Bio-Siegel im Überblick: Was Verbraucher über Fairtrade & Co wissen sollten

13.11.2024 23:00:00

Käufer begegnen im Supermarkt zahlreichen Bio-Siegeln, von EU-Bio bis Demeter. Doch worin unterscheiden sich die Siegel, und wie kann man sicher sein, dass Produkte nachhaltig und fair hergestellt wurden?

Bio-Siegel für ökologische Grundstandards

Das sechseckige deutsche Bio-Siegel und das EU-Bio-Logo gehören zu den bekanntesten Zertifizierungen im Bereich ökologischer Landwirtschaft. Beide Siegel stehen dafür, dass die Produkte gemäß der EU-Öko-Verordnung hergestellt wurden, die wichtige Standards für Tierwohl, Umwelt- und Ressourcenschutz festlegt. Zu den Mindestanforderungen zählt der Verzicht auf Gentechnik und chemische Pflanzenschutzmittel. Auch verarbeitete Produkte müssen zu mindestens 95 Prozent aus biologischen Zutaten bestehen; die restlichen fünf Prozent dürfen nur aus konventionellem Anbau stammen, wenn biozertifizierte Alternativen nicht verfügbar sind, so das Umweltbundesamt.

Die strengen Standards der Bio-Verbände

Neben den EU-weiten Standards gibt es Bio-Verbände wie Bioland, Demeter und Naturland, deren Anforderungen über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Sie verlangen eine ganzheitliche ökologische Wirtschaftsweise und legen besonders großen Wert auf Tierwohl und Bodengesundheit, so WWF. Demeter bietet eine spezielle biodynamische Landwirtschaft, die den Hof als geschlossenen Kreislauf betrachtet, was zu einer noch nachhaltigeren Landwirtschaft beiträgt.

Fairtrade und sozialverträgliche Siegel

Während Bio-Siegel den ökologischen Anbau und nachhaltige Produktion sicherstellen, steht Fairtrade für gerechte Arbeitsbedingungen und faire Löhne in Entwicklungsländern. Fairtrade-Produkte tragen zur Förderung sozialer Gerechtigkeit bei und sichern Kleinbauern und Plantagenarbeitern faire Preise, die über dem üblichen Marktwert liegen. UTZ Certified ist ein weiteres Siegel, das ähnliche Standards ansetzt, jedoch den Schwerpunkt auf Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Produktion legt. Laut Verbraucherzentrale fördern solche Labels das Angebot an nachhaltigen Produkten, indem sie ethische Handelsbedingungen fördern.

Zusätzliche Siegel für spezifische Anliegen

Inzwischen existieren weitere Siegel, die besondere Anliegen abdecken, darunter der MSC und ASC für nachhaltige Fischerei sowie spezielle Tierwohllabels. Diese Kennzeichnungen stehen für die Minimierung der Umweltbelastung und artgerechte Tierhaltung und werden zunehmend auf Fleisch- und Fischprodukten im Supermarkt angeboten. Bei der Wahl von Fleischprodukten ist das "Haltungsform"-Label eine verlässliche Orientierung, das vier Stufen bietet und bei Premium-Produkten die Standards der Bio-Verbände erreicht.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Adisa / Shutterstock.com, Lisa S. / Shutterstock.com

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