Palladium mit schlechtester Performance des Jahres: UBS warnt vor langfristigen Risiken
• Palladiumpreis mit starken Schwankungen
• UBS: Schlechteste Performance des Jahres
• Langfristige Risiken überwiegen
Palladium-Kurseinbruch
Vor wenigen Wochen schien Palladium auf Erfolgskurs zu sein - doch das könnte inzwischen wieder Geschichte sein. Nach einem drastischen Preiseinbruch stellt sich die Frage, wie es für das Edelmetall weitergeht. Ein Blick auf den Wochenchart gibt Aufschluss.
Die Wiederwahl von Donald Trump in den USA hat viele Märkte durcheinandergewirbelt - darunter auch den Rohstoffmarkt. Ein prägnantes Beispiel ist Palladium. Ähnlich wie Gold zeigt das Edelmetall eine starke Abhängigkeit vom US-Dollar: Ein steigender Dollar übt Druck auf Gold und andere Edelmetalle wie Silber und Palladium aus - eine typische Kettenreaktion an den Märkten, wie Optionsschein-Experte Manfred Ries in einer Analyse auf Stock3 erklärt.
Nach dem bisherigen Jahrestief von 830,75 US-Dollar Anfang August erlebte Palladium eine beeindruckende Rally und stieg um 51 Prozent auf fast 1.256 US-Dollar. Doch die Freude währte nicht lange: Innerhalb weniger Wochen stürzte der Preis wieder auf rund 925 US-Dollar ab, ein Verlust von 26 Prozent.
Besonders wichtig bleibe dem Experten nach die psychologisch und technisch relevante Marke von 1.000 US-Dollar, knapp unterhalb derer sich die 200-Tage-Linie bei etwa 990 US- Dollar befindet. Diese Linie verdeutliche die Volatilität des Marktes: Rückblickend auf 200 Handelstage hat Palladium auf US-Dollar-Basis keine nennenswerten Gewinne erzielt.
Und auch künftig dürfte Palladium von hoher Schwankungsfreude geprägt sein. Aktuell liegt die Unterstützung bei etwa 920 US-Dollar (Vorwochentief), während der Widerstand um die 1.000-US- Dollar-Marke verläuft. Zuletzt lag der Palladiumpreis bei 1.010,00 US-Dollar (Stand: 22.11.2024).
UBS: Palladium mit der schlechtesten Performance des Jahres
UBS-Analysten stuften Palladium nun zuletzt sogar als das Edelmetall mit der schlechtesten Performance des Jahres ein, nachdem der Preis um 12 Prozent gefallen ist, wie Investing.com berichtet. Die Bank macht dafür vor allem die erhöhte Volatilität und schwache Nachfrageaussichten für diese Entwicklung verantwortlich.
Spekulationen über mögliche G7-Sanktionen gegen russische Palladiumexporte führten Ende Oktober zu einem kurzfristigen deutlichen Preisanstieg. Doch ohne konkrete Sanktionen und bei einem stärkeren US-Dollar fiel der Preis zwischenzeitlich wieder unter die Marke von 1.000 US-Dollar.
Russland liefert über 40 Prozent der globalen Palladiumminenproduktion. Ein Exportverbot könnte zwar zu Engpässen auf westlichen Märkten führen, doch UBS bleibt skeptisch, ob die G7 solche Maßnahmen umsetzen wird. Die Bank weist zudem darauf hin, dass russisches Palladium bereits verstärkt in östliche Märkte umgeleitet wird, was die Auswirkungen potenzieller Sanktionen abmildert.
Kurzfristige Stützen & langfristige Risiken
Kurzfristig sieht UBS vorübergehende Unterstützungsfaktoren, wie die anhaltende Nachfrage nach Hybridfahrzeugen, die weiterhin Palladium verwenden. Dennoch bleibt die Bank bei einem neutralen 12-Monats-Ausblick für das Metall und warnt, dass geringe Handelsvolumina sowie die begrenzte Marktgröße den Handel riskant machen.
Langfristig jedoch erwartet UBS einen strukturellen Nachfragerückgang. Mit dem Übergang der Automobilindustrie von Verbrennungsmotoren zu batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen dürfte die Nachfrage nach Palladium-basierten Autokatalysatoren deutlich abnehmen. Dies könnte in den kommenden Jahren zu einem Überangebot führen.
Obwohl die Bank für andere Edelmetalle optimistisch bleibt, schätzt sie die Perspektiven für Palladium insgesamt als schwächer ein. Die langfristigen Risiken überwiegen, und die Analysten sehen eher Abwärtsdruck für das Metall.
Redaktion finanzen.net
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