Hitze im Auto: Wie stark sich schwarze und weiße Autos wirklich aufheizen
Der ADAC-Test: Die Farbe macht keinen signifikanten Unterschied
Obwohl der Temperaturunterschied der Außenoberflächen von schwarzen und weißen Autos beträchtlich ist, stellt sich die Frage, wie sich dies auf die Temperatur im Innenraum auswirkt. Tests des ADAC und anderer Organisationen zeigen, dass die Farbe des Lacks im Innenraum weniger Einfluss hat, als oft angenommen wird. Die tatsächliche Temperaturdifferenz im Inneren eines schwarzen und eines weißen Autos beträgt nur etwa fünf Grad.
Physikalische Erklärung: Warum dunkle Farben mehr Energie aufnehmen
Die physikalische Erklärung hinter der stärkeren Erwärmung von schwarzen Oberflächen liegt in der Absorption von Strahlungsenergie. Schwarze Oberflächen absorbieren nahezu das gesamte Spektrum des sichtbaren Lichts und wandeln es in Wärme um, während weiße Oberflächen das meiste Licht reflektieren. Dies erklärt, warum die Lackoberfläche eines schwarzen Autos heißer wird als die eines weißen.
Doch die Temperatur im Inneren eines Autos wird von vielen anderen Faktoren mitbestimmt. Daher ist der Unterschied in der gefühlten Hitze im Innenraum zwischen schwarzen und weißen Autos oft weniger drastisch, als man es erwarten würde.
Der Grund dafür liegt darin, dass die Erwärmung des Innenraums hauptsächlich durch die Größe der Fensterflächen, die Sonneneinstrahlung und die Materialwahl im Innenraum beeinflusst wird. Auch wenn schwarze Lacke das Sonnenlicht stärker absorbieren, gelangt der Großteil der Wärmeenergie durch die Fenster in den Fahrzeuginnenraum. Die in das Fahrzeug eindringende Wärmeenergie verteilt sich im gesamten Innenraum, und die Farbe der Karosserie hat nur einen geringen Einfluss auf diesen Prozess. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Innenausstattung: Dunkle Ledersitze beispielsweise heizen sich schneller auf als helle Stoffe und tragen zur subjektiven Wahrnehmung einer höheren Temperatur bei.
Fensterflächen und Sonneneinstrahlung als entscheidende Faktoren
Die Größe und Ausrichtung der Fensterflächen eines Fahrzeugs sind wesentliche Faktoren für die Erwärmung des Innenraums, wie der ADAC weiter berichtet. Ungetönte Fenster lassen eine erhebliche Menge an Sonnenenergie in das Fahrzeug eindringen, was die Hitzeentwicklung verstärkt. Eine Wärmeschutzverglasung oder getönte Scheiben können dagegen einen Großteil des einfallenden Sonnenlichts reflektieren und verhindern, dass sich das Auto übermäßig aufheizt.
Ein weiterer Aspekt ist der Einstrahlwinkel der Sonne. Fahrzeuge, die lange Zeit in direkter Sonne geparkt sind, heizen sich unabhängig von der Lackfarbe stark auf. Der ADAC zeigt auf, dass die Temperatur im Innenraum innerhalb von nur 20 Minuten in einem geschlossenen Auto auf bis zu 50 Grad Celsius steigen kann - unabhängig davon, ob das Fahrzeug weiß oder schwarz lackiert ist. Hier spielen der Stand der Sonne und die Ausrichtung des Autos eine größere Rolle als die Farbe des Lacks.
Praktische Tipps: Wie die Hitze im Auto reduziert werden kann
Unabhängig von der Lackfarbe eines Autos können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die Hitzeentwicklung im Innenraum zu reduzieren. Getönte Scheiben oder Sonnenschutzmatten sind effektive Mittel, um die direkte Sonneneinstrahlung zu verringern. Auch die Verwendung von Sonnenschutzfolien oder die Installation einer Wärmeschutzverglasung können die Menge an einfallendem Sonnenlicht reduzieren und so den Innenraum kühler halten, wie es weiter heißt.
Ein weiteres bewährtes Mittel ist es, das Fahrzeug möglichst im Schatten zu parken oder es mit Sonnenschutzmatten abzudecken, um die direkte Einstrahlung zu minimieren. Lüften vor dem Einstieg und die Nutzung der Klimaanlage während der Fahrt sind ebenfalls wichtige Maßnahmen, um die Temperatur im Fahrzeug schnell zu senken.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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