QIX Deutschland: BMW erzielt ein Absatzplus und Deutsche Telekom plant Cloud-Partnerschaft mit Google
Zwar gibt am Montag im Qualitäts-Index die Aktie von BMW im Zuge der jüngsten US-Zollunsicherheiten deutlicher auf 66,35 Euro nach. Die Anteilscheine des Autobauers zeigen sich damit allerdings vergleichsweise robust. Vor gut 2 Wochen ging man bei BMW sogar noch von einer Verschiebung der US-Zollerhöhungen gegen die amerikanischen Handelspartner Mexiko und Kanada aus. Inzwischen aber trifft das am Mittwoch verkündete Zollpaket des US-Präsidenten das Unternehmen mit voller Wucht. Und dies nachdem die Absatzzahlen der Münchner gerade in Nordamerika für die ersten 3 Monate ein Absatzplus auswiesen. BMW hatte die Q1-Zahlen in der Vorwoche vorgelegt, und damit mehr als überzeugen können. Außerdem wurde der US-Kontrahent Tesla im Bereich reiner E-Modelle überholt. Von der Marke BMW wurden demnach im Berichtszeitraum in Nordamerika insgesamt 87.610 Fahrzeuge abgesetzt, was einem Anstieg von 3,7 % gegenüber dem Vorjahr entsprach. Geholfen haben dürften BMW hier auch gewisse Vorzieheffekte, da Kunden damit möglicherweise Zoll-bedingt höhere Preise vermeiden wollten. Die US-Sparte des Autoproduzenten "Passenger Cars" meldete sogar ein Verkaufsplus von 12,7 % auf 43.610 Einheiten. Bei BMW stach im 1. Quartal aber in Amerika einmal mehr das Geschäft mit E-Autos heraus. Schließlich beliefen sich bei dem Unternehmen die US-Verkäufe batterie-betriebener Fahrzeuge auf gut 13.530 Stück, ein Plus von immerhin 26,4 %. Und der absolute Bestseller in den USA war im letzten Quartal mit einem Absatzanstieg von 57,0 % auf 7.125 Einheiten das Modell "BMW i4", gefolgt von der BMW-Reihe "iX" mit einem Plus von über 23,0 %.
BMW ist in den USA weiterhin stark aufgestellt, da der Großteil unserer Fahrzeuge auch dort montiert wird, betonte dabei der Chef von BMW Nordamerika. In der Region bietet BMW schon länger eine Reihe von Automodellen an, die von Limousinen über Sports Activity Vehicles (SAVs) bis hin zu Verbrennungs- und E-Antrieben reichen. Im US-Bundesstaat South Carolina produziert das Unternehmen demnach auch noch immer die beleibten SAVs sowie die Modelle X3 bis X7. Die aktuelle Absatzstärke von BMW bei E-Fahrzeugen in den USA beruht also nicht nur auf einem Modell, sondern auf einer breiten und innovativen Produktpalette. Inzwischen hat der Premiumanbieter sogar über 15 reine E-Modelle im Angebot. Allerdings bekommt BMW die jüngsten US-Zollanhebungen nun schmerzhaft zu spüren. Die bis zum 12. März in Kraft getretenen Zollerhöhungen dürften die operative Gewinnmarge in der Autosparte um etwa einen Prozentpunkt schmälern, sagte kürzlich der BMW-Finanzchef in München. Daher rechne der Konzern bei dieser Kennzahl mit einer Bandbreite von 5,0 bis 7,0 % im Jahresverlauf. Für BMW ergeben sich also rotz bestehender Fabriken in den USA und Mexiko letztlich durch den Zollstreit enorme Kosten. Die Aktie wird allerdings auch nur noch mit einem günstigen KGV von 6 bewertet. Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.
In Anbetracht der heutigen Marktstimmung gibt am Montag im Qualitäts-Index auch die Aktie der Deutschen Telekom deutlicher auf 31,65 Euro nach. Dabei wurden die Papiere des Mobilfunk- und Glasfaseranbieters bis zuletzt noch von der jüngst angekündigten 2024er-Rekorddividende und dem für 2025 erwarteten Ergebnisanstieg beflügelt. Ende letzte Woche hatte die Deutsche Telekom sogar noch eine intensivere Technologie-Partnerschaft mit dem US-Tech-Unternehmen Google angekündigt. Die Bonner gaben dabei bekannt, eine langfristige strategische Zusammenarbeit mit "Google Cloud" unterzeichnet zu haben, die bis zum Jahr 2030 laufen soll. Demnach hat die Vereinbarung vor allem das Ziel die IT, Netze und Geschäftsanwendungen der Deutschen Telekom zu modernisieren, was auch die Migration der "SAP-Landschaft" mit einschließt. Der Mobilfunk- und Breitbanddienstleister erwartet durch die erweiterte Google-Partnerschaft in erster Linie interne Effizienzsteigerungen, ein verbessertes Kundenerlebnis sowie die Förderung von Technologie-Innovationen innerhalb der Branche. Dabei sollen zunächst Daten- und KI-Anwendungen modernisiert und skaliert werden, die wesentlich zur digitalen Transformationsstrategie der Deutschen Telekom beitragen.
Das Management hat das US-Unternehmen zugleich als bevorzugten Partner für die Cloud-Migration wichtiger Sparten beauftragt. Mit innovativen Cloud-Technologien will der Mobilfunkspezialist letztlich auch neue Geschäftsmodelle entwickeln und bestehende Prozesse weiter verbessern. Im Rahmen der erweiterten Kooperation hat die Deutsche Telekom angekündigt, "Vertex AI", die Entwicklerplattform von Google Cloud, verstärkt nutzen zu wollen, Dies soll künftig dabei helfen neue KI-Anwendungen mit "Gemini"-Modellen von Google zu entwickeln und zu skalieren. Letztlich will das Unternehmen damit vor allem seine Serviceangebote weiterentwickeln sowie Innovationen und Wachstum beschleunigen. Die Aktie der Deutschen Telekom wirft nach dem jüngsten Rücksetzer zudem auch wieder 3,0 % an Dividendenrendite ab.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs
Bildquelle: Traderfox