Selbstständigkeit: Chancen, Risiken und lukrative Branchen im Fokus
Selbstständigkeit
Eine selbstständige Tätigkeit kann einige Vorteile mit sich bringen. Häufig nennen Freiberufler flexible Arbeitszeiten, Unabhängigkeit und Freiheit als Beweggründe. Ist man selbstständig, kann man sich seine Zeit, Arbeit sowie Arbeitgeber nach eigenem Belieben aussuchen. Selbstbestimmung ist das höchste Gut. Dies trifft jedoch nicht auf alle Selbstständigen zu. Die eigene Autonomie ist nicht nur abhängig von der Branche, in welcher man tätig wird, sondern auch von der Art der Beschäftigung. Wer ein eigenes Geschäft, Restaurant oder Unternehmen gründen möchte, ist anderen Herausforderungen und äußerlichen Faktoren ausgesetzt als ein sogenannter Freelancer.
Freelancer arbeiten zwar selbstständig, in der Regel jedoch auf Basis eines Dienst- beziehungsweise Werkvertrages. Ein Freelancer bietet seine Dienstleistungen also auf Projektbasis an, so ein Beitrag des Software Startup sevDesk GmbH. Typischerweise werden sie also für einen bestimmten Zeitraum oder ein bestimmtes Projekt rekrutiert. Darunter fallen unter anderem Programmierer, Grafikdesigner, Berater oder Lektoren. Im Prinzip sind dem Tätigkeitsspektrum keine Grenzen gesetzt. Im Gegensatz hierzu sind freie Berufe klar definiert: Bestimmte wissenschaftliche, erzieherische und künstlerische Berufe können als Freiberufler ausgeübt werden. Ob man beispielsweise als Arzt, Psychologe, Rechtsanwalt oder Architekt als Freiberufler gilt, wird vom Finanzamt nach § 18 Einkommensteuergesetz (EStG) festgelegt.
Lukrative Branchen
Neben der Autonomie spielt auch das Gehalt eine große Rolle. Beide Faktoren sind teils von der gewählten Branche abhängig. Der StepStone Gehaltsreport 2025 erhob und analysierte im Zeitraum von Januar 2022 bis November 2024 mehr als eine Million Vergütungsdaten. Dabei wurden unter anderem unterschiedliche Berufsgruppen betrachtet - die Anzahl der Selbstständigen lässt sich jedoch nicht feststellen, weshalb die Branchenangaben nur Indizien für potenziell lukrative Tätigkeiten darstellen.
Wie in den Jahren zuvor führten auch im Jahr 2025 die Ärzte den Report mit großem Vorsprung an, denn deren Mediangehalt beläuft sich auf rund 98.750 Euro brutto im Jahr.
Wer also im Medizinbereich auf selbständiger Basis tätig wird, dem bieten sich lukrative Chancen.
Neben den Medizinern befindet sich auch die Branche "Banken, Finanzen und Versicherung" hoch im Kurs. Sie weisen ein Mediangehalt von 59.500 Euro - als Akademiker sogar 72.750 Euro - auf. Als Ingenieur, Consultant oder IT-Spezialist kann man ebenfalls mit einem überdurchschnittlichen Gehalt rechnen: Rund 58.000 Euro sind hier als Bruttojahresgehalt zu erreichen - ein lohnenswertes Berufsfeld also auch für Selbständige.
Auf eigene Gefahr
Mit einer selbstständigen Tätigkeit gehen viele Risiken einher, weshalb im Vorfeld ein genauer Plan erstellt werden sollte. Auch ist es ratsam, Grundpfeiler festzulegen, um sich einen Rahmen für seine Selbstständigkeit zu stecken. Beispielsweise eine maximale Stundenanzahl in der Woche konstatieren, um die eigene Work-Life-Balance nicht zu vernachlässigen. Auch kann es hilfreich sein, sich selbst ein monatliches Gehalt in festgelegter Höhe auszuzahlen, um einen Notgroschen für private Aufwände oder Neuinvestitionen für die eigene Tätigkeit anzusparen.
Das Gründer-Magazin stellt jedoch in Aussicht, dass das Jahr 2025 ein besonders günstiges Jahr für die eigene Selbstständigkeit wird. Home-Office oder auch Remote Work sind lange keine Einzelfälle mehr und so ist man als Selbstständiger - je nach Branche - nicht mehr ortsgebunden. Es bieten sich zahlreiche neue Möglichkeiten, besonders in den Bereichen Technologie und Künstliche Intelligenz. Marketing, Vertrieb, Kundenservice, Recruiting und viele mehr profitieren laut dem Magazin von den Unmengen an Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz.
J. Vogel / Redaktion finanzen.net
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