Charlie Mungers Börsenweisheiten: Warum Anleger in Krisenzeiten Durchhaltevermögen beweisen sollten
• Charlie Munger: Volatilität gehört dazu
• Wer antizyklisch investiert und Ruhe bewahrt, profitiert auf Dauer
• Große Kursrückgänge sind laut Munger keine Gefahr, sondern echte Chancen
Die diversen Zolldrohungen und -ankündigungen durch US-Präsident Donald Trump haben die Aktienmärkte weltweit ordentlich durchgerüttelt und für enormes Chaos gesorgt. Sorgen um Inflation, Handelskrieg & Co. nahmen drastisch zu.
Charlie Munger: Schwankungen gehören dazu
Inmitten dieser politischen Unsicherheiten und heftigen Kursschwankungen am Aktienmarkt bleibt ein Rat besonders zeitlos: Nicht nervös werden - sondern rational bleiben. Das war die Philosophie von Charlie Munger, dem langjährigen Vize von Warren Buffett bei Berkshire Hathaway. Schwankungen am Markt seien ein normales Phänomen, das immer wieder auftrete - wenn auch in der Regel nicht ganz so schnell. "Ich denke, es liegt in der Natur langfristiger Aktienbeteiligungen, dass die normalen Marktschwankungen dazu führen, dass der Kurs der Aktien des langfristigen Inhabers um beispielsweise 50 Prozent sinkt", hatte Munger bereits 2009 im Interview mit BBC angemerkt. Anleger, die in solchen Situationen allerdings nicht ruhig bleiben könnten, seien "keine geeigneten Aktionäre und verdienten das mittelmäßige Ergebnis, das man im Vergleich zu Leuten erzielen wird, die diese Marktschwankungen gelassener betrachten können", zitiert CNBC den im November 2023 verstorbenen Milliardär. Emotionale Entscheidungen seien ihm zufolge gefährlich und stellten ein echtes Hindernis beim Investieren dar. Stattdessen sollten Anleger ihre Geschäfte logisch angehen.
Munger rät: "Ziehen Sie den Kopf ein" und nutzen Sie die Chancen
Mungers Investmentstrategie folgte stets dem Motto seines langjährigen Freundes Buffett: "Seien Sie ängstlich, wenn andere gierig sind, und seien Sie gierig, wenn andere ängstlich sind". Diesen Rat befolgte der Marktexperte auch selbst, etwa als es im Jahr 2009 zu hoher Volatilität und infolgedessen zu einem drastischen Kurseinbruch seiner Berkshire Hathaway-Anteile kam oder 2011, einem weiteren turbulenten Jahr für Aktien, wie CNBC erinnert. "Ich denke, Sie können in Ihrem verbleibenden Leben mit weiteren Booms und Krisen rechnen. Wie groß und mit welcher Zyklizität, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich kann Ihnen sagen, wie Sie am besten damit umgehen: Ziehen Sie den Kopf ein und benehmen Sie sich jeden Tag anständig".
Auch Finanzexperten sehen das CNBC zufolge ähnlich: Wer langfristig investiert, sollte auch in Krisenzeiten weiterhin regelmäßig auf Aktien setzen. Rückgänge seien dann keine Gefahr, sondern vielmehr wie ein Ausverkauf am Aktienmarkt. Vor diesem Hintergrund erinnerte Munger außerdem an eine Lebensweisheit seines Urgroßvaters: "Echte Chancen bieten sich einem nur selten", denn niemand "bade" im Glück. "Die meisten Menschen haben nur wenige Gelegenheiten, durch die Nutzung einer wichtigen Aktivität einen großen Unterschied zu machen", zitiert CNBC weiter. Bei Kursrückgängen sollten Anleger also zugreifen und die Gelegenheit ergreifen.
Redaktion finanzen.net
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