RWE-Aktie gibt ab: Entscheidung im Prozess des Anden-Bauern erst Ende Mai - Kooperation mit Enercon
Der Verkündigungstermin wurde vom 14. April auf den 28. Mai verschoben, teilte die Pressestelle des OLG am Mittwoch mit. Grund ist ein Befangenheitsantrag der Klägerseite gegen einen der im Verfahren aufgetreten Gutachter. Details zum Antrag wollte das Gericht auf Nachfrage der dpa nicht nennen.
In dem Zivilprozess will der Landwirt und Bergführer Saúl Lliuya erreichen, dass sich der Energiekonzern RWE an Kosten für Schutzmaßnahmen gegen eine mögliche Flutwelle durch den Gletschersee Palcacocha beteiligt, die sein Haus am Fuße der Anden in der Stadt Huaraz treffen könnte. Die Flutwelle könne infolge der Erderwärmung etwa durch einen Gletscherabbruch oder einen Felssturz ausgelöst werden. Der See liegt auf 4560 Metern Höhe, das Haus etwa 25 Kilometer unterhalb des Sees. Nach Ansicht des Klägers trägt RWE durch seine Kraftwerke Mitverantwortung durch den Ausstoß von Treibhausgasen.
Mitte März hatten zwei Sachverständige ihr Gutachten in einer mündlichen Verhandlung vor dem OLG vorgestellt und Fragen beantwortet. Sie verneinten, dass in den nächsten 30 Jahren eine ernsthafte Beeinträchtigung des Hausgrundstücks des Klägers durch eine Überflutung oder eine Schlammlawine drohe.
RWE kooperiert bei Onshore-Windprojekten in Europa mit Enercon
RWE will Onshore-Windprojekte in Europa künftig kostengünstiger mit dem Windanlagenbauer Enercon aus Aurich realisieren. Beide Seiten unterzeichneten dazu eine entsprechende Absichtserklärung für eine mehrjährige Kooperation. Enercon solle für Lieferung, Installation und Wartung der Windkraftanlagen verantwortlich sein, während RWE die Windparks betreibe, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung.
"Ziel ist es, uns Komponenten und Services für einen Teil unserer Projekte zu vereinbarten Rahmenbedingungen zu sichern, um unser Wachstumsprogramm verlässlich umsetzen zu können", sagte Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia. "Die Absichtserklärung fügt sich nahtlos in unsere bestehende Vertragslandschaft ein und wird unsere europäische Lieferkette weiter stärken und diversifizieren." Enercon profitiere von Planungssicherheit.
Via XETRA fällt die RWE-Aktie zeitweise um 2,49 Prozent auf 30,94 Euro. HAMM (dpa-AFX) / DOW JONES
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