Douglas-Aktie schwächelt: Profitabilität im abgelaufenen Jahr enttäuscht - weiteres Wachstum geplant
Der Start in das erste Quartal sei gut gewesen, teilte das im SDAX notierte Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mit. Wegen des Weihnachtsgeschäfts und weiteren umsatzstarken Tagen, wie dem Black Friday, ist das laufende Quartal das wichtigste für den Konzern. Nach einem im Rahmen der Markterwartungen gelaufenen vergangenen Jahr sieht sich das Management auf Kurs zu seinen mittelfristigen Zielen. Anleger waren allerdings von Aussagen des Vorstands zu den Dividendenplänen enttäuscht.
Douglas-Finanzvorstand Mark Langer knüpfte in einer Telefonkonferenz die künftige Zahlung einer Dividende an den Verschuldungsgrad des Konzerns, also die Nettoverschuldung im Verhältnis zum bereinigten Ebitda. Die Kennziffer lag Ende September bei 2.8. Ziel sei es, dass die Kenngröße zum Ende des Kalenderjahres 2025 bei 2.0 liege. Dies ist für Langer eine wichtige Voraussetzung für eine Dividendenausschüttung. Einige Analysten rechnen bereits für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 mit einer Dividende.
Im Tagesgeschäft entsprach Douglas derweil größtenteils den Markterwartungen: Sowohl Douglas' Geschäfte in den Läden, als auch im Online-Handel entwickelten sich gut, kommentierte Jefferies-Analyst Henrik Paganetty. Er und sein Kollege Adam Cochrane von Deutsche Bank Research lobten vor allem die Zahlen des abgelaufenen vierten Quartals. Der Ausblick auf 2025 sei erwartungsgemäß, schrieb Cochrane.
Im laufenden Geschäftsjahr will der Vorstand um Konzernchef Sander van der Laan den Umsatz von Douglas auf 4,7 bis 4,8 Milliarden Euro steigern. Davon sollen vor Sondereffekten, Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) 855 bis 885 Millionen Euro hängen bleiben. Nimmt man die Mitte der beiden Spannen, ergäbe sich rechnerisch ein Umsatzplus von knapp sieben Prozent und eine Marge von 18,3 Prozent. Mittelfristig peilt das Management ein durchschnittliches jährliches Wachstum von sieben Prozent und eine operative Marge von 18,5 Prozent an.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis Ende September) blieb die Profitabilität leicht hinter den Erwartungen zurück. Bei einem Umsatzplus von 8,7 Prozent auf fast 4,5 Milliarden Euro, verdiente Douglas im Tagesgeschäft knapp 809 Millionen Euro. Vom Unternehmen befragte Analysten hatten hier im Schnitt etwas mehr auf dem Zettel, beim Umsatz hingegen etwas weniger. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre auch dank Steuereffekten mit 84 Millionen Euro rund fünfmal so viel wie ein Jahr zuvor.
Auch nach der Rückkehr aufs Börsenparkett blieben als Alteigentümer von Douglas der Finanzinvestor CVC und die Gründerfamilie Kreke die Hauptaktionäre. CVC hält dabei indirekt mehr als die Hälfte des Aktienkapitals. Douglas war bereits von 1966 bis 2013 börsennotiert, dann hatten der Finanzinvestor Advent und die Familie Kreke das Unternehmen von der Börse genommen.
Sorgen um Dividende setzen Douglas zeitweise unter Druck
Nach Kursgewinnen zum Start sind die Aktien von Douglas am Donnerstag im Verlauf kräftig unter Druck geraten. Im Tagestief verloren sie bis auf 18,38 Euro. Sie gehörten damit zu den größten Kursverlierern im Nebenwerte-Index SDAX. Aktuell verliert sie via XETRA 1,93 Prozent auf 19,27 Euro. Die Douglas-Aktie hatte sich in den vergangenen Tagen tendenziell seitwärts bewegt, nachdem sie sich zuvor seit Ende November von einem Zwischentief etwas erholt hatte.
Douglas war im März an die Frankfurter Börse zurückgekehrt. Seitdem hat der Börsenkurs nicht zugelegt: Die Aktien waren zu je 26 Euro ausgegeben worden und gingen anschließend auf Talfahrt. Nach einigen Auf und Abs beläuft sich der Abschlag momentan auf mehr als ein Viertel.
Analysten lobten zwar die Geschäftszahlen der Parfümerie-Filialkette, die von Wachstum und nicht von einer Abschwächung zeugten. Allerdings könnten am Markt Sorgen um Dividenden aufkommen. So äußerte der Douglas-Finanzchef Mark Langer die Hoffnung, in ein bis zwei Jahren eine Dividende zahlen zu können. Die Bank UBS rechnet bereits für das Geschäftsjahr 2024/25 per Ende September mit einer Dividende von 0,48 Euro je Aktie und für das darauf folgende Geschäftsjahr mit 1,10 Euro je Aktie.
Für erklärungsbedürftig erachtete Sreedhar Mahamkali von UBS einen nicht näher quantifizierten einmaligen Effekt im regionalen Segment DACHNL (Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande und Belgien). Dieser habe das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stark angetrieben, sodass diese Kennziffer die Markterwartung um 37 Prozent übertroffen habe. Allerdings vermutete der Experte, dass das Segment auch ohne diese einmaligen Effekte stark gewachsen sein dürfte.
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DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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