QIAGEN-Aktie dreht ins Plus: Gewinnprognose erhöht
So stieg der Umsatz im ersten Quartal vorläufigen Berechnungen zufolge um fünf Prozent auf rund 483 Millionen US-Dollar (gut 440 Mio Euro), wie das im DAX notierte Unternehmen am Sonntag im niederländischen Venlo mitteilte. Bereinigt um Währungseffekte habe das Plus sieben Prozent betragen. Das Unternehmen selbst hatte ein währungsbereinigtes Wachstum von drei Prozent als Ziel ausgegeben.
Die Resultate seien stark ausgefallen und ein gutes Signal für das Geschäft mit Ausrüstung, gerade nach den Sorgen in den vergangenen Monaten, notierte Analyst Tycho Peterson vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Reaktion.
Treiber bei QIAGEN war unter anderem die steigende Nachfrage nach dem Tuberkulosetest Quantiferon und dem Testsystem Qiastat-X. Beide verzeichneten ein währungsbereinigtes Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. Die Erlöse mit Qiastat-X sprangen dabei währungsbereinigt um 35 Prozent an, was QIAGEN zufolge auf die anhaltende Nachfrage nach Atemwegspanels sowie den Zuwachs bei Magen-Darm- und Meningitis-Tests zurückzuführen ist.
Zudem trugen höhere Umsätze mit PCR-Verbrauchsmaterialien zum Wachstum bei. Die Umsätze mit Probentechnologien gingen den Angaben zufolge währungsbereinigt um ein Prozent zurück. Das Unternehmen begründete dies mit einem zurückhaltenden Ausgabeverhalten einiger Kunden für Instrumente im Bereich Life Sciences.
Dank der höher als erwarteten Nachfrage dürfte QIAGEN im ersten Quartal auch unter dem Strich mehr verdient haben. Der bereinigte Gewinn je Aktie werde voraussichtlich bei mindestens 0,55 US-Dollar liegen, verglichen mit der vorher kommunizierten Prognose von rund 0,50 Dollar, hieß es.
QIAGEN erhöhte daher für 2025 seinen Ausblick für das bereinigte Ergebnis je Aktie und erwartet nun 2,35 Dollar, nach zuvor in Aussicht gestellten 2,28 Dollar. Dies geschehe unter Berücksichtigung der Gegenwinde durch die kürzlich angekündigten US-Importzölle sowie einem steuerlichen Umfeld, das besser als erwartet sei. Das Ziel, die operative Marge auf über 30 Prozent zu steigern, bekräftigte das Unternehmen.
So reagiert die QIAGEN-Aktie
Nach der Erhöhung der Gewinnprognose für das Gesamtjahr haben sich die Aktien von QIAGEN der Zoll-Panik am Gesamtmarkt am Montag erfolgreich entzogen. Die Papiere des Diagnostikspezialisten starteten zwar zunächst auf dem tiefsten Niveau seit 2020, schafften aber in der ersten Handelsstunde den Dreh ins Plus. Letztlich gewannen sie via XETRA 2,31 Prozent auf 36,15 Euro. Damit waren sie zeitweise einziger Gewinner im deutschen HDAX, welcher DAX, MDAX und TecDAX umfasst.
QIAGEN habe mit dem sehr starken ersten Quartal positiv überrascht, so der DZ-Bank-Experte Sven Kürten. Wesentliche Wachstumstreiber hätten sich sehr gut entwickelt. Kürten sieht nun für die Markterwartungen leichten Spielraum nach oben.
QIAGEN steckt sich nach dem besser gelaufenen Jahresauftakt für das Gesamtjahr höhere Ziele. Für 2025 avisiert das Unternehmen ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 2,35 Dollar nach zuvor 2,28 Dollar an.
Für die Anleger lief 2025 bisher nicht gut. Am Morgen betrug für sie der Wertverlust fast 23 Prozent. Zum Vergleich: Im DAX lag der Verlust lediglich bei 7 Prozent.
UBS belässt QIAGEN auf 'Neutral' - Ziel 48 US-Dollar
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für QIAGEN nach Zahlen zum ersten Geschäftsquartal und einer trotz der internationalen Zollkonflikte erhöhten Gewinnprognose auf "Neutral" belassen. Das Kursziel lautet weiterhin 48 US-Dollar. Der Diagnostikspezialist habe besser als erwartet abgeschnitten, schrieb Analyst Dan Leonard am Montag in einer ersten Einschätzung. Die Resultate zeugten von unternehmensspezifischen Stärken, ließen aber wohl auch positive Rückschlüsse auf die Branche zu./la/ajx
Veröffentlichung der Original-Studie: 07.04.2025 / 02:18 / GMT
Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 07.04.2025 / 02:18 / GMT
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Bildquelle: QIAGEN, Dennis Diatel / Shutterstock.com