Wie wird man von Beruf Fondsmanager?
Fondsmanager müssen absolute Experten auf ihrem Gebiet sein. Sie treffen weitreichende Entscheidungen für die Geldanlage ihrer Kunden und können damit sowohl für Gewinne als auch Verluste verantwortlich sein. Um jedoch die Ausbildung und die Arbeit eines Fondsmanagers genauer verstehen zu können, sollte zunächst geklärt werden, was ein Fonds überhaupt ist.
Was ist ein Fonds?
Ein Fonds ist ein großer Investment-Topf, in welchen viele Anleger ihr Geld stecken. Das gesammelte Kapital wird anschließend von einem Fondsmanager in Wertpapiere oder Immobilien investiert. Die genaue Strategie hängt hierbei von der Art und den Grundsätzen des Fonds ab. So kann es bestimmte Gebiete und Thematiken geben, auf die sich die Investitionen fokussieren. Entsprechend dieser Ausrichtungen variieren auch die Renditen und das Risiko. Grundlegend soll jedoch über eine breite Streuung der Anlagen eine Risikominimierung erreicht werden. Demnach ist es für einen Investor sicherer, sein Kapital auf mehrere Wertpapiere aufzuteilen, als sich auf lediglich eine Aktie zu beschränken. Andererseits ist das Ziel eines aktiv gemanagten Fonds, eine attraktive Rendite zu erzielen. Der Fondsmanager soll durch seine Erfahrung und Expertise die richtigen Kauf- oder Verkaufsentscheidungen treffen und somit überdurchschnittliche Gewinne für die Anleger erzielen. Dieser Anspruch ist hingegen naturgemäß mit einem gewissen Risiko verbunden.
Was macht ein Fondsmanager?
Wie bereits erklärt, verwaltet ein Fondsmanager das Fondsvermögen und trifft Investitionsentscheidungen anhand der vorher von ihm definierten Anlagestrategie. Um diese Arbeit verantwortungsbewusst und zuverlässig ausführen zu können, muss sich der Fondsmanager fachlich sehr gut auf dem jeweiligen Gebiet auskennen. Zu seinen Aufgaben gehört es deshalb, sich ständig über die neuesten wirtschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklungen zu informieren. Hierzu tauscht er sich ständig mit anderen Fachleuten und Führungskräften aus. Außerdem verfolgt er durchgehend das tägliche Geschehen an den Finanzmärkten. Nachrichten jeglicher Art, ob positiv oder negativ, können Einfluss auf die Investitionen nehmen und einen Eingriff des Fondsmanagers erfordern. Außerdem analysieren Fondsmanager die wirtschaftlichen Kennzahlen und das Geschäftsmodell von Unternehmen, um potenzielle Investments zu identifizieren und bestehende Investitionen neu zu bewerten. Diese Begutachtung findet nicht nur am Schreibtisch statt. Die Manager reisen hierbei auch zu den entsprechenden Unternehmen, schauen sich deren Prozesse detailliert an und sprechen mit den verantwortlichen Führungskräften. Das Ziel ist die Erwirtschaftung einer außergewöhnlichen Rendite sowie ein besseres Abschneiden als vergleichbare Fonds.
Wie wird man Fondsmanager?
Der Weg zum Fondsmanager ist nicht genau definiert. Sollte man allerdings aktiv diesen Berufswunsch verfolgen, ist ein betriebswirtschaftliches bzw. volkswirtschaftlichen Studium die wohl naheliegendste Entscheidung. Der Schwerpunkt sollte im Bereich des Finanzmarkts liegen. Es ist ratsam, schon während des Studiums Praktika im Fondsmanagement zu absolvieren, um erste Einblicke zu erlangen und Referenzen für den späteren Berufseinstieg zu sammeln. Nach dem Abschluss des Studiums folgt schließlich die Arbeit an der Seite eines erfahrenen Fondsmanagers. Dieser lehrt den Aspiranten das Handwerk und bereitet sie auf die selbstständige Verwaltung des Vermögens vor. Nach mehrjähriger Erfahrung bietet sich dann die Chance, einen Posten als Fondsmanager zu erhalten. Neben diesem Weg gibt es jedoch auch noch weitere Möglichkeiten, Fondsmanager zu werden. So können auch Quereinsteiger wie Mathematiker, Physiker, Mediziner oder Ingenieure Einzug in den Berufsstand finden. Je nach Fokus des Fonds sind diese Personen ebenfalls Experten auf dem jeweiligen Gebiet der Kapitalanlage.
Die grundlegenden Eigenschaften, die ein Fondsmanager mitbringen muss, sind eine gute analytische Auffassungsgabe und ein hohes Verantwortungsbewusstsein. Außerdem muss er sehr belastbar sein und unter Druck stets einen kühlen Kopf behalten können. Darüber hinaus sind durch die internationale Ausrichtung gute Sprachkenntnisse gefordert.
Was verdient ein Fondsmanager?
Die Arbeit als Fondsmanager ist keinesfalls ein Nine-to-Five-Job. Die Tage können mitunter sehr lang und äußerst stressig werden. Rund um die Uhr geschehen Dinge, die das Investment beeinflussen könnten. Dafür ist die Bezahlung eines Fondsmanagers durchaus stattlich. Einsteiger auf diesem Gebiet können laut Angaben der Treuenfels Personalberatung schon zwischen 60.000 und 90.000 Euro brutto im Jahr verdienen. Sehr Erfahrene und alleinverantwortliche Fondsmanager beziehen sogar Bruttojahresgehälter von 150.000 bis 200.000 Euro. Hinzu kommen noch erfolgsabhängige Boni, die das Einkommen zusätzlich erhöhen.
Redaktion finanzen.net
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