Krypto-Regulierung: Concordium-Blockchain im Bemühen um Versöhnung mit Behörden

01.11.2024 06:40:00

Die Angst vor Regulierungen treibt die Krypto-Branche schon seit Jahren um. Die regulierungsfreundliche Concordium-Blockchain will solchen potenziellen Eingriffen der Behörden zuvorkommen.

• Regulierungsfreundliche Alternative zu dominierenden Blockchains
• Concordium-Blockchain erfüllt Compliance-Anforderungen
• Concordium-Coin (CDD) jedoch nur schwach nachgefragt

Die schon häufig angedrohten Regulierungseingriffe durch staatliche Behörden - wie allen voran der US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) - schweben bereits seit Langem wie ein Damoklesschwert über dem Krypto-Sektor. Genau diese Ängste der Cyber-Anleger will das Krypto-Projekt Concordium zerstreuen, indem es eine sogenannte regulierungsfreundliche Blockchain entwickelte - was steckt dahinter?

Die zwei Hauptziele von Concordium

Das Layer-1-Netzwerk Concordium will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einerseits ermöglicht die Concordium-Blockchain den Schutz von Identitätsdaten, während es andererseits ebenfalls Compliance-Anforderungen wie die beiden Richtlinien AML (Anti-Money Laundering) und KYC (Know Your Customer) erfüllt werden. In diesen Ambitionen unterscheidet sich Concordium von den allermeisten Blockchains, die für gewöhnlich - so wie die Bitcoin-Blockchain - mit Pseudonymen arbeiten und somit zu einem gewissen Maße Nutzern Anonymität bieten.

Das Hauptziel der Regulierungsanstrengungen von US-Senatorin Elizabeth Warren, SEC-Chef Gerry Gensler & Co. sind deshalb auch die Krypto-Projekte, die eine vollständige Verschleierung von Blockchain-Transaktionen anstreben. Beispielsweise wurde der Krypto-Mixer Tornado-Chas, der eine Verheimlichung der Aktivitäten auf der Ethereum-Blockchain anvisiert, von dem US-Justizministerium zum Staatsfeind erklärt. Zudem wurden einige Privacy-Coins wie der Monero oder Z-Cash aufgrund von Druck der Regulierungsbehörden von großen Krypto-Börsen verbannt, wie "BTC-ECHO" berichtete.

So funktioniert die Concordium-Blockchain

Ein solches Schicksal will Concordium mit allen Mitteln verhindern. Das 2018 gegründete Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine sichere, vertrauenswürdige und unterbrechungsfreie Plattform für Blockchain-Transaktionen ins Leben gerufen. Einer der namhaftesten Mitgründer war Ueli Maurer, Professor für Kryptologie an der renommierten Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH).

Laut der firmeneigenen Website handelt es sich bei Concordium um die "weltweit erste Blockchain, bei der die Identifizierung in das Protokoll integriert ist und somit den gesetzlichen Anforderungen entspricht". Die Zielsetzung des Unternehmens liegt darin, "das Quadrilemma von Skalierbarkeit, Sicherheit, Dezentralisierung und Regulierung zu lösen. Wir glauben, dass es notwendig ist, Compliance- und Regulierungsanforderungen zu lösen, um Billionen potenzieller Geschäftstransaktionen mit Blockchain zu erschließen", schreiben die Concordium-Entwickler.

Zu diesem Zweck biete das Layer-1-Blockchain-Asset anpassbare Optionen und unterstütze sichere Überweisungen mit sofortiger Abrechnung für Mehrparteien-Transaktionen. Der Vorteil von Layer-1 Smart Contracts liege demnach darin, dass sie zustandslos seien und verschiedene Möglichkeiten für geregelte Abläufe böten. "Diese Fähigkeiten finden Anwendung in Sektoren wie IoT, Supply-Chain-Finanzierung, Mobility-as-a-Service und lösen Interoperabilitätsprobleme mit anderen Plattformen und Blockchains", beschreibt das Unternehmen die Vorteile seiner Blockchain.

Concordium-Coin seit Monaten auf rasanter Talfahrt

Ob das Concordium-Projekt seine Versprechen halten kann und die Regulierungsbehörden für den gesamten Krypto-Sektor freundlich stimmen wird, bleibt jedoch abzuwarten. Mittlerweile gibt es Dutzende von unterschiedlichen Blockchains, von denen eine wachsende Zahl auf den Regulierungsdruck reagierte und sich einer verbesserten Transparenz verschrieb. Die Konkurrenz ist also groß.

Der Concordium-Coin (CCD), der native Zahlungscoin des Projekts, verdeutlicht die Schwierigkeiten von Concordium, im umkämpften Krypto-Sektor Fuß zu fassen. Der CCD wurde zur Bezahlung von Transaktionsgebühren (einschließlich Smart-Contract-Operationen), als Belohnung für Knotenbetreiber und als Sicherheits-/Abwicklungsmittel entwickelt. Die Performance des Coins ist allerdings erschreckend schwach: Schon seit Monaten befindet er sich auf Talfahrt. In den vergangenen zwölf Monaten büßte Concordium (CDD) satte 60 Prozent an Wert ein und kostet mittlerweile nur noch 0,003121 US-Dollar (Stand: 17. Juni 2024). Mit einer von "Coinmarketcap" taxierten Marktkapitalisierung von etwa 26,85 Millionen US-Dollar liegt der CDD in der Liste der größten Kryptowährungen der Welt denn auch nur unter ferner liefen.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Black Salmon / shutterstock.com, Alexander Yakimov / Shutterstock, Westend61 / Getty Images, Alexander Yakimo / Shutterstock.com

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