Banco BPM bleibt bei Anima-Offerte trotz EZB-Nein - Aktien uneins
Die Banco BPM hatte zuvor erklärt, ihr Angebot unterliege der Anwendung der so genannten "dänischen Kompromissregeln", die es Banken erlauben, Übernahmen von Vermögensverwaltern durch Versicherungstöchter durchzuführen, um weniger Kapital zu benötigen. Am Donnerstagabend teilte die Bank mit, sie habe auf eine Bedingung der EZB für ihr Anima-Angebot verzichtet.
Der BPM-Board glaube an den strategischen Wert des Anima-Angebots, auch ohne die Anwendung des dänischen Kompromisses. Anima werde eine Schlüsselrolle im strategischen Plan des Konzerns bis 2027 spielen und das Angebot werde voraussichtlich zu erheblichen finanziellen Erträgen führen. Die Bank bekräftigte auch die Ziele ihres vor kurzem bekanntgegebenen strategischen Plans für den Zeitraum 2024 bis 2027, der eine harte Kernkapitalquote (Common Equity Tier 1) - ein Maß für die Finanzkraft - von mindestens 13 Prozent und Dividendenausschüttungen in Höhe von 6 Milliarden Euro ohne Anwendung des dänischen Kompromisses vorsieht.
Die BPM hatte ihr Angebot für Anima im November unterbreitet, aber die Bank selbst ist seither Ziel eines Übernahmeversuchs des größeren Konkurrenten Unicredit geworden. Im vergangenen Monat erhöhte die BPM ihre Offerte für Anima von zuvor 6,20 Euro auf 7,00 Euro pro Aktie, was dem Vermögensverwalter mit rund 2,3 Milliarden Euro bewertet. Anima erklärte Anfang des Monats, der Preis von BPM sei angemessen.
In Mailand gibt die Banco BPM-Aktie zeitweise 2,17 Prozent auf 9,576 Euro ab. Die Anima-Aktie legt unterdessen 0,50 Prozent auf 6,98 Euro zu.
Von Adria Calatayud
DOW JONES
Bildquelle: istock/stocknshares, Dragon Images / Shutterstock