Capri-Aktie bricht massiv ein: Deal von Tapestry und Mutterkonzern von Versace und Michael Kors geplatzt

25.10.2024 22:06:00

Höhere Preise für Handtaschen haben einen US-Richter dazu veranlasst, eine Mega-Fusion im Luxusmodesektor zu blockieren. Aktien geraten unter Druck.

• Blockierte Fusion im Luxusmodesektor
• Wettbewerbsbedenken und Preiserhöhungen
• Capri-Aktie bricht ein

8,5 Milliarden Dollar wollte der US-Konzern Tapestry, eine multinationale Modeholding, auf den Tisch legen, um Capri zu übernehmen. Der Konzern, unter dessen Dach die Luxusmarken wie Michael Kors, Versace und Jimmy Choo vereint sind, sollte mit Tapestry, der seinerseits Besitzer von Modemarken wie Coach, Kate Space und Stuart Weitzman ist, zusammengeführt werden. Doch ein Gericht hat den Deal blockiert.

Bundesrichter entscheidet nach Klage gegen Fusion

Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat eine Bundesrichterin dem geplanten Zusammenschluss einen Riegel vorgeschoben. Der Entscheidung war eine Klage der Federal Trade Commission (FTC) vorausgegangen. Reuters berichtet, dass die Behörde dabei insbesondere Wettbewerbsbedenken geäußert hatte, immerhin kämen unter dem Dach der Holding die zwei größten Handtaschenhersteller zusammen. Die Richterin folgte dem Argument der FTC und verwies auf einen "erheblich geringeren Wettbewerb" in Folge einer Fusion.

Tapestry widerspricht

Der potenzielle Käufer Tapestry zeigte sich enttäuscht von der Richterentscheidung. In einer Erklärung hieß es, dass das Urteil "enttäuschend und unserer Meinung nach in Bezug auf das Gesetz und die Fakten falsch" sei. Tapestry zeigte sich weiter überzeugt, dass die Einzelhandelsbranche "intensiv wettbewerbsorientiert und dynamisch, ständig expandierend und stark fragmentiert" sei und will nun Berufung gegen das Urteil einlegen.

Mit Blick auf den Hauptstreitpunkt, den voraussichtlich steigenden Preis für Handtaschen, hatte die Richterin argumentiert, dass die meisten erschwinglichen Luxushandtaschen, darunter Coach und Michael Kors, eher in Südostasien hergestellt würden. Die Kategorie sei durch Taschen mit einem Einstiegspreis von etwa 100 US-Dollar definiert und "stark auf Preisnachlässe angewiesen". "Die Bedeutung von Handtaschen als nicht unbedingt notwendige Gebrauchsgegenstände herunterzuspielen, die Verbraucher einfach nicht kaufen können, wenn der Preis zu hoch ist, ignoriert, dass Handtaschen für viele Frauen wichtig sind, nicht nur um sich durch Mode auszudrücken, sondern auch als Hilfe im täglichen Leben", zitiert die "New York Times" aus dem Urteil.

Anleger reagieren prompt

Während Anleger von Tapestry das Urteil feierten und die Tapestry-Aktie am Freitag an der NYSE um 13,54 Prozent auf 50,49 US-Dollar steigen ließen, wurden Titel des geplanten Übernahmekandidaten massiv abgestraft: Die Capri-Aktie brach an der NYSE um 48,89 Prozent auf 21,26 US-Dollar ein.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Casimiro PT / Shutterstock.com, T. Schneider / Shutterstock.com, J. Lekavicius / Shutterstock.com

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