ETF-Markt mit Rekordtempo: Experten erwarten bis zu 1.000 neue Indexfonds in 2025

15.04.2025 22:27:00

Der ETF-Markt startete mit einem Rekord in das Jahr 2025. Einige Experten rechnen deshalb mit bis zu 1.000 neuen ETFs in diesem Jahr. Außerdem setzen Anleger verstärkt auf europäische Aktienfonds.

• ETF-Markt startet 2025 mit Rekord
• Experten halten 1.000 neue ETFs für möglich
• Europäische Aktienfonds im Fokus

Rekordstart: ETF-Markt floriert

Trotz der Turbulenzen an den Aktienmärkten und der anhaltenden Diskussionen über Zölle verzeichnete die ETF-Branche einen Rekordstart ins Jahr 2025. Laut Bloomberg wurden in den USA im ersten Quartal mehr als 230 neue ETFs aufgelegt - der höchste Wert für ein erstes Quartal seit 2015. Zum Vergleich: Im gesamten ersten Quartal 2024 waren es nur 174 neue Produkte.

Emittenten, darunter eine wachsende Zahl von Vermögensverwaltern und Research-Agenturen, sehen offenbar großes Potenzial im ETF-Markt, der zunehmend Kapital von institutionellen und privaten Anlegern anzieht. Sollte das derzeitige Tempo von mehr als 75 neuen Produkten pro Monat anhalten, könnten bis Jahresende mehr als 900 neue ETFs erscheinen. Einige Experten, darunter Amrita Nandakumar von Vident Asset Management und Athanasios Psarofagis von Bloomberg Intelligence, halten sogar 1.000 neue Indexfonds in diesem Jahr für möglich.
"Die zunehmende Nutzung von ETFs durch Finanzberater ist der wichtigste Faktor für die Dynamik neuer ETF-Auflegungen", sagte Amrita Nandakumar laut Bloomberg. "Finanzberater und Privatanleger entscheiden sich mit ihrem Geld für ETFs als bevorzugte Anlageform.

Mehr als 200 der 233 neuen ETFs sind aktiv verwaltet - ein Zeichen für das starke Wachstum in diesem Segment, erklärt Bloomberg. Das Gesamtvermögen aktiv verwalteter ETFs in den USA habe kürzlich die Marke von einer Billion US-Dollar überschritten. Experten rechnen damit, dass aktive ETFs 2025 etwa 116 Milliarden US-Dollar an neuen Zuflüssen generieren könnten, auch wenn passive Produkte weiterhin den größeren Marktanteil behalten.

Sollte die US-Börsenaufsicht SEC künftig ETF-Anteilsklassen für bestehende Investmentfonds genehmigen, könnte sich der Boom zudem noch weiter verstärken. Viele der neuen Fonds seien stark auf Handel und Marktvolatilität ausgerichtet. Besonders beliebt seien ETFs mit Derivaten oder Hebelprodukten, die hohe Renditechancen, aber auch erhöhte Verlustrisiken mit sich bringen - insbesondere für unerfahrene Anleger.

Risiko neuer Fonds

Trotz des Wachstums mahnen Branchenveteranen jedoch auch zur Vorsicht. Bereits 40 Fonds mussten in diesem Jahr mangels Interesse wieder schließen.
Joe Grogan von WisdomTree warnte, dass es heute besonders schwierig sei, neue Fonds erfolgreich zu platzieren: "Viele Leute legen Fonds im luftleeren Raum auf - sie glauben, es besteht Bedarf und sagen, jeder sollte kaufen. […] Es ist heute unglaublich schwierig, einen Fonds aufzulegen. Und das liegt nicht nur an den regulatorischen Hürden usw.: Es ist schwierig, jemanden zum Kauf eines Fonds zu bewegen." Damit bleibe der ETF-Markt trotz seines rasanten Wachstums ein zunehmend kompetitives Umfeld.

Rekordzufluss für europäische ETFs

Einen weiteren Rekord konnten in diesem Jahr börsengehandelte Fonds mit Fokus auf europäischen Aktien verzeichnen. Wie Reuters berichtet, hätten Investoren im ersten Quartal 2025 bereits 10,6 Milliarden US-Dollar in ebensolche ETFs investiert. Das entspreche dem Siebenfachen der Zuflüsse im Vergleich zum Vorjahr, wie aktuelle Daten von BlackRock zeigen.

Die starke Nachfrage nach europäischen ETFs markiere dabei eine deutliche Trendwende: Seit dem Beginn des Russland-Ukraine-Kriegs im Februar 2022 hatten diese Fonds Nettoabflüsse in Höhe von 6,4 Milliarden US-Dollar verzeichnet.

Trotz zunehmender Unsicherheit an den Märkten, ausgelöst durch Zolldrohungen und die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump, gelten europäische Aktien derzeit jedoch als stabilere Alternative. Tim Seymour, Gründer und Chief Investment Officer von Seymour Asset Management, bezeichnete den neuen Trend als "Make Europe Great Again" (MEGA).

Redaktion finanzen.net

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