seine Analyse habe lediglich ergeben, "dass das Risiko ungewöhnlich hoch ist". Dennoch sei es keine Frage des "Ob", sondern lediglich des "Wann", wie er betonte. Denn es sei sicher, "dass der Aktienmarkt nicht ewig steigen wird. Konträre Analysen deuten darauf hin, dass der Höhepunkt jederzeit erreicht werden könnte und dass der Rückgang dann besonders tief und schmerzhaft sein könnte", so der Finanzexperte.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: conrado / Shutterstock.com, Ilkin Zeferli / Shutterstock.com, Immersion Imagery / Shutterstock.com

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